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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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Kurz darauf hörte er die Toilettenspülung und die Dusche.
    Er zog die Schuhe aus, legte sich auf das Bett, das näher beim Fenster war, und starrte zur Styropordecke hoch. Langsam kaute er auf einem Energieriegel herum und lauschte dem Geräusch des Wassers, stellte sich vor, wie es über ihre Haut rann, zwischen ihren Brüsten hindurch … Hastig verdrängte er den Gedanken, bevor er ihn zu Ende denken konnte. Das wird niemals passieren. Nicht in diesem Leben. Er rollte sich auf den Bauch, um seine plötzliche Erregung zu verbergen. Doch Max kam erst aus dem Bad, als er bereits eingeschlafen war.
    Er setzte sich sofort auf, als sie ihn wachrüttelte.
    »Wir haben eine halbe Stunde, bevor wir verschwinden können. Du willst dich vorher sicher waschen. Iss noch etwas. Du hast heute morgen nicht viel runtergekriegt.«
    Alexander schwang die Beine vom Bett und stand auf. Die schorfigen Wunden auf seiner Brust und seinen Schultern brachen auf. Er schaute an sich herab. Dort, wo Kev ihn mit seinen Klauen bearbeitet hatte, waren rote Streifen zurückgeblieben. Seine Muskeln fühlten sich steif und wund an. Er schaute zu Max. Sie saß mit überschlagenen Beinen auf dem anderen Bett und hatte die Ellbogen auf die Knie gestützt. Sie wirkte ausgelaugt, doch die Blutergüsse, die das Seil um ihren Hals hinterlassen hatte, hatten sich in blassgelbe Flecken verwandelt. Ihre Finger und ihr ganzer Körper zitterten. Angespannt hatte sie den Kiefer vorgeschoben.
    Ein Schauer der Besorgnis lief Alexander über den Rücken. »Stimmt etwas nicht?«
    »Soll ich dir eine Liste machen?«
    »Ein kurzer Überblick wäre ganz gut.«
    »Ich habe in Horngate angerufen. Niemand geht ran. Ich kann meine Bindung zu Giselle spüren – sie lebt. Aber irgendetwas stimmt ganz und gar nicht.«
    Max’ Stimme klang tonlos, aber in ihren Augen tobten die Emotionen. Erneut durchlief sie ein Zittern. Es war nicht Angst – ihre Bannzauber bestürmten sie, trieben sie dazu, nach Hause zu eilen, um ihre Hexe zu beschützen. Sie ließen auch tagsüber, wenn Max nicht reisen konnte, nicht locker. Es war durchaus möglich, dass sie sie buchstäblich zerrütteten, bevor sie dort ankamen.
    »Geht es dir gut?«, fragte er, obwohl er wusste, dass dem nicht so war.
    »Ich werd’s überleben. Wie immer. Geh duschen. Ich will so schnell wie möglich los.«
    Alexander zögerte, fügte sich aber. Max mochte kein Mitgefühl. Beim letzten Mal hatte sie ihm dafür fast den Kopf abgerissen. Derzeit herrschte ein brüchiger Friede zwischen ihnen, den er auf gar keinen Fall gefährden wollte.
    Um acht waren sie unterwegs. Die Reste der Abenddämmerung verbrannten Max’ Haut, während sie den Pick-up beluden. Die abgedunkelten Fenster hielten die Sonnenstrahlen ab, aber es dauerte mehrere Minuten, bis ihre Hautrötung abklang.
    Sie fuhr durch einen Drive-in, und sie aßen unterwegs. Das entsprach nicht gerade Alexanders Ernährungsgewohnheiten – eigentlich mochte er kein Fast Food –, doch er aß die fettigen Burger und Pommes mit Hingabe.
    Sie fuhren durch Victorville und Barstow, rüber nach Nevada, durch Las Vegas und dann nach Utah. Max hielt nur, wenn sie Essen oder Benzin brauchten oder auf die Toilette mussten. Sie sprach nicht und war so in sich gekehrt, dass Alexander sich nicht sicher war, ob sie die Straße sah. Immer wieder begann sie zu zittern, obwohl sie nicht zugab, welche Schmerzen sie zweifellos erlitt. Bei jedem Halt versuchte sie erfolglos, bei ihrem Zirkel anzurufen.
    Kurz vor Morgengrauen hielten sie in St. George. Ihnen blieb nicht mehr genug Zeit, um noch in dieser Nacht eine andere Stadt zu erreichen. Max buchte ein Zimmer im Holiday Inn. Anschließend gingen sie zum Supermarkt und versorgten sich mit Lebensmitteln, bevor sie sich ins Hotel zurückzogen.
    Max ging beim Essen auf und ab. Alexander lag auf dem Bett, lehnte sich ans Kopfende und beobachtete sie. Es ging ihm besser, obwohl sein Körper sich noch immer unbeholfen und schwach anfühlte. Max wirkte noch immer ausgelaugt, als hätte sie allein in der vergangenen Nacht fünf Kilo abgenommen.
    »Wahrscheinlich ist Horngate sicher. Giselle ist eine mächtige Hexe mit einem vollständigen Zirkel. Vielleicht gibt es eine Telefonstörung in dem Gebiet?«, spekulierte er, obwohl das unwahrscheinlich war.
    Max verzog den Mund. Nachdenklich musterte sie ihn und atmete langsam aus. »Hast du gehört, was die Wintergreisin über den kommenden Krieg gesagt hat?«
    Alexander nickte.
    »Er

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