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Sexy, süß und namenlos

Sexy, süß und namenlos

Titel: Sexy, süß und namenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Leto
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„Mr Phipps, ich veranstalte keine wilde Party, wie Sie es nennen.“
    Natürlich nicht, dachte Hailey. Ihr wurde schlagartig klar, dass sie ihr Vorhaben nicht verwirklichen konnte. Fieberhaft versuchte sie, sich etwas einfallen zu lassen. Vielleicht konnte sie mit dem Vermieter ihres Studios eine Vereinbarung treffen. Schließlich hatte sie dem Mann bereits viertausend Dollar in bar gegeben. Sie würde schon einen Job finden – egal was, nur nicht als Stripperin –, bis sie die Miete bezahlen konnte. Das Studio hatte viele Fenster, also würde sie eine Weile ohne Klimaanlage auskommen. Sie konnte sich von Salat ernähren, der war billig. Es würde nicht lange dauern, bis sie Patienten fand und mit der Arbeit beginnen konnte.
    Aber da war noch Sammy. Hailey biss sich hart auf den Daumennagel. Sie konnte ihren Bruder nicht länger als geplant bei Gracie lassen. Aber nach Tampa konnte sie ihn erst holen, wenn sich ihre finanzielle Lage gebessert hatte.
    Hailey erinnerte sich an Mr Finch, Sammys Lieblingslehrer, der so viel Verständnis gezeigt hatte, als sie zur Schule gegangen war, um darüber zu sprechen, Sammy zunächst zurückzulassen. Da Mr Finch Gracies Verhältnis zu ihrem Neffen und ihrer Nichte kannte, erklärte er sich bereit, den Jungen bei sich aufzunehmen, falls es mit Gracie zu arg würde. Damals war Hailey zu stolz gewesen, um sein Angebot anzunehmen. Doch jetzt hatte sich die Lage drastisch geändert. Wahrscheinlich stand Mr Finchs Angebot noch. Sie könnte ihn heute Abend anrufen, sobald sie aus diesem Schlamassel heraus war, und zwar ohne ihren oder Mary Jos Ruf zu ruinieren.
    Sie würde einfach klingeln und den Männern erklären, dass Moana – dies war Mary Jos Künstlername – die Stadt wegen eines Notfalls verlassen musste und leider keinen Ersatz finden konnte. Das warf die Frage auf, wieso sie, Hailey, dort war. Weil Moana ihre Verpflichtungen ernst nimmt, würde sie sagen.
    Aber warum hatte Mary Jo dann nicht einfach angerufen? Weil sie die Nummer verloren hatte. Ja, das klang einigermaßen plausibel. Dann würde Hailey darum bitten, ihr ein Taxi zu rufen. Nein, ohne Geld war das schlecht möglich. Gut, dann würde sie eben laufen. Sie würde rennen, um so rasch wie möglich von hier wegzukommen. Der Adonis auf der Terrasse würde nie erfahren, dass sie hier gewesen war.
    „Riordan hören Sie mir zu?“
    Grant Riordan klemmte sich den Hörer zwischen Kinn und Schulter und spähte durch die Glasschiebetüren ins Haus. Sein Bruder Gus und dessen bester Freund, Mac, saßen drinnen auf der Couch und schauten sich ein Video des Superbowl-Spiels von 1983 an. Auf dem Fußboden vor dem Fernseher pfiffen und johlten Steve, Mike und Tom. Anscheinend war es ein gutes Spiel gewesen.
    „Riordan?“
    „Tut mir leid, Mr Phipps. Was sagten Sie gerade?“
    Widerstrebend entfernte er sich von der Tür und ging zum Geländer. Was konnten seine Freunde schon groß anstellen, wenn er sie mal zehn Minuten allein ließ?
    Die schroffe Stimme des Aufsichtsratsvorsitzenden lenkte Grants Aufmerksamkeit wieder auf das Telefon. „Mrs Langley von gegenüber rief mich während des Abendessens an und berichtete, mehrere Autos stünden in Ihrer Auffahrt. Sie vermutet eine wilde Party, genau der richtige Stoff, mit dem sie ihre Zeitungskolumne füllt. Würden Sie mir das bitte erklären?“
    Wilhelmina Langley … Wahrscheinlich hatte diese Schreckschraube genau in diesem Moment ihr Fernglas auf ihn gerichtet. Grant sah zu ihrem Haus und winkte.
    „Mr Phipps, ich veranstalte keine wilde Party“, wiederholte er.
    Er überlegte, ob er sich über Mrs Langleys Neugier beschweren sollte, hielt jedoch den Mund. Die Klatschkolumnistin von der „Citrus Hill Weekly“ würde höchstens mit einem verschmitzten Zwinkern ihre Exklusivrechte beanspruchen. Die Frau würde regelrecht aufblühen, wenn sie Howell Phipps mit einem weiteren üblen Artikel über seine Firma drohen konnte. Grant hatte den Verdacht, dass Phipps das Haus gegenüber dieser Plage nur gekauft hatte, um sie herauszufordern.
    Nur widerwillig hatte Grant dem Wunsch des Firmenvorstands nachgegeben, im ersten Jahr seiner Anstellung in der firmeneigenen Villa zu wohnen – unter den wachsamen Augen von Wilhelmina Langley. Da er nie etwas Skandalöses tat, gab es für ihn keinen Grund zu klagen. Trotzdem würde er heute die ganze Nacht die vorderen Flutlichter anlassen. Das machte Mrs Langley wahnsinnig.
    Die herrlich kindliche Idee verblasste, als Howell Phipps

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