Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
ihrem roten, schmal geschnittenen Kleid wie gewohnt atemberaubend aus. Aber was hat sie bei meinem Kleiderschrank zu suchen? Normalerweise bin ich doch diejenige, die sich aus ihrem Fundus bedient.
»Hast du irgendjemandem davon erzählt?« Christians Stimme ist seidenweich.
»Nein. Natürlich nicht«, blafft Kate ihn beleidigt an.
Christian nickt und scheint sich zu entspannen. Er dreht sich um und geht zum Kamin. Wortlos sehen Kate und ich zu, wie er ein Feuerzeug vom Sims nimmt, das Blatt Papier anzündet und in den Kamin wirft, wo es verkohlt, bis nichts als ein Häuflein Asche davon übrig ist. Die Stille liegt zentnerschwer im Raum.
»Nicht mal Elliot?«, frage ich und wende mich wieder Kate zu.
»Nein. Niemandem«, erwidert Kate mit Nachdruck. Plötzlich wirkt sie verwirrt und ein klein wenig betreten. »Ich wollte doch nur verhindern, dass dir etwas zustößt, Ana«, flüstert sie.
»Es geht mir gut, Kate. Sogar sehr gut. Bitte, Christian und ich verstehen uns prächtig. Was du da gefunden hast, ist eine uralte Geschichte. Längst vergessen. Ignorier die Mail einfach.«
»Ignorieren?«, wiederholt Kate. »Wie soll ich so etwas ignorieren? Was er dir angetan hat?« Ich sehe die aufrichtige Sorge in ihren grünen Augen.
»Er hat mir gar nichts angetan, Kate. Ich schwöre dir, es ist alles in bester Ordnung.«
Sie mustert mich zweifelnd. »Bist du auch ganz sicher?«
Christian legt einen Arm um mich und zieht mich an seine Seite, ohne Kate aus den Augen zu lassen.
»Ana hat zugestimmt, meine Frau zu werden, Katherine«, erklärt er ruhig.
»Deine Frau?«, kreischt Kate und reißt ungläubig die Augen auf.
»Ja, wir werden heiraten. Heute Abend werden wir unsere Verlobung bekannt geben«, sagt er.
»Oh!« Kate ist völlig fassungslos. »Kaum lasse ich euch gut zwei Wochen allein, und schon passiert so etwas? Ich muss sagen, das kommt alles ziemlich plötzlich. Also wusstest du gestern, als ich gesagt habe …« Sie sieht mich verwirrt an. »Und wie passt diese Mail hier in all das hinein?«
»Tut sie nicht, Kate. Vergiss sie einfach. Bitte. Ich liebe ihn, und er liebt mich. Bitte, ruinier ihm nicht seine Party und uns den Abend«, flüstere ich.
Sie blinzelt, und ich sehe Tränen in ihren Augen glitzern. »Nein. Natürlich nicht. Geht es dir auch wirklich gut?« Sie kann erst lockerlassen, wenn sie restlos überzeugt ist.
»Ich war nie glücklicher«, antworte ich.
Sie nimmt meine Hand, ohne darauf zu achten, dass Christians Arm immer noch um meine Schulter liegt.
»Hundertprozentig?«, fragt sie.
»Ja.« Ich grinse sie an und spüre, wie ich mich entspanne. Offenbar hat sie sich wieder beruhigt und erwidert mein Lächeln. Ich löse mich von Christian, woraufhin sie mir unvermittelt um den Hals fällt.
»O Ana, ich habe mir solche Sorgen gemacht, als ich das gelesen habe. Ich hatte keine Ahnung, was ich denken soll. Bitte, erklär es mir, okay?«
»Irgendwann, aber nicht jetzt.«
»Gut. Ich werde es auch niemandem verraten. Ich habe dich so lieb, Ana. Du bist wie eine Schwester für mich. Ich dachte … Ach, ich wusste einfach nicht, was ich denken soll. Es tut mir leid. Aber wenn du glücklich bist, bin ich es ebenfalls.« Sie sieht Christian an und entschuldigt sich auch bei ihm.
Er nickt, wenngleich sein Blick eisig bleibt. Oje, er ist immer noch stinkwütend.
»Es tut mir aufrichtig leid. Du hast vollkommen Recht. Es geht mich nichts an.«
In diesem Moment klopft es an der Tür. Kate und ich lösen uns abrupt voneinander, als Grace den Kopf hereinstreckt.
»Alles klar, Schatz?«, fragt sie.
»Alles in Ordnung, Mrs. Grey«, antwortet Kate schnell.
»Alles bestens, Mom«, bestätigt Christian.
»Gut.« Grace tritt ein. »Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich meinem Sohn jetzt gern zum Geburtstag gratulieren.« Sie strahlt uns an.
Christian nimmt seine Mutter in die Arme.
»Alles Gute zum Geburtstag, mein Liebling«, sagt sie leise und schließt die Augen. »Ich bin so froh, dass du noch bei uns bist.«
»Mom, es geht mir gut.« Christian lächelt sie an.
Sie löst sich von ihm und mustert ihn eingehend. »Ich freue mich so für dich«, sagt sie und streichelt liebevoll seine Wange.
Er strahlt – sein übliches Tausend-Watt-Lächeln.
Sie weiß also Bescheid. Wann hat er es ihr gesagt?
»Okay, Kinder, wenn ihr eure kleine Privatunterhaltung beendet habt – da draußen wartet eine ganze Horde von Leuten, die dir zum Geburtstag gratulieren und sich versichern wollen, dass
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