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Sex Fuer Koenner

Sex Fuer Koenner

Titel: Sex Fuer Koenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne West
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gefallen wollte, erschien den Männern unheimlich; dabei ist der Wunsch nach weiblichem Gefallen exakt die mentale Einstellung, die einen guten Verführer adelt.
    Und die Frauen? Sie liebten Casanova dafür, dass sie bei ihm zu entfesselten Liebhaberinnen wurden, obgleich er niemals für länger blieb. Sie blickten mit einem wohligen Lächeln und sehnsüchtigen Seufzer auf ihre Begegnung mit ihm zurück, und zürnten ihm, dem bekennenden Fuß-, Schuh- und Wäschefetischisten, nicht, dass er sie zu schamlosen Kontrollverlusten verführt hatte. Mehr noch: Sie waren ihm sogar dankbar. Und reagierten auf seine tiefempfundenen Liebesschwüre, die er ihnen in erotischen Stunden zugeflüstert hatte, mit den Worten: »Weine nicht, mein Bester, in Wahrheit mache ich mir auch nichts aus der Ewigkeit.«
     
CASANOVA ERFÜLLTE die (erotischen) Träume der Frauen. Er besaß die Begabung (und noch mehr: den Willen!), die sinnlichen Seiten einer Frau zu wecken. Bei ihm, durch ihn, mit ihm war sie genau jene Frau, die sie insgeheim immer gewünscht hatte zu sein. Er lockte ihre besten und mutigsten Seiten hervor.
    Wenn Casanova eine Frau »liebte«, gab er ihr eine Bühne, um die beste Version ihrer selbst zu sein. Er verehrte sie dafür, wie sie ist. Über unser modernes Geschrei von wegen »typisch Frau, typisch Mann« hätte er sich amüsiert, doch nie hätte er sich davon überzeugen lassen: Er wollte selber herausfinden, was unter der Oberfläche verborgen war, und ihr Glanz durch einen Blick in die Tiefe verleihen.
     
UND DAS ist es, was auch Sie zu einem Mann machen könnte, dem Frauen verfallen: Wenn Sie Ihre Erwählte über ihre Grenzen hinaus begleiten, locken und ihr Gelegenheit geben, die sinnliche Frau zu sein, die sie immer sein wollte.
    Erst so werden Sie sie entfesseln.

    Don Juan dagegen erfüllte ausschließlich seine eigenen Träume. Er war ein Nehmer. Er wollte nicht die Frauen glücklich machen, sondern sich selbst; das Bett war seine Bühne, die Frau Statistin. Schon während er Frauen dazu brachte, sich ihm hinzugeben, hatte er narzisstisch sich selbst im Blick und stellte sich und seinen »Erfolg« in den Mittelpunkt. Es kam ihm auf die Kerben in der Bettkante an. Die Frauen liebte er weit weniger als sich, und das ließ er sie, ungeschickt wie er in seiner Ichbezogenheit war, auch spüren – sie scheiterten an ihm, wurden unglücklich, fühlten sich benutzt und schämten sich, dass sie sich hatten manipulieren lassen.
    Frauen waren für Don Juan – dem Mozart auch in seiner Oper Der bestrafte Wüstling oder Don Giovanni ein Denkmal setzte – Mittel zum Selbstzweck, und der Zweck hieß: Selbstverwirklichung, Schwanzparade, Egokick. Er verachtete die Frauen und vertrat sogar die Meinung, dass sie sein Denken vergewaltigen würden.
    So ist Don Juan, dem vor allem die Männer applaudieren, der Held der Jugend und all jener infantilen Männer, die im pubertären Stadium des Denkens in Quantitäten hängengeblieben sind. Verführung bedeutet für sie nur einen lästigen Umweg in eine weibliche Muschi. Sex gilt für sie als etwas, das ihr Ansehen bei anderen Männern steigert. Die einzelne Frau als einzigartiges Wesen ist für Don Juans zweitrangig bis nebensächlich. Während die Enkel Don Juans Fans von »Masche«-Ratgebern sind und auf Quantität sowie den leichten Weg zu möglichst vielen umgelegten Dosen abfahren – sind die legendären Verführer jene, bei denen der Weg das Ziel ist, so wie es Casanova hielt. Und die sind auch die besseren Liebhaber …
    Wir können sicher sein, dass Don Juan den schlechteren Sex hatte. Seine Begleiterinnen offenbarten ihm ihre sinnlichsten Seiten nicht – denn er wusste sie aus Desinteresse nicht zu wecken und konnte die Frauen von ihren Fesseln der Hemmung und Resignation nicht befreien.
    Wollen Sie guten Sex? Verführen Sie wie Casanova.
    Oder wollen Sie einfach nur kommen und gehen? Dann geben Sie dieses Buch dem Händler zurück, Sie werden damit nicht glücklich.
    Was Sie von Casanova lernen könnten
    Sind Sie bereit, das Leben so rauschhaft zu nehmen, wie es Casanova genommen hat, ohne Rücksicht auf Scheitern, bereit, alles vom Leben zu schmecken: Glück, Qual, Sieg, Versagen, Wissen, Verlust, Sehnsucht? Bereit, sich voll auf Frauen einzulassen und ihnen besser gefallen zu wollen als Ihren Kumpeln? Lieben und schätzen Sie die Frauen? Ist diese Wertschätzung ehrlich, lodernd, rauschhaft? Ausgezeichnet – das ist die Essenz von allem, was Sie als

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