Sex Treck (German Edition)
lächelte. „Ich glaube, wir haben an dieser Flanke des Berges sowieso keinen Empfang.“
„Soviel zum Anruf bei der Polizei“, sagte Cédric und leckte sich über die trockenen Lippen.
Dann stand er auf, hielt sich an einem Zweig fest, der über ihm aus dem Felsen ragte und rief:
„Nathalie! Nathalie?“
Keine Antwort.
„Nathalie, Marie! Ruf die Polizei selbst an, bitte! Hörst du mich?“
Doch Felswand und Wald schienen seine Rufe zu verschlucken. Mit einem Mal fühlte Cédric sich verdammt einsam. Anscheinend waren die Frauen längst auf dem Abstieg. Langsam ließ er sich wieder auf den Boden sinken.
„Immerhin brauchen wir nicht mehr zu kraxeln.“
Daniel senkte den Kopf und nagte an seinen Fingernägeln, eine Geste, die ihn jungenhaft und verletzlich wirken ließ. „Ein super Führer bin ich. Das habe ich echt toll gemacht.“
„Ach komm, du konntest ja nicht ahnen, dass sich zwei Mörder angemeldet haben.“
Doch Daniel nagte schweigend weiter. Sie saßen beisammen, spürten die spitzen Steine der Felsen im Rücken und schwiegen. Die Plattform war ungefähr zwei Mal zwei Meter groß und wurde seitlich begrenzt von steilen Abbrüchen, die mit Büschen bestanden waren.
Cédric wischte sich über die Stirn und ließ seinen Blick über die Hügel schweifen, die sich hintereinander im Mittagsdunst staffelten. Die Luft war warm und würzig, er holte tief Luft. In der Ferne hörte er die Zikaden rufen, immerwährend, ewig, als gäbe es nichts Wichtigeres, als am Baumstamm zu sitzen und Weibchen zu locken. Gern hätte er mit ihnen getauscht. Dieses Land war so friedlich und konnte doch so düster und abweisend sein.
„Schön ist es hier, Daniel. Aber das weißt du sicher schon.“
Sie schauten sich an und als Daniel ihn anlächelte, wurde Cédric ganz warm ums Herz. Doch als Daniel seine Hand ergriff und festhielt, spürte er eine ganze Ameisenschar, die seinen Rücken hinunter trippelte.
„Da hast du Recht, Cédric. Schön, dass es dir auffällt. Ich sehe das alles gar nicht mehr, weil ich hier aufgewachsen bin. Aber es ist ein tolles Land.“
„Da muss ich meinem Kumpel direkt dankbar sein. Ich meine, weil wir uns hier getroffen haben.“
Daniels Augen hefteten sich an Cédrics Gesicht und ließen es nicht mehr los. Cédric gab den Blick zurück, musterte dann Daniels dunkle Augenbrauen, die kaum sichtbaren Stoppeln an seinem Kinn und den schön geschwungenen Mund. Der Ausschnitt seines Hemdes zeigte ihm braun gebrannte Haut und als er Daniels Schritt inspizierte, genoss er den Anblick seines Geschlechts, das sich unter dem dünnen Stoff der Hose abzeichnete. In seinem Unterleib begann es zu kribbeln und schnell schaute er weg, um auf andere Gedanken zu kommen.
„Was sollen wir jetzt machen?“
Daniel legte unbefangen seinen Kopf auf Cédrics Schulter.
„Wir haben ja Zeit, bis Hilfe kommt“, murmelt er.
„Bist du müde?“, fragte Cédric.
„Nein, irgendwie aufgeputscht und erschöpft zugleich.“
„Leg dich hin, mach die Beine lang. Dann geht es dir besser.“
Cédric rückte ein wenig zur Seite, auch wenn die steile Kante, an der er eben gelegen hatte, unangenehm sein Blickfeld kreuzte. Daniel stöhnte genüsslich und streckte sich lang aus. Da knöpfte Cédric sein Hemd auf, zog es aus und schob es unter Daniels Kopf.
„Danke, das wäre aber nicht nötig gewesen.“
Daniels Hand fuhr spielerisch die Narbe an Cédrics Brust entlang, die von einem Auto-Unfall übrig geblieben war. Cédric schloss wieder die Augen und wünscht sich eine Narbe von einem Meter Länge, denn Daniels Finger waren so sanft und warm, dass ihn ein Schwindel befiel.
„Hör nicht auf“, sagte er leise. Da richtete Daniel sich auf und zog sein Hemd über den Kopf.
Dann klopfte er neben sich auf den Fels.
„Hier ist Platz für zwei. Wir könnten uns ein wenig die Zeit vertreiben.“
Cédric lächelte, dann nickte er und legte sich ganz nah neben ihn, den Kopf auf den weichen Baumwollstoff gebettet.
„Ich hoffe, mein Hemd stinkt nicht zu sehr“, sagte Daniel. Cédric lachte.
„Dito!“
Sie umschlangen sich mit den Armen, taten so, als wollten sie sich gegenseitig vor dem Absturz über die Kante bewahren, und wussten doch, das ihnen jetzt etwas anderes bevorstand.
„Ich dachte erst, du bist ein scheuer Typ, den man ein wenig anstupsen muss“, sagte Daniel und kraulte ihm den Nacken. „Aber je höher wir den Berg hinaufstiegen, umso lockerer bist zu geworden. Finde ich gut.“
„Ich
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