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Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte

Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte

Titel: Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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hier stehe, ich bin völlig sicher, dass die meisten von ihnen einfach nur supernatürliche Kreaturen mit Größenwahn sind und den Atem nicht wert, den es bräuchte, sie zu verfluchen. Möchtegern-Götter und die, die vorgeben, es zu sein, gehören zu der ältesten Art von Betrügern, die die Menschheit hat aushalten müssen.«
    »Ich habe mal mit dem Zauberer und Zeichner von Northhampton gesprochen«, meinte Peter schüchtern. »Er sagte, Götter und Dämonen sind nur künstliche Konstrukte der Tiefen des menschlichen Geistes. Wir kreieren diese Unterpersönlichkeiten, damit das Bewusstsein leichter mit dem Unterbewussten kommunizieren kann. Oder vielleicht … damit ein Individuum leichter Kontakt mit dem menschlichen Massenbewussten aufnehmen kann, dem, was Jung das kollektive Unbewusste genannt hat. Der Zauberer sagte, dass Götter und Dämonen einfach nur zwei Seiten der gleichen überlichtschnellen Münze sind.«
    »Jaja, schon gut. Was zwanzig Jahre Comics zeichnen so alles mit einem anstellt …«, knurrte Walker.
    »Ich kriege hier eine ganze Menge Informationen aus dem Labor«, sagte Honey plötzlich. »Ich weiß auf einmal Dinge, von denen ich gar nicht gewusst habe, dass ich sie weiß. Es ist, als erinnere ich mich plötzlich wieder an ein Buch, das ich vor langer Zeit gelesen habe, von dem ich aber weiß, dass ich es in Wirklichkeit nie angefasst habe. Mein Kopf tut weh.«
    »Das sind die psychischen Abdrücke«, sagte ich. »Was hier passiert ist, war so machtvoll, so traumatisch, dass es buchstäblich in die Wände gesickert ist. Genius Loci und so. Eine steinerne Aufzeichnung. Und jetzt reicht aus, dass wir hier sind, um diese Aufzeichnung wieder abzuspielen. Ich weiß auch Dinge. Der Mann im Stuhl ist geisteskrank. Sein Name ist Grigor, und er hört Stimmen in seinem Kopf. Er ist beinahe sicher schizophren, auch wenn sich keiner die Mühe gemacht hat, das korrekt zu diagnostizieren. Offenbar haben Sergei und Ludmilla da drüben geglaubt, dass bei Leuten, die Stimmen hören und mit Leuten reden, die nicht da sind, zufällig alte DNA reaktiviert wurde. Also haben sie hauptsächlich mit Geisteskranken experimentiert, um diese Teile der menschlichen DNA zu lokalisieren und zu kontrollieren. Nur für den Fall, dass sie Götter und Teufel sehen.«
    »Das ist doch verrückt«, sagte Peter.
    »Bastarde«, meinte Walker knapp.
    »Auf jeden Fall eine schlechte Idee«, sagte Honey und starrte angelegentlich auf den flackernden Schwarz-Weiß-Bildschirm. »Wenn die alten Götter und Monster wirklich nur eine Projektion des Unbewussten sind, nehmen sie es vielleicht nicht sehr freundlich auf, wenn sie an die Oberfläche gezerrt werden. Wir verdrängen diese Dinge ja nicht umsonst tief in unserem Kopf.«
    »Man sollte schlafende Götter nicht wecken«, sagte Peter.
    »So in etwa«, meinte Walker.
    »Diese Unterhaltung wird zunehmend seltsam«, sagte ich. »Was hat irgendwas von all dem mit dem zu tun, was in der Stadt passiert ist?«
    »Es hat was mit dem Kerl zu tun, der in dem Stuhl dort sitzt«, sagte Honey rundheraus. »Mit Grigor. Das kann ich spüren. Du nicht?«
    »Könnte es sein, dass wir hier über die Jung’schen Archetypen reden?«, warf Walker ein. »Das war die große Mode, als ich noch jung war. Ideen und Konzepte, denen man Form und Gestalt und sogar Identität gegeben hat. Dunkle Träume aus den Tiefen des menschlichen Kollektivbewusstseins, die Menschen in Richtungen treiben, die sie sonst nie gewählt hätten. Launen und Vorlieben, Politik und Religion. Solche Sachen sind etabliert und steuern die Menschheit. Entschuldigung, ich weiß, ich schweife ab. Aber wir bewegen uns auf sehr dünnem Eis hier und ich glaube, es steht uns gut an, langsam vorzugehen. Erinnern Sie sich an diesen Film Alarm im Weltall? Die Monster, die aus dem Unbewussten entstanden? Unbesiegbar und unaufhaltsam, Wut und Schrecken und sämtliche unserer unaussprechlichen Begierden, denen eine Gestalt gegeben wurde und die auf die Welt losgelassen wurden? Wie der Hyde, nur noch viel mehr. Ist es das, was hier in X25 passiert ist?«
    »Sie haben recht, Walker, Sie schweifen ab«, sagte Honey.
    Ich sah immer noch den Mann im Stuhl und die beiden Forscher an. Grigor und Sergei und Ludmilla. Welche Informationen auch immer ich da aufschnappte, sie kamen nicht von dem Videoband. Sie kamen aus dem anderen Raum. In dem es spukte und der befleckt war von dem, was diese Leute darin getan hatten. Die Wissenschaftler hatten Zugang zur

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