Shadowdwellers: Magnus (German Edition)
Hauses aus. Emotionale Distanz hatte schon einmal Schaden angerichtet. Es war an der Zeit, dass er seine Leidenschaft in ihrer ganzen Tiefe zuließ, ganz gleich, ob sie erwidert wurde oder kontrollierbar war. Und ebenso war es an der Zeit, dass sich das Kanzleramt beim Senat durchsetzte, dessen Macht beschränkte und dass dieser sich wieder seinen ureigenen Aufgaben widmete.
Sie war in seinem Innersten, in seinem Herzen. Er hatte zugelassen, dass sie sich abkühlte, und das hatte eine Schwächung und Aushöhlung dessen bedeutet, was ein warmes, lebendiges Wesen ausmachte. Wenn das Herz nicht fühlte, war der Rest verloren. Fühlen war notwendig für Leidenschaft und Fürsorge und Glauben. Und Glaube war mehr als einstudiertes Verhalten.
Liebe war schmerzhaft und auch schön.
Das war einfach ihre Natur.
»Warum hast du das getan?«, fragte er unvermittelt. Es machte ihn sichtlich wütend, dass er es nicht selbst herausfinden konnte. Schlimmer noch, dass er es nicht in ihren Sinnen und Gedanken lesen konnte, wie sie es bei ihm tat. Sie konnte nicht anders, als darüber mit einem selbstgefälligen Ausdruck zu lächeln.
Es war sinnlos, behutsam zu sein, dachte sie mit einem Schulterzucken.
»Weil ich es wollte«, antwortete sie schlicht. »Und ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, worüber du so sauer bist! Priester und Dienerinnen machen das die ganze Zeit.«
»Nun, ich nicht!«
»Warum nicht?«, wollte sie wissen. »Bist du nicht Lehrer? Ausbilder? Bist du dir zu gut für deinen eigenen Unterricht? Denn ich muss sagen, ich erlebe etwas vollkommen anderes, wenn ich mich während der Lichtstunden mit dir ins Bett lege.«
»Wage es ja nicht, unser Privatleben da mit hineinzuziehen!«, fauchte er sie an.
»Und ob ich es wage, und ich wage noch viel mehr, das verspreche ich dir. Ich bin kein gehorsames kleines Haustier, das bloß auf dein Kommando sitzt, steht und fickt, Magnus. Ich habe einen Verstand und ein Herz und eigene Wünsche.«
»Ist einer dieser Wünsche, Oralverkehr in aller Öffentlichkeit zu vollziehen?«, brüllte er wütend und beugte sich mit geballten Fäusten über sie. »Etwas, was du noch nicht einmal in unseren Privatgemächern getan hast, wie du selbst festgestellt hast!«
»Du hast mir ja auch keine Gelegenheit dazu gegeben.«
»Was soll das denn heißen?«
»Oh, finde es doch selbst heraus!«, spie sie aus. »Es ist nicht gerade so, dass du mich um meine Meinung oder um Hilfe bittest.«
Sie wollte sich im Schneidersitz hinsetzen und die Arme vor der Brust verschränken, doch sie bezwang ihren Zorn und machte sich bewusst, dass gespreizte Beine und eng anliegender Stoff um ihre Kurven eher eine hübsche Ablenkung darstellten. Weil sie entschlossen war, ihn um jeden Preis aus dem Konzept zu bringen, rollte sie sich auf den Bauch, stützte die Ellbogen auf den Boden, legte das Kinn in die Hand und schaute gleichgültig und gelangweilt drein. Sie hatte ihm außerdem den Rücken zugekehrt und bot ihm so einen hübschen Blick auf ihren Hintern.
Der wurde eingehend bewundert, auch wenn es noch so widerstrebend geschehen mochte. Sie spürte, dass er abgelenkt war und sie anstarrte, spürte, wie er darum rang, seine Wut und seine Frustration darüber, wie sehr er sie begehrte, in Einklang zu bringen. Das Bedürfnis, sich hinter sie zu knien und sie hochzuziehen, um sich mit seinem Becken an ihr zu reiben, war ebenso erdrückend wie stimulierend. Er erinnerte sich daran, dass er im Bett mit ihr ziemlich fantasielos gewesen war und sich trotz seiner ausgefallen Wünsche selbst auf die Missionarsstellung beschränkt hatte. Oh, er hatte sie sich auf Knien vorgestellt, an der Wand oder auf ihm sitzend, doch – Gott, es wäre einfach zu intensiv, und er wäre so angreifbar …
Meinte sie das, wenn sie sagte »mit Samthandschuhen anfassen«?
»Was willst du damit erreichen Daenaira?«, fragte er sie barsch. »Sag es mir, anstatt Spielchen mit mir zu spielen.«
»Du denkst, das ist ein Spiel?« Sie rollte sich hastig herum, und zeigte einen anderen Teil ihres Körpers, indem sie sich auf die Ellbogen stützte und die Beine anwinkelte. Der Rock ihres K’jeet rutschte über ihre Oberschenkel hoch und zeigte ihre wunderschöne Mokkahaut beinahe bis zur Hüfte.
Bei den Göttern, er hatte noch immer einen Ständer von ihrem Anblick im Klassenzimmer. Er brauchte nicht noch mehr Stimulation.
»Das ist kein Spiel, Magnus. Vor allem dann nicht, wenn du mich hierher bringst.« Mit einer eleganten Bewegung
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