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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Starken gedeihen konnten. Das entsprach jedoch überhaupt nicht Coopers Forderung. Mit Gewalt hatte er nicht das Geringste im Sinn, aber das war Kovac gleichgültig. Er hatte endlich eine Sache gefunden, der er sich voll und ganz verschreiben konnte. Der Mensch brauchte wieder Raubtiere, und dazu wollte er gehören.
    Als er erfuhr, dass die Responsivismus-Bewegung ein Zentrum in der Nähe von Korinth eröffnet hatte, betrachtete er die Tatsache, dass er das Buch gefunden hatte, als Wink des Schicksals.
    Thomas Severance war an jenem Tag persönlich im Zentrum anwesend, als Kovac dort erschien, um seine Dienste anzubieten. Die beiden Männer unterhielten sich mehrere Stunden lang über die verschiedensten Aspekte von Dr. Coopers Werk und über die Organisation, die daraus entstanden war. Severance brachte Kovac die eigentliche Philosophie des Responsivismus nahe, ohne jedoch den Versuch zu unternehmen, die rauen Kanten des Serben zu glätten.
    »Wir selbst sind nicht gewalttätig, Zelimir«, hatte ihm Severance erklärt. »Aber da sind jene, die uns nicht verstehen und dafür sorgen wollen, dass die Nachricht unseres großartigen Gründers nicht verbreitet wird. Niemand hat bisher versucht, uns irgendwelchen Schaden zuzufügen – ich meine einen physischen Schaden. Aber ich weiß, dass es dazu kommen wird, denn Leute wollen nicht hören, dass sie Teil des anstehenden Problems sind. Sie werden uns angreifen, und wir brauchen Sie, um uns davor zu schützen. Das wird Ihre Funktion sein.« So blieb Zelimir Kovac seiner Rolle als Vollstrecker treu, nur arbeitete er diesmal für die Responsivisten und für sich selbst anstatt für Drogenbarone und Diktatoren.
    Gil Martell sah hinter seinem Schreibtisch elegant aus, das bronzefarbene Haar war mit Pomade glatt zurückgekämmt und die überkronten und gebleichten Zähne in seinem Mund leuchteten wie Perlen, als Kovac hereinkam. Martell konnte seine Pose nur noch für eine Sekunde erhalten, ehe sein Lächeln verblasste.
    Sich an Thomas Severance anzuhängen, war für ihn von Nutzen gewesen. Dadurch kam er aus Los Angeles heraus, ehe die Polizei ihm seinen professionellen Autodiebstahlsservice schloss. Er wohnte unten an der Straße, ein Stück vom Lager entfernt, in einem großen Haus mit Blick aufs Meer, und hatte jede Menge williger Frauen für sein Bett, die er sich aus der Schar von Responsivisten aussuchen konnte, die nach Griechenland kam, um dort einige Einkehrtage zu verbringen. Zum Teil glaubte er sogar daran, dass verdammt noch mal viel zu viele Menschen auf dem Planeten lebten. Mit all dem anderen Unsinn über Membranen und andere Welten hatte er nichts im Sinn, aber er war ein guter Verkäufer und konnte viel überzeugender den Gläubigen spielen als die meisten fanatischen Anhänger.
    Was Thoms und Heidis Gesamtplan aber betraf – was interessierten ihn denn ein Haufen reicher Leute auf Kreuzfahrtschiffen?
    Es geschah nur in Kovacs nächster Nähe, dass seine Fassade Sprünge bekam. Der massige Serbe war schlicht und einfach ein Psychopath. Gil wusste nichts über die Herkunft des Mannes, konnte jedoch mit einiger Berechtigung annehmen, dass er damals in den neunziger Jahren an den ethnischen Säuberungen in Jugoslawien beteiligt gewesen war, von denen er immer wieder gelesen hatte. Die Entführung Kyle Hanleys war ein Desaster gewesen, aber Martell war überzeugt, die negativen Folgen in Grenzen halten zu können. Er hatte es nicht nötig, dass ihm Kovac ständig über die Schulter blickte und Thom und Heidi jedes noch so kleine Detail meldete. Er gab zu, dass er eigentlich damit hätte rechnen müssen, dass sein Büro verwanzt worden war. Aber er hatte ja nichts Wichtiges von sich gegeben, ehe er den Störsender eingeschaltet hatte. Das war nur ein kleines Versehen, das auf keinen Fall rechtfertigte, dass Thom seinen gefürchteten Bluthund auf die Reise schickte.
    Kovac legte einen Finger auf seine wulstigen Lippen, ehe Martell etwas sagte. Als Kovac an den Schreibtisch trat, schaltete er den Störsender aus und holte dann ein kleines elektronisches Gerät aus der Innentasche seiner schwarzen Lederjacke. Er suchte systematisch den Raum ab, wobei sich seine Blicke keine Sekunde von dem elektronischen Display lösten, während er das Gerät über Bücherregale, Möbel und den Teppich führte. Zufrieden gestellt verstaute er das Gerät wieder in der Innentasche.
    »Demnach gab es hier keine –«
    Kovacs eisiger Blick drückte Gil Martell noch tiefer in seinen

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