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Sexy, süß und namenlos

Sexy, süß und namenlos

Titel: Sexy, süß und namenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Leto
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geringste Sorge. Die Aufmerksamkeit seiner Freunde galt nicht mehr dem Film. Stattdessen hatten sie sich in der Nähe der Stereoanlage versammelt, aus deren Boxen wilde Gitarrensoli und hämmernde Bässe kamen, die den Kristalllüster an der Decke zum Klirren brachten. In den Lärm mischte sich Gejohle. Grant trat ins Wohnzimmer, schloss die Tür hinter sich und legte das Handy beiseite. Dann blieb er mit offenem Mund stehen.
    Seine Freunde hatten sich gar nicht um die Anlage versammelt, sondern um eine zierliche, ängstlich dreinblickende Schwarzhaarige in einem Trenchcoat. Ihre großen Augen sahen Grant flehend an. Nur die Tatsache, dass er sie noch nie zuvor gesehen hatte und seine Freunde harmlos waren, hielt ihn davon ab, ihr sofort zur Hilfe zu eilen.
    „Moana kann heute Abend nicht kommen. Sie schickt mich, um es Ihnen mitzuteilen.“ Sie richtete diese Worte an Grant, als hoffe sie auf eine Reaktion von ihm, da die anderen sie lediglich angafften.
    „Ach komm schon, Süße“, lallte Steve. In der einen Hand hielt er eine halb leere Bierflasche, mit der anderen zerrte er ihren Gürtel aus den Schlaufen. Die Frau wich zurück und hielt ihren Trenchcoat am Revers zusammen. „Wir wollen ein bisschen Unterhaltung.“
    Unterhaltung? Plötzlich ergab der Trenchcoat einen Sinn, und Grant überkam ein ungutes Gefühl. Diese fleischgewordene erotische Fantasie in seinem Wohnzimmer war eine Stripperin. Und eine Ängstliche dazu.
    Als Steve nach dem Saum ihres Mantels griff, stürzte Grant auf ihn zu. Wenn Langley davon Wind bekommt, dachte er, oder noch schlimmer, wenn Phipps früher hier auftaucht … wenn Steve sie noch einmal anfasst … Er verdrängte den letzten Gedanken und sprang über Mac, der sich den weggeworfenen Gürtel schnappen wollte. Gus packte Grants Knöchel. Im Stolpern wich Grant einer offenen Kühltasche mit Bier aus, die halb unter den Couchtisch geschoben war.
    Er stürzte in Richtung Stripperin, die ihm auszuweichen versuchte. Mit den Schultern stieß sie gegen die Anlage und brachte das hohe gläserne Bücherregal ins Wanken.
    Die Männer schrien, die Frau kreischte. Porzellannippes regnete herab. Unbeholfen versuchte Mac, Grant aufzuhelfen und fiel stattdessen auf ihn. Steve und Tom brachen in Gelächter aus. Gus rülpste.
    Inmitten des Durcheinanders fiel ein schweres, noch eingeschweißtes Buch vom obersten Regal herunter und traf die Stripperin direkt auf den Kopf. Ohnmächtig sank sie zu Boden.

2. KAPITEL
    „N a fabelhaft“, beschwerte sich Gus. „Sie hatte noch nicht einmal ihren Mantel ausgezogen.“
    Grant befreite sich von Macs Last und kroch auf die Stripperin zu. Sie war eindeutig ohnmächtig, und trotz der hautengen Lederhose und -Jacke, die unter dem Trenchcoat hervorlugten, wirkte sie seltsam unschuldig.
    Vorsichtig tastete Grant nach ihrem Hinterkopf und fühlte eine Beule. „Sie ist verletzt. Helft mir, sie auf die Couch zu legen.“
    „Ich rufe den Krankenwagen“, verkündete Mac, plötzlich ernst und nüchtern.
    „Jetzt willst du wie ein Cop handeln?“, fuhr Grant ihn an. „Wo war dein beruflicher Eifer, als du diese Frau hereingelassen hast?“ Er konnte sich Wilhelmina Langleys Foto von den Polizei- und Krankenwagen nur zu gut vorstellen.
    „Nun mal ganz ruhig. Bewegt sie nicht, bis ich sie mir angesehen habe. Tom, hol meine Tasche“, befahl Gus. „Sie liegt auf dem Vordersitz meines Wagens.“
    „Nein“, mischte sich Grant ein und bettete den Kopf der Stripperin auf seine Oberschenkel. „Mac, du holst die Tasche. Tom, du und Mike bringt Steve hier raus.“
    Die Anwesenheit seines betrunkenen Freundes, der zwar so kurz vor seiner Hochzeit ein wenig Spaß verdiente, machte Grant plötzlich wütend. Er wollte ihn nicht im Wohnzimmer haben, wenn Phipps auftauchte. Sturzbetrunken, wie er war, konnte er seine und Grants Karriere ruinieren. Mein Zorn rührt sicher von dieser Befürchtung her, sagte Grant sich. Bestimmt hatte er nichts damit zu tun, dass Steve nach der Stripperin gegrapscht hatte. Absolut nichts.
    Mac führte die anderen hinaus, während Gus die Beule am Kopf der Frau untersuchte und ihren Puls fühlte. Ihr langes schwarzes Haar streifte sanft Grants Handrücken. Er strich ihr eine Strähne aus den langen Wimpern.
    „Sie hat sich in ihrem Mantel und ihrer Jacke verheddert. Wahrscheinlich ist ihr viel zu warm“, sagte Gus. „Ich werde sie nach vorn beugen. Zieh du ihre Arme raus.“
    „Ich glaube nicht, dass das notwendig ist.“ Nach dem

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