Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Ich will, dass Eddie ständig in deiner Nähe ist, wenn du dich umschaust.«
    Julia wusste, dass Juan recht hatte. Sein Schutzbedürfnis hatte nichts damit zu tun, dass sie eine Frau war. Er war auf ihre Sicherheit bedacht, weil sie die einzige Ärztin im Umkreis von tausend Meilen war. Falls ihnen etwas zustieß, während sie hier draußen waren, fiele ihr die Aufgabe zu, ihnen zu helfen.
    Nach zehn Minuten kehrte der Helikopter zurück, seine Unterseite war von der Desinfektionsdusche immer noch nass. Juan und Julia zogen sich auf die Treppe, die hinunter zur Laufbrücke führte, zurück, damit George genügend Platz hatte. Eddie und Mark sprangen gemeinsam aus dem Helikopter, und Gomez startete gleich wieder zurück zur
Oregon.
Diesmal würde der Robinson gründlich gesäubert und an Deck startbereit gehalten – für den Fall, dass die Leute auf der
Golden Dawn
in Schwierigkeiten gerieten.
    »Wie fühlst du dich, Mark?«, fragte Juan.
    »Nicht allzu gut. Ich fange an zu bedauern, dass ich mich ständig mit diesen Videospielen über Laborunfälle beschäftigt habe, die ganze Heere von Untoten entstehen lassen.«
    »Soll ich noch ein paar Minuten in deiner Nähe bleiben?«
    »Ich komm schon klar.« Sein Tonfall verriet, dass er Cabrillos Angebot zwar gern angenommen hätte, dass ihm sein Stolz dies jedoch verbot. Eric Stone und das restliche Team im Operationszentrum konnten die Unterhaltung verfolgen, daher würde er um keinen Preis irgendeine Schwäche zeigen.
    »Guter Mann. Was sagtest du, woher kam die
Dawn

    »Von den Philippinen«, sagte Murph. »Aus den Computerdaten konnte ich erfahren, dass sie von irgendeiner Selbsthilfegruppe für die Reise von Manila nach Athen gechartert wurde.«
    »Überprüf noch mal ihr Logbuch und die Datenspeicher. Versuch herauszukriegen, ob sie irgendwo einen Zwischenstopp eingelegt hat. Achte außerdem auf irgendwelche ungewöhnlichen Vorfälle während ihrer Reise. Sämtliche Angaben in dieser Richtung müssten noch vorhanden sein. Julia, du weißt, was du tun und wonach du suchen musst. Eddie, bleib bei ihr und hilf ihr beim Einsammeln der Proben.«
    »Was hast du vor?«, fragte Eddie Seng.
    »Wir haben für drei Stunden Atemluft, also werde ich das Schiff so gründlich wie möglich durchsuchen.« Er knipste eine der Taschenlampen an, die sie mitgebracht hatten, und vergewisserte sich, dass sich in der Tasche auf seinem Rücken mindestens ein Satz frischer Batterien befand. Cabrillo ging voraus, die Treppe zur Laufbrücke hinunter. Am Ende des schmalen Gangs, in etwa dreißig Metern über dem Ozean, hing ein Satz Steuerelemente für einen Lotsen, um das Schiff damit in einen Hafen zu bugsieren. Die Tür, durch die man die Kommandobrücke betreten konnte, war geschlossen. Juan zog sie auf und trat in den mit Hightechanlagen ausgestatteten Raum. Da die Maschinen stillstanden und die Batterien der Notbeleuchtung nahezu erschöpft waren, herrschte auf der Brücke eine fast totale Dunkelheit. Nur der funkelnde Schimmer der Sterne und das Licht des Mondes drangen durch die großen Fenster und tauchten alles in einen gespenstischen Halbdämmer.
    Juan ließ den Lichtstrahl der Taschenlampe herumwandern. Er entdeckte den ersten Körper in weniger als zwei Sekunden. Julia sorgte mit ihrer Lampe für weitere Helligkeit, während sie an ihm vorbeiging. Mark hatte eine Videokamera vor seinem Helmvisier. Der Tote trug die Uniform eines Schiffsoffiziers, eine weiße Hose und ein weißes Oberhemd mit dunklen Schulterklappen. Sein Kopf war von den Besuchern abgewandt, aber sogar im zitternden Licht der Taschenlampen war zu erkennen, dass die Haut seines Halses fahlweiß war. Julia ging neben ihm in die Knie und drehte den Körper behutsam um. Das Gesicht des Mannes war mit Blut beschmiert, und sein Oberkörper hatte in einer Blutpfütze gelegen. Dr. Huxley nahm eine schnelle Untersuchung vor und gab bei jeder neuen Entdeckung ein unterdrücktes Stöhnen von sich.
    Während sie damit beschäftigt war, suchte Mark Murphy nach dem Notstromsystem, und einige Sekunden später flammten mehrere Lampen auf, und einige Computermonitore erwachten flackernd zum Leben. Drei weitere Leichen lagen in dem Raum, zwei Männer in Dienstanzügen und eine Frau in einem Cocktailkleid. Cabrillo vermutete, dass sie ein Gast des Offiziers gewesen war, der ihr die Kommandobrücke gezeigt hatte, als sie von dem Pathogen befallen wurden, das die Passagiere und die Mannschaft wie ein Buschfeuer dahingerafft hatte.

Weitere Kostenlose Bücher