Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
umbringen? Nein!
»Das bedeutet, dass sie sich einfach so eine Waffe besorgen kann.«
»Ana.« Er legt die Hände auf meine Schultern und zieht mich zu sich heran. »Ich glaube nicht, dass sie etwas Dummes tun wird, aber ich will dich nicht in Gefahr bringen.«
»Mich? Und was ist mit dir?«, flüstere ich und schlinge fest die Arme um ihn, mein Gesicht an seiner Brust. Dagegen scheint er nichts zu haben.
»Lass uns nach Hause gehen.« Er drückt mir einen Kuss auf die Haare.
Mein Zorn ist angesichts dieser Drohung gegen Christian verflogen.
Zuhause packe ich einen kleinen Koffer und stecke Mac, BlackBerry, iPad und den Charlie-Tango-Ballon in meinen Rucksack.
»Charlie Tango darf auch mit?«, fragt Christian.
Als ich nicke, lächelt er nachsichtig.
»Ethan kommt am Dienstag zurück«, sage ich mit leiser Stimme.
»Ethan?«
»Kates Bruder. Er will hier schlafen, bis er in Seattle eine Bleibe gefunden hat.«
Christians Blick wird kühl. »Gut, dass du bei mir bist. Dann hat er mehr Platz.«
»Ich weiß nicht, ob er einen Schlüssel hat. Wenn er kommt, muss ich da sein.«
Christian schweigt.
»So, das wär’s.«
Er nimmt meinen Koffer, und wir verlassen die Wohnung. Auf dem Weg zum Parkplatz hinter dem Haus ertappe ich mich dabei, wie ich über die Schulter blicke. Ich weiß nicht, ob ich paranoid werde oder ob uns tatsächlich jemand beobachtet.
Christian hält mir die Beifahrertür des Audi auf. »Willst du nicht einsteigen?«
»Ich dachte, ich fahre.«
»Nein, ich.«
»Hast du etwas an meinem Fahrstil auszusetzen? Behaupte jetzt bloß nicht, du wüsstest nicht, wie ich in der Fahrprüfung abgeschnitten habe … Deine Stalking-Neigungen kenne ich nur zu gut.« Vielleicht weiß er auch, dass ich die schriftliche Prüfung gerade mal so geschafft habe.
»Steig ein, Anastasia«, zischt er.
»Okay.« Ich setze mich in den Wagen. Nun mach dir mal nicht ins Hemd, ja?
Vielleicht ist er genauso verunsichert wie ich, weil eine dunkle Macht uns beobachtet – eine blasse Brünette mit braunen Augen, die unheimliche Ähnlichkeit mit mir hat und möglicherweise eine Handfeuerwaffe mit sich herumträgt.
Christian fädelt sich in den fließenden Verkehr ein.
»Waren alle deine Subs brünett?«
»Ja«, antwortet er argwöhnisch.
Wahrscheinlich denkt er: Worauf will sie mit der Frage hinaus?
»War nur so eine Idee.«
»Ich hab dir doch gesagt, dass ich eine Vorliebe für brünette Frauen habe.«
»Mrs. Robinson ist aber nicht brünett.«
»Vermutlich deswegen. Sie hat mir den Appetit auf Blondinen wohl dauerhaft verdorben.«
»Du verarschst mich.«
»Ja, das tue ich«, bestätigt er entnervt.
Als ich zum Fenster hinaussehe, glaube ich, überall Brünette zu sehen, keine davon ist allerdings Leila.
Er mag also nur brünette Frauen. Warum wohl? Hat die ausgesprochen glamouröse Mrs. Robinson ihm tatsächlich den Appetit auf Blondinen verdorben? Ich schüttle den Kopf – Christian Kopffick Grey.
»Erzähl mir von ihr.«
»Was willst du wissen?«
Sonderlich erfreut klingt er nicht gerade.
»Erklär mir euer geschäftliches Arrangement.«
Er entspannt sich sichtlich. Über die Arbeit spricht er nur zu gern. »Ich bin stiller Partner. Eigentlich interessiere ich mich nicht sehr für die Beauty-Branche, aber sie hat ein erfolgreiches Unternehmen daraus gemacht. Für mich ist das eine profitable Investition, denn ich habe ihr am Anfang finanziell unter die Arme gegriffen.«
»Warum?«
»Das war ich ihr schuldig.«
»Ach.«
»Immerhin hat sie mir als Starthilfe einhunderttausend Dollar geliehen, als ich das Studium in Harvard abgebrochen habe.«
Mein Gott, dann ist sie also auch noch reich.
»Du hast das Studium geschmissen?«
»Ja, nach zwei Jahren. War nicht mein Ding. Leider hatten meine Eltern kein großes Verständnis dafür.«
Ich runzle die Stirn. Mr. Grey und Dr. Grace Trevelyan missbilligend; das kann ich mir fast nicht vorstellen.
»So schlecht scheinst du dich ohne Abschluss nicht geschlagen zu haben. Was waren deine Hauptfächer?«
»Politik und Wirtschaft.«
Hm … hätte ich mir eigentlich denken können.
»Sie ist reich?«, frage ich mit leiser Stimme.
»Sie war eine gelangweilte Vorzeigeehefrau, Anastasia. Ihr Mann hat Kohle, ist ein großes Tier in der Holzbranche. Sie durfte nicht arbeiten. Er hat sie kontrolliert. Manche Männer sind so.« Er grinst schief.
»Ach nein. Männliche Kontrollfreaks gehören doch sicher dem Reich der Mythen an, oder?«
Christians Grinsen
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