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SGK330 - Tanzplatz der Verfluchten

SGK330 - Tanzplatz der Verfluchten

Titel: SGK330 - Tanzplatz der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Junge
geboren. Schon sehr früh begann ich, meine Fäden zu ziehen. Im Körper des
Jungen wurde Selma groß, der wahre Horst Kaichen war schon kurz nach der Geburt
erloschen! Aber das merkte niemand. Die Tarnung war perfekt. Ich machte die
gesamte Entwicklung dieses Menschen durch und musste mich zur neuen Reife entfalten. Doch auch dieser Körper war nur eine
Zwischenstation für mich. Jetzt sind die Stunden nahe, in denen ich wieder ich
selbst sein und die Tarnung abstreifen kann. Mein ungeheuerliches Leben, Gessler , geht weiter! Ich hatte damals versprochen, den Hof
zu übernehmen. Von hier aus werde ich neue Wege gehen, weiteres Unheil säen und
Angst und Tod unter denen verbreiten, die mich und meinen Herrn ablehnen. Diese
Narren! Wenn sie wüssten , was ihnen entgeht! Ich bin
frei wie ein Vogel...«
    »Du bist eine Marionette in den Händen
des Leibhaftigen«, stieß Gessler hervor. Die Ader auf
seiner Stirn schwoll an. »Deine Freiheit - ist die Freiheit der Hölle ...
hier«, mit seinen abgearbeiteten, großen Händen klopfte er auf die vergilbten
Papiere, »stehen die Erkenntnisse derer, die dein Geheimnis ergründen
wollten...«
    »Wollten, richtig«, entgegnete Selma
spöttisch. »Aber geschafft haben sie es nie. Sie sind alle auf der Strecke
geblieben. Doch - Freiheit«, nahm sie den Faden wieder auf. »Ich habe die ganze
Welt gesehen, habe mit >Seiner< Hilfe gewaltige Entfernungen
zurückgelegt, habe Einblick in die Zeiten gewonnen, in denen >Ihm<
zuliebe geopfert und Messen gefeiert wurden. >Er<, der Meister, kann in
tausendfältiger Gestalt auftauchen. Raum und Zeit sind formbar für ihn wie die
Knetmasse in den Händen eines Kindes. All die Schreckensgestalten und Ereignisse,
die vor meiner Zeit existierten, die in das Bewusstsein der meisten Menschen als Legenden eingingen - obwohl sie auf Wirklichkeit
beruhten - kann ich wieder aufsuchen. Im Kessel zwischen den Felsen, auf dem
Tanzplatz der Verfluchten, wie er seit jener Nacht genannt wird, da die Frauen
aus dem Dorf mir den Feuertod bereiteten, wird die Vergangenheit durch mein
erneutes Auftauchen wieder lebendig werden. Die jungen Menschen, die mich - als
ich Horst Kaichen war - vor einem Jahr begleiteten, haben viel zu spät
begriffen, Gessler ... Ich war es, der sie ins Unheil
führte. Sie waren wie betäubt, wie Träumer ... als alle Einflüsse wirksam
wurden. Die Geister aus der Vergangenheit, Schreckgestalten, die aus der Hölle
kamen und auch auf der Erde lebten, habe ich gerufen. Alle wurden entführt und
gerichtet. In der Vergangenheit, die für kurze Zeit Gegenwart für sie wurde.
Leben, wie ich es liebe, kann sich nur erhalten, wenn anderes Leben dafür
gegeben wird. Vor einem Jahr war ich noch zu sehr mit diesem Wirtskörper
verhaftet, in dem ich heranreifte und der mich schützte ... nach den
Ereignissen wurde ich für kurze Zeit wieder Horst Kaichen und irrte sinnlos
durch die Nacht. Die Kräfte aus der Vergangenheit erfassten meinen >menschlichen< Organismus, in dem ich mich verbarg. Die Begegnung
mit all den Dingen führte das Ich Kaichens in eine
Krise, aus der ich schließlich erstarkt hervorging. Nun ist der Bruch
vollzogen... In der Anstalt habe ich meine Kräfte in aller Abgeschiedenheit und
ohne die geringste Gefährdung weiterentwickeln können. Im Augenblick der Bewusstwerdung meines wahren Willens erlebte ich sogar eine
außerkörperliche Erfahrung. Ich war noch Körper Kaichens und doch gespalten in Selma, die ich immer wieder sein werde. Ich floh als
Kaichen aus der Anstalt und tauchte gleichzeitig körperlich als Selma am
Eingangstor auf. Das ist übrigens - unbewusst allerdings - auch in jener Nacht im letzten Jahr passiert, als ich dir deinen
Tod ankündigte. Doch in diesem Jahr war die Kraft schon größer. Ich konnte, wenn
auch noch im begrenzten Umfang, hypnotische und telekinetische Fähigkeiten
einsetzen. Im Moment bin ich zu diesen nicht imstande. Kräfte verbrauchen sich.
Deshalb müssen sie aufgeladen werden. Heute und in der kommenden Nacht wird
dazu die Gelegenheit bestehen .«
    »Mehr Blut als je zuvor«, stöhnte Gessler entsetzt.
    »Ja! Du hast doch manches begriffen,
was in diesen Blättern steht. Der Versuch, meinen Körper damals dem Feuer
preiszugeben, geschah in Zorn und Wut und hemmte meine Entwicklung, konnte sie
aber nicht unterbrechen. Nicht Feuer tötet mich, Gessler ... ich will dir verraten, womit man mich endgültig hätte ausschulten können!
    Du wirst dein Geheimnis allerdings mit
in dein

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