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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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Gänge der Bergfeste. Der Boden war noch immer mit Gesteinssplittern übersät, und Staub trübte die Luft, obwohl sie sich in den vergangenen Wochen bemüht hatten, hier aufzuräumen.
    Sie hörte Schritte von weiter vorne und versteckte sich in einem abzweigenden Gang. Ihre Nase verriet ihr, dass es sich bei der herannahenden Person um Magpie handelte, noch bevor die Hexe in Sicht kam. Ihr langes, blauschwarzes Haar wies zu beiden Seiten ihres Gesichts eine weiße Strähne auf, was an die Gefiederzeichnung einer Elster erinnerte – deshalb der Spitzname. Sie war keine besonders mächtige Hexe, aber eine großartige Köchin, solange man sie nicht verärgerte. In dem Fall würde man nur ungenießbares Zeug zu essen kriegen, bis sie sich wieder abgeregt hatte.
    Mit langen Schritten ging sie an Max vorbei, ohne sich zu ihr umzudrehen. Ihr Blick war starr, und sie hatte die Augen verdreht, so dass man nur das Weiße sah. Max schlich zurück auf den Gang, und ein Schauer lief ihr über den Rücken. Sie hatte Magpie erst ein einziges Mal so gesehen: kurz bevor sie eine Prophezeiung ausgesprochen hatte, die nur für Max’ Ohren bestimmt gewesen war. Jetzt war sie scheinbar auf dem Weg in den Wohnbereich der Shadowblades. Wonach suchte sie? Nicht nach Max, denn dann hätte sie sie entdeckt. Nach wem also dann?
    Max wollte ihr schon folgen, doch dann fing sie sich. Tief atmete sie durch. Nein. Wenn sie Magpie folgte, würde die Hexe ihre Prophezeiung vielleicht nicht aussprechen, und das konnte katastrophale Folgen haben.
    Sie drehte sich um. Darüber würde sie sich später den Kopf zerbrechen. Fürs Erste hatte sie eine Verabredung mit einem mörderischen Götterspross.
    Sie hielt sich an die weniger frequentierten Gänge, von denen viele seit dem Angriff vor vier Wochen teilweise verschüttet waren. Hinter einer Biegung schien ihr ein weißes Licht entgegen. Als sie weiterging, wurde es heller, tat ihr jedoch nicht in den Augen weh. Es handelte sich um Hexenfeuer. Sonnenlicht und selbst künstliches Licht blendeten sie, Hexenfeuer jedoch nicht.
    Sie ging um eine Ecke und blieb am Fuß eines Steinhaufens stehen. Das Licht drang aus einer Öffnung in der Spitze des Haufens hervor wie aus einem Leuchtturm. Lautlos wie ein Panther sprang Max hoch und setzte durch die Öffnung hindurch. Auf der anderen Seite landete sie in der Hocke. Kies knirschte unter ihren Füßen.
    Mit dem Rücken zu ihr stand dort breitbeinig ein Engel. Er trug schwarze Lederjeans und eine Lederweste, deren Schnitt Platz für seine Flügel ließ, welche sich hoch über seinen Kopf wölbten. Jede einzelne rasiermesserscharfe Metallfeder schimmerte. Schwarzes Haar fiel ihm über die Schultern und bildete einen scharfen Kontrast zu seiner marmorweißen Haut. Er war wunderschön, und jeder Muskel an seinem Leib sah aus wie aus Stein gemeißelt. Die Spitze eines gewaltigen Schwerts erhob sich einen Meter weit über seinen Kopf. Das unirdische Metall war in schillerndes Hexenfeuer gehüllt.
    Mit einem Mal erlosch das Licht, und Tutresiels Schwingen falteten sich mit einem melodischen Klingen zusammen. Er drehte sich um. Das Schwert war plötzlich verschwunden. Seine roten Augen funkelten, und er zog eine verärgerte Miene.
    »Solltest du zu dieser Tageszeit nicht schlafen?«
    Max erhob sich. Der Engel war eines der schönsten und tödlichsten Geschöpfe, die ihr je begegnet waren. Er war über zwei Meter groß und strahlte eine Aura der Gefahr aus. Wenn er wollte, konnte er sie mit einem einzigen Flügelschlag in Stücke reißen. Nicht, dass sie es ihm so leicht gemacht hätte.
    »Jau«, gab sie zurück.
    »Was tust du dann hier?«
    »Bin auf der Durchreise«, erwiderte sie ausweichend.
    Er musterte sie von Kopf bis Fuß und kräuselte die Lippen. »Du siehst total erledigt aus.«
    Max konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Sie mochte Tutresiel. Er war ein Arschloch und ein Idiot, aber er war ehrlich, und man wusste bei ihm immer, woran man war. Außer ihr traute ihm niemand. Dabei zeigte er sein Naturell so offen wie der Skorpion in der Fabel, und wenn er einen stach, dann hatte man das der eigenen Dummheit zuzuschreiben.
    »Na, du bist aber ein Sonnenschein. Hat dich irgend so ein Grobian auf dem Schulhof in den Matsch geschubst und dir deinen Lolli geklaut?«
    Sein Mundwinkel zuckte unwillkürlich. »Klingt, als wärst du mit dem falschen Fuß aufgestanden. Oder vielleicht musst du nur mal flachgelegt werden.«
    Sie hob die Brauen. »Ist das ein

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