Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
Christian. Kopfschüttelnd schenke ich ihm ein kleines Lächeln, und er entspannt sich.
»Eines Tages wirst du mir genau erklären müssen, warum das ein Hard Limit für dich ist.«
»Eines Tages«, erwidert er und ist im Handumdrehen aus seinem Verletzlichkeitsmodus heraus.
Wie kann er nur so schnell umschalten? Er ist der unberechenbarste Mensch, den ich kenne.
»Zurück zu deiner Liste. Der Punkt mit der Verletzung deiner Privatsphäre.« Er verzieht den Mund. »Meinst du, weil ich deine Kontonummer kenne?«
»Ja, das ist unerhört.«
»Ich informiere mich über alle meine Sklavinnen. Komm, ich zeig’s dir.« Er geht in Richtung Arbeitszimmer.
Ich folge ihm wie betäubt.
Er holt eine braune Mappe aus einem verschlossenen Aktenschrank, auf der ANASTASIA ROSE STEELE steht.
Herrgott nochmal! Das darf ja wohl nicht wahr sein! Ich starre ihn wütend an.
Er zuckt verlegen mit den Achseln. »Die kannst du behalten«, sagt er kleinlaut.
»Vielen Dank«, fauche ich zurück und blättere die Mappe durch. Er hat doch tatsächlich eine Kopie meiner Geburtsurkunde, dazu die Liste meiner Hard Limits, die Verschwiegenheitsvereinbarung, der Vertrag und – nicht zu fassen! – meine Social-Security-Nummer, mein Lebenslauf und meine Arbeitspapiere.
»Du hast gewusst, dass ich bei Clayton’s arbeite?«
»Ja.«
»Und du hast nicht zufällig vorbeigeschaut?«
»Nein.«
Ich weiß nicht, ob ich wütend sein oder mich geschmeichelt fühlen soll.
»Ganz schön abgefuckt, das ist dir schon klar, oder?«
»Ich sehe das nicht so. Bei meinem Lebensstil muss ich vorsichtig sein.«
»Aber das sind vertrauliche Unterlagen.«
»Ich treibe keinen Missbrauch mit den Informationen. Außerdem kann jeder, der sich dafür interessiert, sie sich besorgen, Anastasia. Um Kontrolle zu haben, brauche ich Informationen. Das war immer schon mein Arbeitsstil.«
»Du treibst sehr wohl Missbrauch mit den Informationen. Du hast vierundzwanzigtausend Dollar auf mein Konto überwiesen, die ich nicht wollte.«
Er presst die Lippen zusammen. »Ich habe dir doch erklärt, dass Taylor die für deinen Wagen bekommen hat. Mich wundert das ja auch.«
»Aber der Audi …«
»Anastasia, machst du dir eigentlich eine Vorstellung davon, wie viel ich verdiene?«
Ich werde rot. »Warum sollte ich? Dein Kontostand interessiert mich nicht, Christian.«
Sein Blick wird sanfter. »Ich weiß. Das gehört zu den Dingen, die ich an dir liebe.«
Dinge, die er an mir liebt?
»Ana, ich verdiene grob geschätzt einhunderttausend Dollar die Stunde.«
Mir fällt die Kinnlade herunter. Das ist obszön viel Geld.
»Vierundzwanzigtausend Dollar sind nichts. Der Wagen, die Tess-Bücher, die Kleider, das sind Peanuts.«
Er hat wirklich keine Ahnung, was ich meine. Wer hätte das gedacht!
»Wie würdest du an meiner Stelle mit solcher … Großzügigkeit umgehen?«, frage ich.
Als er mich verständnislos ansieht, wird mir sein Grundproblem klar – er kann sich das einfach nicht vorstellen.
Er zuckt mit den Achseln. »Ich weiß es nicht«, gibt er aufrichtig zu.
Das ist er, der Kern von Christian mit den tausend Facetten. Er kann sich nicht in mich hineinversetzen.
»Es ist nicht so toll. Ich meine, du bist wirklich sehr großzügig, aber ich fühle mich nicht wohl dabei. Das habe ich dir oft genug erklärt.«
Er seufzt. »Aber ich möchte dir die Welt zu Füßen legen, Anastasia.«
»Ich will nur dich, Christian, ohne das ganze Drum und Dran.«
»Das gehört mit dazu. Zu mir.«
Oje, so kommen wir nicht weiter.
»Sollen wir was essen?«, frage ich. Diese ständige Anspannung zwischen uns zehrt an meinen Kräften.
»Ja.«
»Ich koche uns was.«
»Gut. Aber es wäre auch was im Kühlschrank.«
»Mrs. Jones hat an den Wochenenden frei? Das heißt, dann isst du kalt?«
»Nein.«
»Ach.«
Er seufzt. »Meine Subs kochen, Anastasia.«
»Ja, natürlich.« Ich werde rot. Wie konnte ich das nur vergessen haben? Ich schenke ihm ein zuckersüßes Lächeln. »Was hätten Sie denn gern, Sir?«
»Was auch immer Madam vorschlagen.«
Nach einem Blick in den Kühlschrank, in dem ich sogar gekochte Kartoffeln finde, entscheide ich mich für ein spanisches Omelett, das sich schnell und leicht zubereiten lässt. Christian ist in seinem Arbeitszimmer. Wahrscheinlich holt er wieder sensible Informationen über eine arme, nichts ahnende Seele ein.
Beim Kochen, das für mich keine Sklaventätigkeit ist, brauche ich Musik. Ich hole Christians iPod von seinem Platz
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