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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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der
Oregon.
    Max warf sich wie ein Berufsringer auf den liegenden Wächter, nur hatte der Ellbogen, den er dem Mann in den Leib bohrte, nichts Showmäßiges an sich. Dem Wächter quollen die Augen aus dem Kopf, und seine Wangen blähten sich auf, als jedes Quäntchen Luft in seiner Lunge den Körper explosionsartig verließ.
    Ein paar Sekunden später schlug das nächste Geschoss aus der Hauptkanone des Schiffes dicht vor dem Pickup ein. Der Fahrer bremste, wich nach links aus und gab Juan damit die Chance, sich neben das Fahrzeug zu setzen.
    »Max, hör auf mit dem Kinderkram und spring endlich!« Juan schob sich auf seinem Sitz so weit nach vorn wie möglich, um Hanley ausreichend Platz zu machen.
    Max kletterte über die hintere Ladeklappe und stellte sich auf die Stoßstange. Er streckte ein Bein und schob es über den Sattel, ehe er sein ganzes Gewicht hinüberschwang. Er landete sicher und umarmte Juans Taille, um festen Halt zu finden.
    Nigel, der englische Wächter, der den Truck lenkte, wählte ausgerechnet diesen Moment, um in den Rückspiegel zu blicken. Er erkannte, dass der Gefangene zu fliehen im Begriff war, lenkte den Wagen gegen das ATV und zwang Juan, scharf zu bremsen. Nigel bremste ebenfalls, und als das ATV sich entfernte, folgte ihm Nigel.
    Mit zwei ausgewachsenen Männern auf dem Quad waren die beiden Fahrzeuge auf dem unebenen Untergrund etwa gleich schnell. Juan konnte nicht mehr als einen halben Meter Vorsprung vor dem Pick-up herausholen, und egal wie abrupt er auch nach rechts oder links abschwenkte, der Fahrer des Trucks blieb ihm auf den Fersen. Der Mann musste erkannt haben, dass die auf ihn gerichtete Kanone nicht feuern würde, wenn er sich in direkter Nähe des fliehenden Quads hielt.
    »Er spielt mit uns«, fauchte Juan, während er über die Schulter blickte und den flachen Kühlergrill des Trucks keine zwanzig Zentimeter von ihren hinteren Rädern entfernt auftauchen sah. »Dazu haben wir aber keine Zeit. Übrigens tut es gut, dich wiederzusehen, und – Junge! – sieht dein Gesicht schrecklich aus.«
    »Das mit dem Wiedersehen kann ich nur zurückgeben«, brüllte Max über den Fahrtwind. »Und was mein Gesicht betrifft, das fühlt sich noch schlimmer an, als es aussieht.«
    »Halt dich fest«, warnte Juan und setzte mit dem ATV über den Hügel, der zur Straße zurückführte. Sie rasten ihn mit halsbrecherischem Tempo hinunter, wobei Juan die Lenkstange so drehte, dass das Quad auf dem Asphalt schleuderte, während der Pick-up hinter ihnen herschlingerte.
    Sie schafften einen Vorsprung von knapp zwanzig Metern, und Juan wollte schon den nächsten Schuss von der
Oregon
abrufen. Doch der Pick-up war auf der glatten Fahrbahn viel schneller als das ATV und hatte die Lücke bereits geschlossen, ehe Juan seine Bitte äußern konnte.
    »Waffen-Station, bereithalten, um auf das Pierende zu feuern.«
    »Auf Station.«
    »Was hast du vor?«, fragte Max besorgt.
    »Plan C.«
    Sie flogen regelrecht die Straße hinunter, allerdings nicht mit der Höchstgeschwindigkeit, zu der das ATV fähig war. Cabrillo brauchte noch eine kleine Reserve. Sie jagten an den immer noch brennenden Trümmern des Wachhauses vorbei und suchten sich einen Weg zwischen qualmenden Wellblechtrümmern. Juan erreichte den Pier, drehte den Gasgriff so weit es ging auf und berechnete dabei Geschwindigkeit, Entfernung und Zeit.
    »Feuer.«
    Der Fahrer des Pick-up blieb zurück, weil er nicht begriff, weshalb sich das ATV auf dem Pier selbst in die Enge manövrierte, doch als er erkannte, dass es nicht langsamer wurde, gab er Gas, um dicht hinter ihm zu bleiben.
    »George«, rief Juan ins Mikrofon seines Funkgeräts. »Halte dich bereit, uns aus dem Bach zu fischen.«
    Der Pilot antwortete etwas, das jedoch im peitschenden Wind unterging.
    Juan und Max jagten über den Pier und erreichten ein Tempo von fast achtzig Stundenkilometern.
    Max begriff endlich, was Juan vorhatte, und rief: »Du verrückter …«
    Sie hoben vom Ende des Piers ab, flogen fast sieben Meter weit, ehe sie ins Meer stürzten. Einen Moment später kam der Pick-up mit kreischenden Bremsen in einem Four-Wheel-Drift, bei dem sich der Wagen beinahe auf die Seite legte, zum Stehen. Ehe der Truck wieder fest und sicher auf allen vier Rädern stand, flog die Seitentür auf, und der Wächter brachte sein Sturmgewehr in Anschlag, einzig und allein von dem Wunsch beseelt, die beiden Männer zu töten, sobald sie an die Wasseroberfläche kamen.
    Das

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