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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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erschien ihm in letzter Zeit immer zweifelhafter. Sie sprach kaum ein Wort mit ihm, und wenn sie etwas sagte, schlug sie einen scharfen Ton an. Die anderen sahen in ihm lediglich eine Bedrohung für sie. Einmal ein Primus, immer ein Primus. Sie begriffen nicht, dass er bereit war, Max’ Rolle als Anführerin der Shadowblades niemals in Frage zu stellen. Giselle hatte absolut deutlich gemacht, dass sie ihn eher töten würde, als das zuzulassen. Doch es war nicht das, was ihn zurückhielt. Max genoss die absolute Loyalität ihrer Untergebenen und fast aller anderen Angehörigen des Zirkels, einschließlich Alexanders. Diese Loyalität hatte sie sich mit ihrer Kraft und ihren Fähigkeiten verdient, außerdem mit ihrer Bereitschaft, sich für den Rest zu opfern. Deshalb brauchte sie Alexander – auch wenn sie ihn nicht wollte.
    Er knallte die Faust auf seine Kommode und verspürte eine urtümliche Befriedigung, als das Holz splitterte. Dann hob er das Möbelstück hoch, das sein Missfallen erregt hatte, schleuderte es gegen die Wand und zerlegte es anschließend systematisch in seine Bestandteile.
    Max neigte dazu, ein Problem erst einmal selber lösen zu wollen, bevor sie sich Verstärkung holte. Sie verabscheute es, das Leben ihrer Untergebenen aufs Spiel zu setzen. Nachdem sie so viele Shadowblades bei der Verteidigung Horngates verloren hatte, würde diese Tendenz sich nur noch verschlimmern. Sie brachte sich ständig selbst in Lebensgefahr – in der ersten Woche ihrer Bekanntschaft war sie dreimal fast gestorben. Horngate konnte es sich nicht leisten, sie zu verlieren. Er wollte sie nicht verlieren. Alexander ließ die Faust gegen die Wand krachen. Knochen splitterten und bohrten sich durch seine Haut. Der Schmerz trug nicht dazu bei, sein aufgewühltes Inneres zu beruhigen. Er schüttelte seine Hand, um die Knochen zu richten, und spürte, wie seine Heilzauber zu wirken begannen.
    Sie brauchte jemanden, der ebenso stark war wie sie und sie aus ihrer sturen Entschlossenheit reißen konnte. Jemanden, der nicht nachgab. Und dieser Jemand war Alexander. Obwohl er nicht mehr als Primus diente, konnte er ihr doch immer noch gegenübertreten. Er würde nicht lockerlassen, bis sie ein Einsehen hatte. Keiner ihrer Shadowblades war dazu fähig, und ihrer Hexe Giselle widersetzte Max sich schon aus Prinzip.
    Sie brauchte ihn. Horngate brauchte ihn. Aber wie zum Teufel sollte er das allen klarmachen?
    Er war es leid, die Rolle des kastrierten Löwen zu spielen, um die misstrauischen Zirkelangehörigen zu besänftigen. Er hatte das Raubtier in seinem Innern seit Wochen an der Kandare gehalten und sich zahm und ungefährlich gegeben. Niemand war darauf hereingefallen. Wozu also die Mühe? Alexander ging in Richtung Tür. Er wollte ein bisschen durch die Festungsgänge laufen, auch wenn er damit den Eindruck erwecken würde, herumzuspionieren. Doch er war keine drei Schritte weit gekommen, als die Schutzzeichen an seiner Tür blau aufloderten und verblassten. Die Tür schwang auf.
    Er blieb wie angewurzelt stehen. Ihm war nur eine Person bekannt, die durch Schutzzeichen hindurchspazieren konnte, als gäbe es sie nicht.
    Max.
    Hoffnung stieg in ihm auf.
    Endlich.
    Seine Hoffnung wurde bitter enttäuscht, als Magpie eintrat. Mit ruckartigen Bewegungen kam sie herein und wandte ihm das Gesicht zu. Alexander verharrte regungslos. Ihre Augen waren milchweiß. Sie blinzelte nicht. Seine Muskeln spannten sich an, und er spürte, wie der Primus in seinem Innern an die Oberfläche drängte. Er rang mit ihm und brachte ihn wieder unter Kontrolle. So sehr er auch aus dem Niemandsland herauswollte, in dem er gefangen war: Wenn er seinen Primus losließ, gab das Giselle bloß einen Vorwand, um ihn vor die Tür zu setzen. Oder, was wahrscheinlicher war, ihn zu töten. Er wusste zu viel über Horngate und die verwüsteten Verteidigungsanlagen des Zirkels, als dass sie ihn hätte gehen lassen können.
    Magpie machte die Tür hinter sich zu. Ein Kribbeln überlief Alexanders Haut. Er regte sich auch dann nicht, als sie nur wenige Zentimeter von ihm entfernt stehen blieb. Sie schaute ihn aus ihren unwirklichen Augen an, und ein Schaudern durchströmte ihn. Er zog eine finstere Miene. Konzentrierte Macht umgab sie – sie war weitaus stärker, als eine Hexe aus dem äußeren Kreis des Anneau es hätte sein sollen.
    »Das Amulett kommt zu dir«, sagte sie mit einer leisen, kehligen Stimme, die gar nicht nach ihrem üblichen knappen Tonfall

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