Sexy Blicke - brandgefährlich!
goss sich ein großes Glas Brandy ein und kippte es in einem Zug herunter, wie Medizin. „Und die Mutter? Was ist mit der Mutter?“
„Die musste natürlich mit einziehen. Ich konnte ja schlecht Mutter und Kind trennen.“ Allmählich bekam Jackson das Gefühl, dass Marian die Sache unnötig verkomplizierte. Dennoch fügte er besänftigend hinzu: „Es ist ja nur für ein halbes Jahr.“
„Und wir sollen also deiner Meinung nach unsere Hochzeit verschieben, bis die beiden weg sind.“
Bis sie weg sind? Zum Teufel, daran wollte er nicht mal denken! Wie sollte er ohne Casey in diesem Haus weiterleben? Was würde das für ein Gefühl sein, an Mias Babyzimmer vorbeizugehen und zu wissen, dass sie nicht darin schlief? Und die Erinnerung an die Liebesnächte mit Casey würde auf ewig mit dem Haus verbunden bleiben, würde ihn bis in alle Ewigkeit heimsuchen wie ein Geist.
Warum musste das Leben nur so kompliziert sein? Aber eins nach dem anderen.
„Marian, ich weiß, wir hatten eine Vereinbarung …“
„Allerdings“, bemerkte sie und drehte sich wieder zu ihm um. Ihre schmale, blasse Hand ruhte auf der Brandykaraffe. „Und ich habe die Absicht, daran festzuhalten. Die Frage ist nur … wirst du es auch tun?“
Das war in der Tat die Frage. Ursprünglich war er in der Absicht hergekommen, die Hochzeitspläne durchzuziehen – nur eben um ein halbes Jahr verschoben. Jetzt war er sich da gar nicht mehr so sicher. Je länger er über die Sache nachdachte, desto weniger war er gewillt, die Abmachung aufrechtzuerhalten. Als sie über die Verbindung zwischen ihren Familien gesprochen hatten, war alles doch noch ganz anders gewesen! Aber er hatte Marian heute schon mit einer unangenehmen Nachricht schockiert, zwei wären vielleicht zu viel.
„Wir reden in einem halben Jahr wieder darüber“, antwortete er ausweichend.
Sie sah ihm in die Augen. Für einen winzigen Moment glaubte Jackson, sie würde die Beherrschung verlieren, würde endlich einmal wirkliche Gefühle zeigen. Aber schon war sie wieder die alte Marian und hatte sich völlig unter Kontrolle.
„Ich bin davon nicht sehr begeistert, Jackson.“
Er nickte. „Das verstehe ich nur zu gut. Aber es ist im Moment nicht zu ändern.“ Er steckte die Hände in die Hosentaschen und murmelte: „Ich hätte Verständnis dafür, wenn du die ganze Sache abblasen wolltest.“
Eine Gefühlsregung, die er nicht entschlüsseln konnte, blitzte ganz kurz in ihren Augen auf. „Kommt gar nicht in Frage“, erwiderte sie fest. „Wir haben eine Abmachung, und ich halte selbstverständlich daran fest. Wie du schon sagtest … wir reden in einem halben Jahr wieder darüber.“
Schade, dachte Jackson. Wenn Marian die Herausforderung angenommen hätte, wäre er jetzt eine große Sorge los. Aber vielleicht brauchte sie nur noch ein bisschen Zeit, um auch zu erkennen, dass ihre Verbindung keinen Sinn mehr hatte. Die Zeit sollte sie sich ruhig nehmen.
Er war auf jeden Fall erleichtert, dass er die Hochzeit um eine halbes Jahr verschoben hatte. Und er nahm sich fest vor, bei ihrer nächsten Unterredung alles abzublasen, wenn sie es bis dahin nicht getan hatte.
Eheschließungen als Zweckbündnis klappen eben nicht immer, sagte er sich. Auch wenn es bei seinen Brüdern funktioniert hatte. Ihm war jetzt klar, dass diese Ehe ein einziges Trauerspiel geworden wäre. Aber zum Glück waren ja Casey und Mia in seinem Leben aufgetaucht.
Gut, aus der Kooperation der Cornice-Flugplätze mit King-Jets wurde so natürlich nichts, aber das war ihm inzwischen auch schon egal. Sein Unternehmen war auch ohne die Verbindung erfolgreich genug.
„Gut, das wäre geklärt. Wenn du mich jetzt entschuldigst …“ Jackson wandte sich zum Gehen, aber nach ein paar Schritten hielt Marians Stimme ihn zurück.
„Schläfst du mit ihr?“
Er drehte sich zu ihr um. „Frag das nicht, Marian“, sagte er leise. „Tu uns das nicht an.“
„Es ist eine einfache Frage, Jackson.“
„Eine Frage, die ich nicht beantworten werde.“ Darüber wollte er mit ihr nun wirklich nicht reden. Sie waren noch nicht einmal offiziell verlobt, da ging es sie ja wohl nichts an, mit wem er das Bett teilte.
„Damit hast du sie beantwortet“, bemerkte sie.
„Marian …“ Vielleicht war dies doch der richtige Zeitpunkt, die ganze Farce zu beenden. Warum alles noch ein halbes Jahr hinauszögern? Zieh einen Schlussstrich, sagte er sich, und verlass das Haus als freier Mann.
Aber bevor er weiterreden konnte,
Weitere Kostenlose Bücher