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Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Titel: Shadowdwellers: Magnus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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weggeworfen, als er die Kontrolle verlor und sich seiner Wut und seiner Lust hingab. Das Schwinden seiner Anspannung, die vollkommene Hingabe an etwas, das er in dem Moment, als er es brauchte, auch bekam, war herrlich gewesen. Er hatte sämtliche Regeln über Bord geworfen, Verantwortung, Bewusstsein und Sorge und die tausend anderen Dinge, die Nacht für Nacht von allen Seiten auf ihn einprasselten.
    Und dann hatte er gespürt, wie sie unter seinem Gewicht nach Luft gerungen hatte, und der Verstand hatte sich auf bedrohliche Weise erneut seiner bemächtigt. Augenblicklich hatte er erkannt, dass er alles zerstört hatte. Erschrocken darüber, wie er sie genommen hatte, wie er in sie hineingestoßen war – wie ein Tier bei einem sexuellen Amoklauf.
    Deshalb hatte er nicht verstanden, weshalb sie die Arme tröstend um ihn gelegt hatte. Es fühlte sich götterlästerlich an, dass sie ihn berührte, nach dem, was er gerade getan hatte. Doch die Worte, die sie jetzt sprach, waren Balsam für seine Seele.
    Ich versuche dir zu sagen, dass ich dich nicht lieben kann, bevor du nicht alles gibst, was du bist…
    … gib mir alles, was du bist …
    Zeig mir alles, und es ist da … und wartet auf dich. Ich kann es dir nicht anvertrauen, wenn du dich nicht einlässt. Ich habe außer meiner Mutter noch nie jemanden geliebt, und ich lasse es nicht zu bei einem Mann, der mich und sich so nicht lieben kann, dass er einfach er selbst ist und keine verdammte Angst mehr davor hat, was andere über ihn denken.
    Der Schwall intensiver Gedanken, der seinen Verstand überflutete, haute ihn um und löste eine solche Gefühlsexplosion in ihm aus, dass ihm Tränen in den Augen brannten. Er schlang die Arme so fest um sie, dass er sie beinahe erwürgte vor Freude. Er schluchzte in ihre seidigen schwarzroten Strähnen und atmete tief den Duft nach süßer Sahne und Erdbeeren ein.
    »Du hast gesagt, du liebst mich nicht«, sagte er, nachdem er sich so weit gefasst hatte, dass er wieder sprechen konnte.
    Sie lächelte an seinem Hals. »Ich liebe dich auch nicht. Oder ich werde dich nicht lieben. Nicht wenn du denkst, du kannst mich verarschen, so wie du es die ganzen Wochen mit den anderen gemacht hast.«
    Er runzelte die Stirn. »Ich habe nicht … «
    »Die Eltern wissen, dass die Kinder hier sein müssen. Sie wissen, dass die Gefahr so gut wie gebannt ist. Sie wollen von dir nicht hofiert werden und alles Mögliche versprochen bekommen. Sie wollen sehen, dass du sauer bist. Sie wollen deine Entrüstung sehen. Sie wollen spüren, dass dein Zorn die treffen wird, die es gewagt haben, ihre Kinder zu bedrohen, während sie in deiner Obhut waren. Erst dann werden sie dir vertrauen. Verstehst du das denn nicht? Du warst immer das höchste Symbol für weise Voraussicht und ausgleichende Gerechtigkeit, und wenn du zeigst, dass du dir deiner Fehler bewusst bist und mit denen abrechnen wirst, die deine und unsere Götter erzürnt haben, werden sie diesen heiligen Ort als den ansehen, der er ist. Als mächtig. Wohltätig. Barmherzig. Ein Haus vertrauenswürdiger Hirten, die stärker sind denn je. Jei li , wir sind so leicht zufriedenzustellen. Wir wollen unsere überlebensgroßen Helden, das stimmt, aber wir brauchen auch die irdischen Helden. Sollen sie doch Tristan und Malaya bewundern für ihre vermeintliche Perfektion und für ihre Macht. Aber sie sollen zu dir kommen, weil du so fühlst wie sie, weil du stolperst wie sie und dich irrst wie sie, während du sie stärkst, weil du für Gerechtigkeit sorgst, und sie lehrst, die Götter zu fürchten, und all die anderen Dinge, die du tust, wenn du diese Gewänder und den Waffengürtel anlegst.«
    Er hörte ihr zu. Er hörte ihr dieses Mal wirklich und wahrhaftig zu, und er verstand, was sie ihm die ganze Zeit hatte sagen wollen. Ob er sich deswegen für immer an jedes Wort erinnern würde, weil sie ihn völlig auseinandergenommen hatte oder weil sie einmal Jei li zu ihm gesagt hatte, das spielte keine Rolle.
    Entscheidend war, dass er verstand.
    Langsam und sanft ließ er sie los, setzte sie auf seinen Schoß und nahm sie in die Arme, sodass sie sich mit der Wange an den Bizeps seines linken Arms schmiegen und es sich mit dem Hintern auf seinen Oberschenkel bequem machen konnte. Mit sanften Fingern strich er ihr das Haar glatt, während seine goldenen Augen sie mit einem Lächeln bedachten.
    »Ich frage mich«, sagte er, nachdem er ihr Gesicht lange betrachtet hatte, »ob es deine Jugend ist, dass du

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