Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
Rhythmus an.
»Du. Bist. Der. Wahnsinn«, presst er zwischen den einzelnen Stößen hervor. »Ich. Begehre. Dich. So. Sehr.«
Ich seufze.
»Du. Gehörst. Mir. Komm für mich, Baby«, knurrt er.
Seine Worte explodieren in meinem Kopf. Mein Körper bäumt sich auf, und als ich komme, rufe ich laut eine entstellte Version seines Namens. Christian folgt mit zwei harten Stößen und erstarrt, als er sich in mir ergießt. Dann sinkt er auf mir zusammen, sein Gesicht in meinen Haaren.
»Himmel, Ana«, ächzt er, gleitet aus mir heraus und rollt auf seine Seite des Betts.
Vollkommen erschöpft rolle ich mich zusammen und schlafe sofort ein.
Als ich aufwache, ist es dunkel. Ich habe keine Ahnung, wie lange ich geschlafen habe. Ich strecke mich unter der Bettdecke und spüre, wie wund, wie köstlich wund ich bin. Keine Spur von Christian. Ich setze mich auf und betrachte das Panorama der Stadt. Zwischen den Wolkenkratzern brennen nur wenige Lichter, und im Osten bricht die Morgendämmerung an. Ich höre Musik. Das Klavier, eine traurig-süße Klage. Bach, glaube ich, bin mir aber nicht sicher.
Ich schlinge die Decke um mich und tappe den Flur entlang. Christian sitzt am Piano, vollkommen in das Stück vertieft. Er spielt atemberaubend gut. Ich lehne mich gegen die Wand neben der Tür und lausche verzückt. Er sitzt nackt am Klavier, sein Körper im warmen Licht der freistehenden Lampe daneben. Da es im übrigen Raum dunkel ist, sieht es so aus, als würde er in seinem eigenen kleinen Lichtschein sitzen, unerreichbar einsam, wie in einer Blase.
Ich nähere mich ihm leise, angelockt von der Melancholie der Musik. Fasziniert beobachte ich seine langen Finger beim Spielen. Und muss daran denken, wie diese Finger meinen Körper liebkost haben. Bei der Erinnerung daran werde ich rot und presse unwillkürlich die Oberschenkel zusammen. Er hebt den Blick. Seine unergründlichen grauen Augen leuchten.
»Sorry«, flüstere ich. »Ich wollte dich nicht stören.«
Er runzelt die Stirn. »Das müsste ich eigentlich zu dir sagen«, erwidert er, hört auf zu spielen und legt die Hände auf die Oberschenkel.
Erst jetzt bemerke ich, dass er eine Pyjamahose trägt. Er fährt sich mit den Fingern durch die Haare und steht auf. Die Pyjamahose sitzt so sexy auf seinen Hüften … Wow . Ich bekomme einen trockenen Mund, als er lässig um das Klavier herum zu mir schlendert.
»Du solltest schlafen«, rügt er mich.
»Das war wunderschön. Bach?«
»Eine Transkription von Bach, ursprünglich ein Oboenkonzert von Alessandro Marcello.«
»Herrlich, aber ziemlich traurig.«
Er verzieht die Lippen zu einem halben Lächeln. »Marsch ins Bett. Am Morgen wirst du erschöpft sein.«
»Ich bin aufgewacht, und du warst nicht da.«
»Ich habe Probleme mit dem Schlafen und bin es nicht gewohnt, mit jemandem das Bett zu teilen«, erklärt er mit leiser Stimme.
Ich weiß nicht, was ich von seiner Stimmung halten soll. Er wirkt irgendwie niedergeschlagen, aber so genau kann ich das in der Dunkelheit nicht beurteilen. Vielleicht liegt es an dem Stück, das er gerade gespielt hat. Er legt den Arm um mich und dirigiert mich zurück ins Schlafzimmer.
»Wie lange spielst du schon Klavier? Das war wunderschön.«
»Seit meinem sechsten Lebensjahr.«
»Oh.« Christian mit sechs … Ich stelle mir einen hübschen Jungen mit kupferfarbenen Haaren und grauen Augen vor, der traurige Musik liebt, und schmelze dahin.
»Wie fühlst du dich?«, erkundigt er sich, als wir wieder im Schlafzimmer sind. Er schaltet ein kleines Licht an.
»Gut.«
Wir schauen beide gleichzeitig das Bett an. Blut ist auf dem
Laken – der Beweis meiner verlorenen Unschuld. Ich werde schamrot.
»Stoff zum Nachdenken für Mrs. Jones«, bemerkt Christian, legt die Hand unter mein Kinn und schiebt meinen Kopf zurück, so dass er mir in die Augen blicken kann. Da merke ich, dass ich seine nackte Brust noch niemals zuvor gesehen habe. Unwillkürlich strecke ich die Hand nach den dunklen Haaren darauf aus. Sofort weicht er einen Schritt zurück.
»Geh ins Bett«, sagt er in scharfem Tonfall, dann wird seine Stimme weicher. »Ich lege mich zu dir.«
Ich lasse die Hand sinken und runzle die Stirn. Ich glaube nicht, dass ich seinen Oberkörper je berührt habe. Er zieht eine Schublade auf, holt ein T-Shirt heraus und schlüpft hastig hinein.
»Ab ins Bett«, befiehlt er noch einmal.
Ich lege mich hin und versuche, nicht an das Blut zu denken. Er gesellt sich zu mir, zieht mich so
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