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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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Nein. Das war jetzt Geschichte. Vor vier Wochen waren sie und Giselle ein Bündnis eingegangen, und so sehr es sie auch verbittern mochte: Max würde sich daran halten. Sie hatte sich bereit erklärt, ihren Hass und ihren Rachedurst zurückzustellen und zum Schutz von Horngate mit Giselle zusammenzuarbeiten. Es war ein Opfer, das sie bereitwillig erbrachte – ebenso bereitwillig, wie sie sich Scooter überließ. Horngate bedeutete ihr mehr als fast alles andere. Fast. Noch blieb ihr etwas Wichtiges zu tun, und sie würde es erledigen – komme, was da wolle –, bevor sie sich eine rote Schleife umband und sich für Scooter unter den Weihnachtsbaum legte.
    Das musste sie ihm jetzt bloß noch sagen.
    Sie sprang auf. Am besten gleich. Es war gerade erst Mittag. Ihre Shadowblades schliefen vermutlich, während die Sunspears draußen patrouillierten. Niemand war da, der sie von ihrem Vorhaben abbringen konnte.
    Während Max vor den Spiegel trat, zogen sich ihre Bannzauber wie Stacheldraht fester um sie. Sie schnappte nach Luft. Normalerweise konnte sie die Magie mit ihren Gedanken austricksen und die logischen Zusammenhänge so verdrehen, dass die Bande sich lockerten und es ihr gestatteten, die Dummheiten zu begehen, zu denen sie sich gerade anschickte. Doch heute klappte es nicht. Den Bannzaubern war es egal, ob Giselle Max an Scooter abgetreten hatte. Ihnen kam es einzig und allein darauf an, sicherzustellen, dass Max die Hexenschlampe und den Horngate-Zirkel beschützte. Selbstmord zu begehen, indem sie Scooter aufsuchte, kam gar nicht in die Tüte.
    Sie lachte leise und speiste ihre Entschlossenheit aus dem Schmerz. Das Gute am Schmerz war, dass er die raubtierhafte Prime in ihrem Innern davon abhielt, herauszukommen. Falls das nämlich geschah, würden ihre Shadowblades angerannt kommen, und sie hatte wirklich keine Lust, sich vor ihnen zu erklären. Sie sollten einfach ihre Befehle befolgen und sie nicht nerven, indem sie sie zur Vorsicht anhielten. Max verdrehte die Augen. Als ob sich noch irgendein Mensch auf der Welt sicher fühlen könnte. Als ob das jemals der Fall gewesen wäre.
    Sie schlüpfte aus ihren Kleidern, warf sie in Richtung Wäschekorb und zog ihre dicken, schwarzen Cargohosen und ein langärmeliges schwarzes Oberteil an.
    Dann trat sie an den geräumigen Einbauschrank. Zwei Wände waren allein den Waffen vorbehalten. Die dritte war voller Munition, Hand- und Blendgranaten, Schleifsteine, Werkzeuge zum Waffensäubern, Schachteln mit Energieriegeln, Gläsern mit Erdnussbutter, Gatorade-Getränkekisten und zahlreichen Coladosen. Mehrere Packungen M&Ms rundeten ihr Vorratslager ab. Verschiedene Schuhe und Stiefel waren über den Schrankboden verstreut, und in der Ecke bei der Tür hingen ein paar Jacken und zwei kugelsichere Westen.
    Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete Max die Waffen in den Halterungen. Was sollte sie mitnehmen? Sie würde Scooter nicht unbewaffnet gegenübertreten, obwohl sie ihn mit dem, was sie hatte, kaum ankratzen konnte.
    Scooter war ein mächtiges Geschöpf voll Göttlicher Magie, was bedeutete, dass er genau wie eine Hexe Magie ausüben und Zaubersprüche erschaffen konnte. Geschöpfe des Unheimlichen wie Max waren magisch, aber sie hatten nicht die Fähigkeit, Magie zu manipulieren.
    Obwohl sie wusste, dass Scooter ein Göttliches Wesen war, hatte Max keine Ahnung, worum es sich bei ihm genau handelte. Sie kannte nicht einmal seinen echten Namen. Sie wusste nur, dass er das Kind Onnionts, der Gehörnten Schlange, und Nihansans, des Netzspinners, war. Beide waren legendäre Geschöpfe von immenser magischer Kraft, und Scooter schien eine ordentliche Ladung davon geerbt zu haben. Giselle hatte ihn dazu gebracht, einen geheimen Eingang nach Horngate zu bewachen, den nur Max mit ihrer magischen Begabung für Schlösser öffnen konnte. Giselle hatte in einer Vision vorhergesehen, dass sie einen solchen Zugang brauchen würden. Scooter hatte sich einverstanden erklärt – doch dafür hatte er eine Gegenleistung verlangt, und diese Gegenleistung war Max. Er nannte sie sein Geschenk, und selbst Giselle wusste nicht, was er damit meinte, aber trotzdem hatte sie ihm Max versprochen. Hauptsache, sie bekam, was sie wollte.
    Dieses Wissen fachte das Feuer alter Wut in Max’ Brust an. Die Hexenschlampe hatte nicht mal Fragen gestellt.
    Rechtzeitig fing sie sich, bevor ihr Zorn weißglühend wurde. Giselle hatte das Versprechen gegeben, Max ihre Zustimmung. Es führte kein Weg

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