Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SGK336 - Odem des Pestmonsters

SGK336 - Odem des Pestmonsters

Titel: SGK336 - Odem des Pestmonsters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
großformatiges Farbbild.
    »In New York gibt es wegen meiner Tätigkeit
als Reporterin kaum jemand, der mir keinen Gefallen täte .«
    Stouven schluckte und wurde blaß.
    Das Bild zeigte ihn mit einer dunkelhäutigen
Schönheit in einem Separee in eindeutiger Situation.
    »Das Negativ!«
    »Hmh, du willst noch schneller sein als ich,
Stouven? Erst will ich das Skelett sehen...«
    »Das Negativ!«
    »Wenn ich meine Bilder geschossen habe .«
    »Wer gibt mir die Garantie, daß ...«
    »Soviel Vertrauen mußt du einfach aufbringen.
Es bleibt dir nichts anderes übrig .«
    Die Frau wußte, was sie wollte. Eiskalt
nutzte sie ihre Chance. Wie wäre es wohl gewesen, hätte an seiner Stelle jetzt
ein Kollege Dienst getan? Ob man auch bei ihm einen „wunden Punkt“ entdeckt
hätte und ... Aber es war müßig, sich darüber noch Gedanken zu machen. Sie
hatten ihn an der Angel, und es blieb ihm nichts anderes übrig als
mitzuschwimmen...
    »Wie stellst du dir das eigentlich alles vor ?« fragte er unwirsch. Sein Hirn arbeitete fieberhaft.
    »Du bringst mich in die Kammer, und ich seh’
mir den Burschen an, der heute morgen in Glendon soviel Staub aufgewirbelt hat .«
    »So geht das nicht. Ich brauche Zeit. Ich
kann nicht einfach hier verschwinden und das Telefon unbesetzt lassen...«
    »Dann laß’ dir etwas einfallen .«
    Sie saß am längeren Hebel. Es war
erstaunlich, was Menschen alles in die Wege leiteten, wenn sie ein bestimmtes
Ziel ansteuerten.
    Er hatte schon darüber nachgedacht.
    »Geh’ weiter«, forderte er May Preston auf.
»Ich öffne dir das Tor und du wartest hinter dem A-Bau im Schatten auf mich.
Direkt neben dem Aufzug. Ich komme gleich nach ...«
    »Okay, Darling ...« Sie lächelte. Ihre weißen
Zähne schimmerten. Mit wiegenden Hüften näherte sie sich dem Gittertor, das er
elektrisch öffnete.
    Er beobachtete sie, wie sie an der dunklen
Wand entlangging und schließlich um die Ecke verschwand.
    Dann griff er zum Telefon und drehte die
Wählscheibe zweimal.
    Eine Männerstimme meldete sich.
    »Ich hab’ ’ne Bitte an dich, Tom«, sagte
Stouven. »Kannst du mich mal für zehn Minuten hier vertreten, damit wenigstens
das Telefon in der Zeit nicht unbesetzt ist. Ich muß mal wohin. Mir geht’s nicht
sehr gut. Ich glaube, ich hab’ mir den Magen verdorben ...«
    Tom war einer der Pfleger auf der
Männerstation. Er hatte schon mehr als einmal Dienst in der Portierloge getan
und kannte sich mit den Gepflogenheiten aus.
    »Ich bin gleich wieder zurück«, sagte
Stouven, der ihn schon an der Tür erwartete.
    Dann verschwand er durchs Gittertor und
gelangte in den Innenhof des Krankenhauses. Hierher fuhren die Krankenwagen
hin, wenn sie liegende Patienten brachten. Der zum Hof führende Aufzug war von
dort aus gut erreichbar.
    An der Aufzugstür bewegte sich ein Schatten.
    May Preston! Sie wartete auf Stouvens
Annäherung.
    Er umklammerte den Schlüsselbund in seiner
Hosentasche unwillkürlich fester, als er sie sah.
    Viele Gedanken schossen ihm durch den Kopf,
und er erschrak nicht mal, als er zum ersten Mal in seinem Leben auch an Mord dachte ...
     
    *
     
    Die Aufzugstür war verschlossen. Er öffnete
sie.
    Wortlos deutete er May Preston an,
einzutreten. Ratternd setzte sich der große Lift nach unten in Bewegung.
    »Was ich tue, kann mich meinen Job kosten«,
sagte Stouven.
    »Wenn Sie es nicht tun, riskieren Sie mehr...«
Diese kalte, schnoddrige Art ging ihm auf die Nerven.
    Er hätte May erwürgen können.
    Die Aufzugstür öffnete sich. Ein kahler
Kellergang lag vor ihnen.
    Es war merklich kühler hier unten.
    May Prestons Blicke streiften die grünen
Metalltüren. Auf ihnen standen Ziffern und Zahlen, die ihr nichts sagten.
    Dumpf brummte die Heizungsanlage.
    Umwickelte Röhren liefen unter der Decke
entlang. Die Kupferrohre schimmerten blank.
    Der Gang machte einen Knick.
    Drei Schritte weiter lag eine Tür, vor der
Stouven stehen blieb.
    Er hielt einen Moment inne und lauschte.
    Es war nichts Ungewöhnliches zu hören. Dann
drehte er den Schlüssel im Schloß und drückte die schwere Tür nach innen.
    »Beeilen Sie sich«, stieß er tonlos hervor.
»Und sprechen Sie nie darüber, auf welche Weise Sie an die Aufnahme gekommen
sind. Ich könnte sonst an einen Punkt gelangen, an dem mir alles egal ist. Dann
dürfte es auch für Sie unangenehm werden ...«
    Er betätigte den Lichtschalter. Eine schwache
Glühbirne flammte auf.
    In dem Raum standen mehrere verhängte Bahren.
Unter den Tüchern sah

Weitere Kostenlose Bücher