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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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Gesicht. »Nicht nur du bist ihm etwas dafür schuldig, dass er dich nicht getötet hat.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihm einen großen Gefallen getan habe.«
    Alexander runzelte die Stirn und rieb mit den Daumen leicht über ihren Nacken. »Du bist wütend. Warum?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht wütend. Ich bin nur …«
    »Nur?«
    Sie entzog sich ihm. »Ich brauche einfach Schlaf. Wir haben eine Menge Arbeit vor uns, wenn wir Horngate wieder aufbauen wollen. Und wenn wir uns auf diesen Krieg vorbereiten wollen.«
    Erst da begriff er, dass sie tief an jenem Ort in ihrem Innern war, an den er ihr nicht folgen konnte. Er widerstand dem Drang, sie zu packen und zu schütteln, bis sie wieder auftauchte. Aber er konnte sie auch nicht einfach gehen lassen. Er musste sie festhalten und sie zurückholen. Er fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. Plötzlich kam ihm der Gedanke, dass sie zerbrechlich war. Genau wie Stahl konnte sie unter bestimmten Bedingungen brechen.
    »Du hast eine ganze Weile nichts gegessen. Komm mit. Du kannst genauso gut mit vollem Magen schlafen.«
    Sie zögerte und nickte dann widerwillig. »Ich könnte was vertragen.« Mit zusammengekniffenen Augen schaute sie ihn an. »Aber dabei bleibt es.«
    »Ich weiß. Du machst nicht mit den Männern aus deinem Zirkel rum. Es sei denn, es handelt sich um den letzten Wunsch eines verurteilten Gefangenen, hab ich recht?«
    »Daran erinnerst du dich noch, was?«
    Er rieb sich mit dem Daumen über die Lippen. »Wie könnte ich das vergessen?«
    »Versuch’s«, entgegnete sie kurzangebunden. »Es wird nicht noch einmal vorkommen.«
    Damit stolzierte sie davon. Alexander folgte ihr lächelnd. Es würde wieder vorkommen. Früher oder später. Dafür würde er sorgen.

Kapitel 24
    O bwohl sie sich bewusst war, dass sie Alexander im Schlepptau hatte, dachte Max nicht länger an ihn. Ihre Brust schmerzte von einer tosenden Mischung aus Zorn, Kummer und Hass. Sie hatte den Großteil der vergangenen vier Nächte damit verbracht, durch die Überreste Horngates zu streifen. In mehreren Kilometern Umkreis stand kein Baum mehr. Nichts Grünes wuchs, und ein Großteil des Bergs über ihnen war zu Schlacke geworden. Die Gewächshäuser standen noch, doch die Pflanzen darin waren tot. Von den zweiundzwanzig Hexen des Zirkels waren nur Giselle und Magpie übrig. Max hatte noch acht Shadowblades, einschließlich ihrer selbst, Thors und Alexanders. Eine weitere war seit jener Nacht an ihren Verletzungen gestorben. Es gab noch sieben Sunspears und zweiundvierzig Menschen – die Familien der toten Hexen. Die Schilde waren unten, und Giselle war nicht in der Verfassung, sich darum zu kümmern. Horngate war in einem erbarmungswürdigen Zustand. Da sie Xaphan und Tutresiel hatten, würde Selange es sich zweimal überlegen, bevor sie sie attackierte, aber früher oder später würde sie anrücken.
    Horngate musste wieder aufgebaut werden.
    Und das bedeutete, dass Max Dinge tun musste, von denen sie geschworen hatte, sie niemals willentlich zu tun. Zum Beispiel musste sie Opfer finden, die Giselle zu Sunspears und Shadowblades machen konnte. Sie musste mit Giselle zusammenarbeiten – ihr helfen.
    Max bemerkte nicht, wie Alexander zurückfiel. Sie ging zu Giselles Wohnbereich und stieß, ohne zu klopfen, die Tür auf. Das Krankenhausbett war verschwunden, und die Möbel waren wieder an ihrem Platz. Giselle lag, in Decken gewickelt, auf dem Sofa und starrte zur Decke. Sie war allein.
    Als Max hereinplatzte, setzte sie sich auf. Sie war kaum mehr als ein mit Haut überzogenes Gerippe. Ihr Haar war brüchig wie Stroh, und ihre Hände zitterten unkontrolliert. Sie beäugte Max mit resigniertem Misstrauen. Max spürte, wie heiße Wut in ihr hochkochte, erwiderte ihren Blick finster und fing an, auf und ab zu gehen. Sie wusste nicht, was sie sagen wollte. Die Vorstellung, ein Bündnis anzubieten, tat ihr buchstäblich weh, als hätte sie einen spitzen Glassplitter in der Brust.
    Schließlich ließ sie sich lustlos gegenüber vom Sofa auf einen Stuhl fallen. »In Ordnung. Ich helfe dir.«
    Giselle benötigte keine weiteren Erklärungen. Sie wandte sich ihr mit aufgerissenen Augen und geröteten Wangen zu. War sie erleichtert? Triumphierte sie? Max knirschte mit den Zähnen.
    »Du wirst nicht mehr gegen mich ankämpfen?« Giselles Stimme zitterte, doch ob es an ihrer Schwäche lag oder an aufgewühlten Gefühlen, ließ sich nicht sagen.
    Max lächelte kalt. »Das kommt

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