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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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massierte sein Herz weiter. Zehn Mal, und dann beugte sie sich vor, öffnete seinen Mund und hielt ihm die Nase zu. Sie holte Atem und blies ihn behutsam in seine Lungen. Wenn sie zu fest pustete, würden die Gefäße reißen. Ein weiterer Atemzug. Sie setzte sich auf und griff erneut nach den Paddles, als die Maschine blinkend Bereitschaft signalisierte. Sie plazierte die Paddles auf seiner Brust und wollte gerade den Knopf drücken.
    »Nicht«, stöhnte er, hustete und drehte sich auf die Seite. Seine Muskeln krampften, und er übergab sich. Nur eine dünne Pfütze klarer Flüssigkeit kam heraus. Max durchschnitt die restlichen Drahtfesseln und wartete. Er verharrte etwa fünf Minuten am Boden, bevor er sich genügend erholt hatte, um sich aufzusetzen. Er rieb sich die Quaddeln an den Armen.
    »Dann frage ich jetzt noch einmal: Willst du ein Teil von Horngate sein? Du musst nicht. Du bist frei wie der Wind.«
    Er schaute sie mit gerunzelter Stirn an. »Ich bin an Selange gebunden.« Plötzlich richtete er sich auf, und seine Augen weiteten sich. »Warte mal. Ich spüre …« Er sprang auf die Beine und fuhr sich mit den Händen durchs lange Haar, als suchte er etwas. Dann verschränkte er die Finger im Nacken und legte die Ellbogen an den Kopf. »Ich glaub’s einfach nicht. Ich bin wirklich frei, oder?«
    »Wenn man tot ist, wird man das«, sagte Max, während sie den Defibrillator wieder einpackte. Sie nahm das Giftfläschchen und verschloss es sorgfältig. »Also, was hast du jetzt vor?«
    »Etwas essen«, antwortete er sofort. »Ich bin so hungrig, dass ich einen Bären mit Haut und Haaren verspeisen könnte.«
    »Ich geb dir was zu essen«, sagte sie mit einem müden Grinsen. Sie konnte kaum glauben, dass es funktioniert hatte. Jahrelang hatte sie Tagträumen darüber nachgehangen, jemanden zu finden, der sie tötete und anschließend zurückbrachte, aber es gab niemanden, dem sie hinreichend vertraute, und sie wollte es nicht riskieren, zu sterben, bevor sie es Giselle heimzahlen konnte. »Aber ich muss wissen, ob ich mit einer Pistole in der Hand hinter dir gehen muss oder nicht.«
    Er ließ die Arme sinken und legte den Kopf auf die Seite. »Du meinst das ernst. Du hast Alexander aufgenommen, und du willst auch mich aufnehmen. Warum?«
    »Man hat mir kürzlich gesagt, dass ich dumm bin. Und ein kleines bisschen verrückt.«
    Er grinste sie an. »Alexander meinte, dass du eine Prime bist, die es wert ist, ihr zu dienen.«
    Sie machte eine unflätige Geste. »Niemand dient mir.«
    »Wollen wir wetten? In Ordnung. Es gibt keinen anderen Ort für mich. Ich bleibe.«
    »Dann leg einen Eid ab, und zwar jetzt. Versprich mir, dass du Horngate beschützen und ihm dienen wirst, so gut du kannst.«
    Er hob die Brauen. »Das ist alles?«
    »So weit es mich betrifft. Giselle wird wahrscheinlich mehr verlangen.«
    Er rieb sich mit der Hand übers stoppelige Kinn. Dann nickte er. »Ich verspreche, dass ich Horngate schützen und ihm dienen werde, so gut ich kann. Bis zu meinem Tod.«
    Ein Schimmer blassgelber Magie umwirbelte ihn und verschwand wieder. Max schüttelte den Kopf. »Du hättest keine zeitliche Begrenzung angeben sollen. Wenn du hier weg willst, muss ich dich wieder töten, und du bist schon diesmal fast nicht wieder aufgewacht.«
    Er lächelte und hakte die Daumen in die Gürtelschlaufen. »Weißt du, eigentlich bin ich gar nicht so dumm, wie ich aussehe. Ich erkenne etwas Gutes, wenn es mir einen Elektroschock durch die Brust jagt. Alexander hatte in Bezug auf dich recht, und nachdem du mich reingelassen hast, werde ich nicht so leicht wieder verschwinden.«
    »Ihr seid beide dümmer als ein Haufen Steine«, brummte Max und brachte den Defibrillator weg. Als sie sich umdrehte, stand Thor wartend hinter ihr. Sie seufzte. »Komm. Holen wir uns was zu essen.«

Kapitel 23
    A lexander kehrte mit einem Bleiklumpen im Magen zum Sitz des Zirkels zurück. Max hatte ein Anrecht darauf, Rache an Thor zu nehmen – er hatte versucht, sie zu töten, und er war die wahrscheinlichste Wahl für Selanges nächsten Primus. Es ergab sowohl auf einer strategischen als auch auf einer persönlichen Ebene Sinn, ihn zu töten. Aber Alexander hätte sich mehr Mühe geben sollen, sie davon abzuhalten. Das war er Thor schuldig. Er hätte um ihn kämpfen sollen.
    Niko hielt bei den großen Gewächshäusern. Sie standen noch immer und waren kaum beschädigt. Ein Wunder der Magie. Den Pflanzen im Innern war es allerdings nicht so gut

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