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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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ihre Instinkte kalt und tödlich wurden. Der Schmerz, den ihr die Bannzauber verursachten, trat in den Hintergrund. Er war unwichtig. Nur auf die Jagd und den Kampf kam es an.
    Wütend starrte sie Tutresiel ins Gesicht. »Worauf willst du hinaus?«
    »Ich will darauf hinaus, dass du deine Leute beschützt und selbst dann dein eigenes Leben dafür aufs Spiel setzt, wenn es dumm ist.«
    »Es ist nicht dumm, Miezekätzchen. Es versteht sich von selbst. Horngate kommt auch ohne mich aus. Falls ich nicht zurückkomme, bist immer noch du hier, um den Sitz des Zirkels zu verteidigen. Du hast doch selbst gesagt, dass du hundertmal mächtiger bist als ich. Du und Xaphan, ihr seid zu wertvoll, um euch zu verschwenden, solange Scooter nur mich will. Außerdem habe ich gesehen, wie ihr kämpft. Noch eine von euren Raufereien würde Horngate nicht überstehen.«
    »Es versteht sich nur für jemanden von selbst, der nicht selbstsüchtig ist und der bereit ist, sich zum Wohle seines Zirkels zu opfern. Meiner Erfahrung nach macht dich das zu einem ziemlich einzigartigen Geschöpf in der Welt der Magie.«
    »Warum hört sich das in meinen Ohren nicht nach einem Kompliment an?«
    »Weil es dumm ist. Du solltest dich darauf konzentrieren, deine eigene Haut zu retten.«
    »Du machst dabei einen Denkfehler«, erwiderte Max.
    »Ach, und der wäre, Prinzesschen?«
    »Ich habe mein Wort gegeben, was bedeutet, dass du es drehen und wenden kannst, wie du willst: Er hat mich am Haken.« Sie grinste schief. »Seit Wochen triezt er mich, und ich bin es verdammt leid. Zeit, dass ich ihm von Angesicht zu Angesicht gegenübertrete.«
    Sie wandte sich ab und lief los, in der Hoffnung, ihn damit zum Schweigen gebracht zu haben. Ihre innere Prime war nun endgültig erwacht und strahlte in unkontrollierbaren Wellen Kraft ab. Das konnte ihren Shadowblades unmöglich entgehen. Sie musste die Höhle erreichen, bevor sie ihr wie eine Horde hysterischer Kindermädchen hinterhergerannt kamen und versuchten, sie aufzuhalten.
    Tutresiel lief weiter neben ihr her, wobei er die Flügel steif und lautlos nach hinten ausgestreckt hielt. »Versprechen sind dumm«, sagte er. »Du hast dich voll und ganz seiner Kontrolle unterworfen. Ich hätte dich für klüger gehalten.«
    »Wenn du mich noch einmal als blöd bezeichnest, suche ich mir einen langen, spitzen Stock und schiebe ihn dir in den Arsch«, antwortete sie.
    Er lachte leise. »Das kannst du gerne jederzeit versuchen, Prinzesschen. Ich bin bereit.« Dann wurde er wieder ernst. »Versteh mich nicht falsch. Ich habe nicht die Absicht, an deiner statt zu gehen oder dich aufzuhalten. Aber ich werde zusehen. Es muss einen Zeugen geben.« Er grinste. »Außerdem könnte das lustig werden. Hier ist es so langweilig wie in einer Gruft.«
    Sie seufzte entnervt. Am liebsten hätte sie ihm die Flügel ausgerissen und ihm gesagt, dass er sich eine Nutte holen oder den Kopf in ein Säurebad stecken sollte, wenn er sich langweilte. »Kann ich dich davon abhalten?«
    »Du könntest es versuchen.« Er bewegte eine Schwinge, so dass eine seiner Federn leicht über ihren ungeschützten Nacken strich. »Aber du würdest nicht gewinnen.«
    Selbstgefälliger Mistkerl. Max wischte sich das dünne Rinnsal Blut weg, während die Wunde bereits heilte. »Na schön. Wenn’s dich glücklich macht, Miezekätzchen. Hauptsache, du kommst mir verdammt noch mal nicht in die Quere.«

Kapitel 2

    A lexander zog sich an der Stange in der Tür zum Wandschrank hoch. Seine Haut war schweißnass. Er wusste nicht mehr, wie viele Klimmzüge er schon hinter sich gebracht hatte. Zuvor hatte er Hunderte Liegestütze gemacht, hatte jeden Meter seiner kleinen Räumlichkeiten Dutzende Male abgeschritten und fünfzig Kämpfe mit unsichtbaren Gegnern ausgefochten, aber er konnte einfach nicht schlafen.
    Kaum ließ er sich runter, begann er im selben Moment wieder, auf und ab zu gehen. Er hatte Besseres verdient als dieses Halbleben. Genauso gut hätte er ein Gefangener sein können, so, wie er unter Beobachtung stand. Er knirschte mit den Zähnen und fletschte sie unter lautlosem Knurren. Bei der Finsternis der Nacht: Er hatte diesem Zirkel dabei geholfen, die Attacken der Engel und die seiner ehemaligen Hexe abzuwehren! Er erwartete zwar nicht, dass man ihm sofort vertraute, aber ein paar Bonuspunkte hatte er doch wohl verdient.
    Als ehemaliger Primus eines anderen Zirkels traute ihm niemand in ganz Horngate, vielleicht mit Ausnahme von Max, und auch das

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