Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
dachte …«
»Bei deiner Intelligenz bist du manchmal ziemlich …« Mir fällt kein passendes Wort ein. »Ich möchte jetzt bitte gehen.«
»Warum?«
»Du weißt, warum.« Ich verdrehe die Augen.
»Tut mir leid, Ana. Ich wusste nicht, dass sie hier sein würde. Sie ist sonst nie da. Sie hat eine neue Filiale im Bravern Center eröffnet, um die sie sich normalerweise kümmert. Aber heute hat sich jemand krankgemeldet, da musste sie einspringen.«
Ich stürme in Richtung Tür.
»Greta, wir brauchen Franco jetzt doch nicht«, teilt Christian der Platinblondine mit, als wir den Salon verlassen.
Ich muss mich sehr zusammenreißen, dass ich nicht losrenne. Am liebsten würde ich ganz schnell und weit weglaufen, denn mir ist nach Weinen zumute. Ich muss aus dieser abgefuckten Situation raus.
Christian marschiert wortlos neben mir her. Gott sei Dank macht er keine Anstalten, mich anzufassen. Mich beschäftigen zahllose unbeantwortete Fragen. Wird Mr. Ausweichend endlich Farbe bekennen?
»Du hast deine früheren Subs in den Salon gebracht?«, zische ich.
»Ja, manche«, antwortet er kleinlaut.
»Leila?«
»Ja.«
»Der Salon sieht recht neu aus.«
»Er ist kürzlich renoviert worden.«
»Verstehe. Dann kennt Mrs. Robinson also alle deine Subs?«
»Ja.«
»Und wussten sie über sie Bescheid?«
»Nein, keine. Nur du.«
»Aber ich bin nicht deine Sklavin.«
»Nein, definitiv nicht.«
Ich bleibe stehen und sehe ihn an. Seine Augen sind groß und voller Angst, seine Lippen zusammengepresst.
»Merkst du eigentlich, wie abgefuckt das alles ist?«, frage ich wütend.
»Ja. Tut mir leid.« Er besitzt immerhin den Anstand, zerknirscht zu wirken.
»Ich möchte mir die Haare schneiden lassen, vorzugsweise an einem Ort, wo du weder das Personal noch die Kundschaft gefickt hast.«
Er zuckt zusammen.
»Wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest.«
»Du verlässt mich nicht, oder?«, fragt er besorgt.
»Nein, ich will nur einen verdammten Haarschnitt. An einem Ort, an dem ich entspannt die Augen zumachen kann, während mir jemand die Haare wäscht, und den ganzen Ballast vergessen, den du mit dir rumschleppst.«
Er fährt sich mit der Hand durch die Haare. »Ich könnte Franco bitten, zu mir oder zu dir in die Wohnung zu kommen«, schlägt er mit leiser Stimme vor.
»Sie ist sehr attraktiv.«
Er blinzelt. »Ja.«
»Ist sie noch verheiratet?«
»Nein. Sie hat sich vor ungefähr fünf Jahren scheiden lassen.«
»Warum bist du nicht mit ihr zusammen?«
»Weil dieser Aspekt unserer Beziehung keine Rolle mehr spielt. Das habe ich dir doch schon erklärt.« Er legt die Stirn in Falten und nimmt seinen BlackBerry aus der Jackentasche, der zu vibrieren scheint.
»Welch«, knurrt er hinein.
Wir stehen auf der Second Avenue. Ich betrachte den Lärchensetzling unmittelbar vor mir, seine frischen Nadeln.
Passanten eilen geschäftig an uns vorbei, auf ihre samstagmorgendlichen Aufgaben konzentriert, jeder in Gedanken an seine eigenen kleinen Dramen vertieft. Ob auch Exsklavinnen, Stalker, atemberaubende Exdoms und Leute darunter sind, denen die Privatsphäre anderer Menschen scheißegal ist?
»Bei einem Autounfall ums Leben gekommen? Wann?«, höre ich Christian ins Handy sprechen.
O nein. Wer? Ich spitze die Ohren.
»Das ist schon das zweite Mal, dass der Kerl den Mund nicht aufmacht. Er weiß sicher Bescheid. Empfindet er denn nichts für sie?« Christian schüttelt den Kopf. »Allmählich ergibt es Sinn … Nein, erklärt warum, aber nicht wo.« Christian blickt sich suchend um, und ich ertappe mich dabei, wie ich es ihm nachmache. Mir fällt nichts Ungewöhnliches auf, nur Kauflustige, Verkehr und Bäume.
»Sie ist hier«, fährt Christian fort. »Und beobachtet uns … Ja … Nein. Zwei oder vier, sieben Tage die Woche, rund um die Uhr … Das Thema habe ich noch nicht angeschnitten.« Christian sieht mich an.
Welches Thema? Ich runzle die Stirn, und er mustert mich skeptisch.
»Was?«, fragt er mit leiser Stimme; seine Augen weiten sich. »Verstehe. Wann? … Erst neulich? Aber wie? … Keine Hintergrundinformationen? … Verstehe. Mailen Sie mir Namen, Adresse und Fotos, sobald Sie was haben … Sieben Tage die Woche, rund um die Uhr, von heute Nachmittag an. Schließen Sie sich mit Taylor kurz.« Christian beendet das Gespräch.
»Und?«, frage ich. Verdammt, was ist da los?
»Das war Welch.«
»Wer ist das?«
»Mein Sicherheitsberater.«
»Okay. Und was ist passiert?«
»Leila hat ihren
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