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SGK336 - Odem des Pestmonsters

SGK336 - Odem des Pestmonsters

Titel: SGK336 - Odem des Pestmonsters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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schöne Stunden mit dir .«
    »Du bist verrückt. Was für ’ne Leiche denn?
Und wieso fotografieren ?« Stouven glaubte nicht
richtig gehört zu haben.
    »Da ist heute morgen bei euch in Glendon doch
einer gefunden und abtransportiert worden, nicht wahr? Es soll keine richtige
Leiche mehr gewesen sein, sondern nur noch ein Skelett .«
    »Ich habe davon gehört«, versuchte er
abzubiegen.
    »Du hast sie sogar gesehen! Sie ist fein
säuberlich in einem Kellerraum verstaut, habe ich gehört...«
    »Dann bist du gut informiert .«
    »Wenn man für eine Zeitung arbeitet, muß man
das auch sein .. . Ich benötige ein Bild von dem
Skelett .«
    »Damit habe ich nichts zu tun«, erwiderte
Stouven hart. »Langsam wird’s mir zu dumm ...«
    »Denk’ an mein Versprechen... ist das nichts ?« gurrte die Gesprächspartnerin.
    »Nicht so. Da vergeht mir der Spaß ...«
    »Er wird dir erst recht vergehen, wenn ich
einiges unter die Leute bringe, was deine Person betrifft...«
    Stouven wurde hellhörig. »Wie meinst du das ?«
    »Lassen wir das Thema. Es ist zu
unerfreulich. Ich habe dir ein Geschäft vorgeschlagen und nehme an, daß wir
einig werden .«
    »Nicht mit mir.«
    »Du bist hartnäckig, Stouven. Wir kriegen,
was wir wollen ...« Sie nannte das Boulevardblatt, für das sie arbeitete.
»Sensationen sind unsere Masche und unser Brot. Erinnerst du dich an das Foto
des toten Beatle Lennon ?«
    »Ich fand es widerlich, so etwas zu
veröffentlichen .«
    »Ich auch. Aber die Leute sind
sensationshungrig. Also stillen wir den Appetit. Wir haben in jedem Fall unsere
ureigene Methode, an Material zu kommen, darauf kannst du dich verlassen. Die
Geschichten von deinen Reisen nach New York dürften bestimmt einige Leute in
Glendon interessieren. Ich meine die wahren Geschichten, nicht die erfundenen,
Stouven .«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen«, wurde
er förmlich.
    »Ich weiß es umso besser. Es gibt da zum
Beispiel ein Foto, das dich in eindeutiger Situation zeigt, Stouven. Ich komm’
dir entgegen: ich schenk’ dir das Negativ gegen die Erlaubnis, das Skelett zu
fotografieren .«
    Das Gespräch entwickelte sich in völlig
anderer Richtung.
    Stouven wurde unruhig.
    »Sie bluffen !«
    »Aber Stouven! Das hab’ ich nicht nötig. Ich
zeig’s dir, wenn wir uns sehen, einverstanden ?«
    Stouven nagte an seiner Unterlippe. Die
Gedanken folgten Schlag auf Schlag. »Okay«, sagte er dann mit schwerer Zunge
wie ein Trunkener. »Sieht ganz so aus, als ob du am längeren Hebel sitzt. Ihr
scheint über die Leute, mit denen ihr Geschäfte zu machen wünscht, wohl sehr
genau Bescheid zu wissen ?«
    May lachte leise. »Alles halb so schlimm.
Wenn man über die nötigen Beziehungen verfügt und sich über die Leute
erkundigt, mit denen man zu tun hat. Wenn einer eine Schwäche hat, ist leicht
mit ihm ins Geschäft zu kommen...«
    »So einfach ist das«, murmelt Stouven
abwesend.
    »Ja, so einfach ist das«, echochte May. »Der
eine sammelt Münzen, der andere Briefmarken, der dritte hat ’ne Schwäche für
schöne Frauen ...«
    »Wann wollen Sie zu mir kommen ?« fiel Gien Stouven ihr ins Wort. »Noch heute abend ?«
    »Gleich, Darling. Wichtige Dinge erledige ich
grundsätzlich sofort. Innerhalb der nächsten fünf Minuten bin ich bei dir...«
    »Innerhalb... der nächsten... fünf...
Minuten?«
    Er schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem
Trockenen.
    »Kein Problem, Stouven, wenn man in der
Telefonzelle an der gegenüberliegenden Straßenseite steht und dir fast in den
Glaskasten gucken kann ...«
    Als er das hörte, ruckte er in die Höhe und
starrte in die Dunkelheit jenseits der Straße.
    Drüben an der Ecke stand eine Telefonzelle,
und Stouven sah die Frau, die lachend den Hörer einhängte und dann die Straße überquerte ...
     
    *
     
    Er hatte ein Auge dafür.
    Sie war eine Klasse-Frau. Großer Busen - aber
nicht zu üppig - eine aufregende Figur, ein Gang, der sie noch aufregender
machte.
    Ihr Haar war flammend rot, halblang und
gewellt.
    »Ich heiße May Preston«, sagte sie, als sie
bei ihm ankam. »Wir haben gerade miteinander telefoniert...«
    Der Duft eines schweren Parfüms stieg ihm in
die Nase.
    Sie trug eine dunkelblaue Ledertasche bei
sich.
    »Da ist ’ne kleine Kamera drin, Stouven.
Zwei, drei Aufnahmen sind rasch geschossen. Schnelligkeit ist meine Spezialität .«
    »Ich will erst das Bild sehen«, sagte er nur
und hielt die Hand auf.
    Sie lächelte, griff in die Tasche und nahm
aus einem Seitenfach ein

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