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SGK300 - Die Gedankenmörder kommen

SGK300 - Die Gedankenmörder kommen

Titel: SGK300 - Die Gedankenmörder kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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mal seine Nummer durch, Eve«, bat er.
»Ich ruf noch mal an. Das klingt alles sehr merkwürdig ... Bert Coover ist der
gesündeste meiner Patienten. Bei ihm muß man sich etwas einfallen lassen, um
ihn als Kunden zu behalten .«
    »Es war Mister Coover, Doc! Ich glaube, daß etwas Furchtbares
passiert ist .«
    Sie nannte ihm die Telefonnummer, und eine halbe Minute später
versuchte Dr. Hole Bert Coover zu erreichen. Die Leitung war noch immer
besetzt.
    Hole verließ daraufhin seine Praxis und fuhr zur Wohnung des
Patienten, der ihn angeblich um Hilfe gebeten hatte. Vergebens klingelte er.
Niemand öffnete ihm.
    Coover wohnte in einem exklusiven Apartmenthaus. Dr. Hole stand
vor verschlossener Tür in der dritten Etage.
    Er alarmierte den Hausmeister, als niemand öffnete.
    Der knackte das Schloß binnen weniger Minuten, allerdings erst,
als die Polizei eingetroffen war.
    In der Wohnung rührte sich niemand.
    Aber um diese Zeit - das konnte auch der Hausmeister bestätigen -
war Mister Coover grundsätzlich im Haus und saß am Schreibtisch.
    Draußen begann es gerade, dunkel zu werden.
    Der Korridor führte L-förmig in das Apartment, am anderen Ende
stießen sie auf den reglos am Boden liegenden Mann.
    Dr. Hole drehte Coover auf die Seite.
    Der Arzt erbleichte.
    Im ersten Moment weigerte er sich zu glauben, Bert Coover vor sich
zu haben.
    Doch einige typische Merkmale überzeugten ihn, weniger die
Tatsache, daß sie den Mann tot in der Wohnung fanden.
    Zeichen äußerer Einwirkung waren nicht feststellbar, auch
Giftwirkung war auf den ersten Blick auszuschließen.
    »Der Mann war ja todkrank«, bemerkte ein Polizist, » er scheint vor Schwäche gestorben zu sein ...«
    Dr. Hole war aschgrau. »Sie werden’s nicht glauben«, sagte er dumpf. »Mister Coover war vor zwei Tagen noch in
meiner Praxis. Er war kerngesund, ein Mann voller Kraft und Tatendrang. Da hat
er allerdings mindestens dreißig bis fünfunddreißig Kilo mehr gewogen .«
    Die Augen des Cops, der die Bemerkung machte, wurden groß wie
Untertassen. »Doc ...«, schüttelte er ungläubig den Kopf, »das wär’ ja die
reinste Wunderkur. Muß ich direkt meiner besseren Hälfte empfehlen, die seit
Monaten dabei ist, abzuspecken . zur Freude der
Schlankheitsmittelhersteller. Wenn einer in zwei Tagen rund dreißig Kilo verliert .«
    Hole war in Anbetracht der Umstände alles andere als zum Scherzen
zumute.
    »Kein Mensch verliert auf normale Weise innerhalb achtundvierzig
Stunden dreißig Kilo«, fiel er dem Cop bissig ins Wort. »Es hört sich verrückt
an, und doch ist es wahrscheinlich die einzig mögliche Erklärung. Bert Coover
hat innerhalb weniger Stunden eine Krankheit durchgemacht, die andere in
Monaten oder Jahren bezwingt .«
    Drei Stunden später, als er bereits wieder in der Praxis weilte
und die Routinearbeiten der Polizei in der Wohnung abgeschlossen waren, setzte
Dr. Hole sich mit dem Gerichtsmediziner in Verbindung. Die beiden Ärzte kannten
sich.
    Hole bekam einen Verdacht bestätigt, der so ungeheuerlich war, daß
er an seinem ärztlichen Wissen, an allem, was er
    gelernt und bisher erlebt hatte, zu zweifeln begann.
    »Es gibt keinen Zweifel«, wurde ihm mitgeteilt, »Bert Coover ist
auf natürliche Weise gestorben - keinerlei Einwirkung durch Gewalt oder Gift.
Bert Coover hatte Krebs im Endstadium .«
     
    *
     
    Diese Worte zwischen Hole und dem Gerichtsmediziner wurden gegen
21 Uhr gewechselt.
    Um diese Zeit lag Bert Coover in einem Zinksarg des
gerichtsmedizinischen Instituts und die Tür zur Wohnung des Toten war mit einem
Siegel versehen. Niemand konnte das Apartment betreten, ohne das Siegel zu
zerstören.
    Aufgrund der Feststellungen des Gerichtsmediziners rechnete
eigentlich auch keiner der Beteiligten damit, daß jemand Interesse daran haben
könnte, in die Wohnung einzudringen. Alle Verdachtsmomente auf einen unnatürlichen
Tod Coovers waren schließlich ausgeräumt.
    Und doch tat sich etwas in dem dunklen, menschenleeren Apartment .
    Alles war unverändert. Die Papiere, Fotos und Zeitungsausschnitte
lagen noch so auf dem Schreibtisch, wie Bert Coover sie zuletzt geordnet hatte.
    Sie waren von den Polizisten und auch von der schließlich
alarmierten Spurensicherungsgruppe des Morddezernats nicht besonders beachtet
worden. Sie hatten mehr ihre Aufmerksamkeit auf eventuelle Hinweise gerichtet
die bezeugten, daß Bert Coover ermordet wurde. Aber da dies offensichtlich
nicht der Fall war, erübrigten sich alle weiteren Maßnahmen

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