Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
ich mir tatsächlich den Anzug aufreiße?«, fragte Mark. Seine Stimme zitterte.
    Murph hatte zwar schon an einigen Landoperationen teilgenommen, aber er hatte große Bedenken, zur
Dawn
rüberzugehen. Cabrillo brauchte ihn dort, damit er die Computer des Kreuzfahrtschiffes untersuchte, um festzustellen, wo es in den vorangegangenen Wochen unterwegs gewesen war.
    »Ich befestige zusätzliche Klebebandstreifen an euern Anzügen. Wenn es zu einem Riss kommt, klebt ihn sofort zu und gebt mir Bescheid. Die Anzüge stehen unter Druck, so dass euch nichts passieren kann, wenn ihr schnell reagiert. Verlasst auf keinen Fall die Stelle, wo es passiert ist, denn ich muss mir ansehen, wodurch der Anzug beschädigt wurde.«
    Als Nächstes nahm sie sich Eddie vor, untersuchte jeden Quadratzentimeter des gummierten Materials, ehe sie die Nähte versiegelte. Er, Mark und Cabrillo hatten sich Pistolengürtel umgeschnallt. Es war nicht ganz einfach, mit den Schutzhandschuhen den Abzug auszulösen, aber Juan wollte sie auf keinen Fall unbewaffnet auf das fremde Schiff lassen.
    »Wir können jederzeit starten«, rief George durch die offene Cockpittür des Robinson. Zahlreiche Ausrüstungsgegenstände lagen auf den schmalen Rücksitzen.
    Juan versuchte sich mit lauten Rufen bei einem Techniker in seiner Nähe bemerkbar zu machen, war durch die Gummihaut des Anzugs jedoch nicht zu hören. Er ging ein paar Schritte und drückte auf den Knopf, der den Hangarlift in Gang setzte. Über ihnen klappten die beiden Hälften der hinteren Deckluke auf, während der Lift auf vier hydraulischen Säulen hochstieg. Er verriegelte die hintere Tür des Helikopters, sobald Julia eingestiegen war, und schwang sich auf den Sitz des Kopiloten.
    Eddie und Murph traten zurück, während George den Motor anließ. Nachdem er den Helikopter einige Minuten hatte warmlaufen lassen, kuppelte er ein, um den Hauptrotor in Betrieb zu setzen. Der Robinson bockte und zitterte, während die Rotorblätter beschleunigten, bis der Auftrieb ausreichte, um die Maschine aufsteigen zu lassen.
    George brachte den Chopper senkrecht in die Luft und ließ die
Oregon
unter sich zurückfallen. Ein knapper Kilometer freier Ozean trennte die beiden Schiffe voneinander. Unten auf dem Wasser entdeckte Juan das Kielwasser des SEAL-Bootes und das kleine Zodiac, das hinter ihm auf den Wellen hüpfte. Dicht über der Wasserlinie befand sich ein großes Ladetor im Rumpf der
Golden Dawn,
durch welches das Kreuzfahrtschiff gewöhnlich mit Vorräten versorgt wurde. Dort würden sie das Zodiac festmachen und dann zu ihrer Desinfektionsdusche zurückkehren.
    Die
Dawn
hatte eine elegante Linienführung, dachte Cabrillo, während sie sich dem Passagierschiff näherten. Sie war ein wenig kürzer als sein eigenes Schiff, doch mit ihren sieben Kabinendecks wirkte sie erheblich höher. Der Bug hatte einen eleganten Schwung – wie bei einem Rennboot –, und das ausladende Heck besaß die klassische Form eines Champagnerkelchs. Der einzelne Schornstein dicht hinter dem Swimmingpool war so leicht nach hinten geneigt, dass der Eindruck entstand, als schnitte das Schiff mit hoher Fahrt durch die Wellen. Während der Robinson das Achterschiff der
Dawn
überquerte, konnte Juan am Schornstein auch das Golden-Cruise-Logo erkennen, eine Kaskade goldener Münzen.
    Adams ließ den Robinson direkt über dem Ruderhaus in der Luft verharren und achtete darauf, zu den Antennen und Radarschüsseln ausreichenden Abstand zu halten. Die Tatsache, dass er ebenfalls einen Schutzanzug trug, tat seinem fliegerischen Können keinen Abbruch. Er ließ den Helikopter bis auf einen halben Meter über dem Deck herabsinken und hielt ihn dort in Position, als wäre er fest vertäut.
    »Viel Glück«, sagte er, während Juan seine Tür aufstieß und hinaussprang, wobei er den Kopf instinktiv einzog.
    Julia öffnete ihre eigene Tür und reichte die Kisten voll medizinischer Geräte nach draußen. Dabei zerrte der Luftwirbel des Rotors an ihrem Schutzanzug. Juan stellte die Kisten auf dem Deck ab und fing Julia auf, als auch sie aus dem Helikopter sprang. Danach schloss er die Tür und schlug mit der flachen Hand auf die Plexiglaskuppel des Choppers. Adams stieg sofort auf, um Murph und Eddie zu holen.
    »Ich will sofort in die Sanitätsstation runter«, sagte Julia, sobald sich der Lärm des Robinson so weit verringert hatte, dass sie sich wieder über Sprechfunk verständigen konnte.
    »Nein. Wir warten hier, bis George zurückkommt.

Weitere Kostenlose Bücher