Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte
befanden. Die würde es wohl in den Tiefen da unten auch brauchen, wo genau dieses Tauchboot massenweise Torf aufwirbeln würde.
»Auf eins kann man sich bei der CIA immer verlassen - sie lässt keine Gelegenheit aus, anzugeben«, sagte Peter.
»Die machen es immer eine Nummer größer«, sagte ich. »Wir Droods bevorzugen Subtilität.«
Honey schnaubte. Sie sah nicht gerade begeistert aus von dem, was man ihr da geschickt hatte. »Na toll«, sagte sie bissig. »Jemand, der meint, Sinn für Humor zu haben, hat mir ein gelbes Unterseeboot geschickt. Vielleicht klingt der Schiffscomputer ja nach Paul und Ringo. Da werden Köpfe rollen, wenn ich zurückkomme und noch einiges mehr. Ich habe nach einem anständigen Forschungsboot gefragt und nicht nach … so einem Spielzeug.«
»Dabei fällt mir der Thunderbird 4 ein«, bemerkte Walker. »Aber der würde nicht zulassen, dass ihn jemand anderer als ich benutze.«
»Ich finde es sehr hübsch«, sagte Katt.
»Wie sollen wir uns denn alle in dieses Ding quetschen?«, fragte der Blaue Elf.
»Gar nicht«, sagte Honey kurz. »Ich habe dieses Modell schon einmal benutzt, es ist nur ein Einsitzer. Nein, wir werden keine Strohhalme ziehen, wer geht. Es ist mein Tauchboot, also gehe ich.«
»Typisch CIA«, maulte Katt. »Im Teilen wart ihr nie gut.«
»Wir sollen Sie wirklich allein dorthinunter lassen?«, fragte Walker.
»Es sei denn, einer von euch hätte Kiemen und könnte sich an die Außenwand hängen«, erwiderte Honey.
»Vielleicht bist du in der Lage, Nessie mit deinem tollen neuen Spielzeug zu finden«, bemerkte ich. »Aber wie willst du Beweise kriegen? Mir ist egal, wie deine neue Gummi-Badewannenente ausgerüstet ist, du wirst unter Wasser kein klares Bild bekommen. Das wurde bereits versucht, und ohne klare Sicht auf den Untergrund, die den Maßstab liefert, wird jedes Sonarbild wertlos sein.«
»Warum weiß ich, dass du einen ganz besonders cleveren Vorschlag hast?«, fragte Honey.
»Weil ich ein Drood bin«, sagte ich. »Wir wissen immer alles am Besten. Das gehört zu unserer Jobbeschreibung. Hör zu, das ist jetzt keine höhere Wissenschaft. Zuerst findest du das Wesen, dann bringst du es an die Oberfläche und wir fotografieren es dann direkt neben deinem Tauchboot. Das gibt uns die Größe, einen entsprechenden Maßstab und ein klares Bild, richtig?«
»Die Kameras des Tauchboots sind nur geeignet, Unterwasserbilder zu machen«, meinte Honey.
Wir sahen uns an.
»Ich habe eine echt gute Kamera in meinem Handy«, sagte Peter.
»Also, das ist so was von amateurhaft, Leute«, nörgelte Katt.
»Ich werd’s tun«, sagte Honey kurz. »Ich bettele Langley nicht um neues Equipment an. Diese ganze Mission ertrinkt jetzt schon in Papierkram und Anfragen, und ich weiß genau, dass sie einen Weg finden werden, mich wegen der Budgetüberschreitungen festzunageln. Ich werde Nessie finden und zur Oberfläche scheuchen. Und du, Peter, machst besser ein paar echt gute Fotos.«
»Das Handy ist das neueste Modell. Es kann filmen und Fotos machen«, erklärte Peter beleidigt. »Ich hab’s selbst entworfen.«
Er begann, ein paar der technischen Details aufzuzählen, nur um gleich wieder aufzuhören und zu schmollen, als klar wurde, das keiner von uns zuhörte. Honey stakste an den Rand des Sees, wir alle folgten ihr und fühlten uns ausgeschlossen. Keiner von uns war es gewohnt, zurückgelassen zu werden, während jemand anderes die interessanten Dinge erledigte und den ganzen Spaß hatte. Honey sprang leichtfüßig auf eine Seite des gelben Tauchboots und schnappte sich eine der bulligeren Vorrichtungen, um das Gleichgewicht zu halten. Das Tauchboot schwankte heftig unter dem zusätzlichen Gewicht. Sie schlug mit der Faust auf das Kontrollpaneel. Langsam öffnete sich eine Luke nach außen. Sie wand sich daran vorbei und verschwand im Inneren. Wir hörten aus dem Inneren ein paar saftige Flüche, weil sie den Lichtschalter nicht finden konnte, bis schließlich die Maschinen ansprangen. Das Tauchboot schüttelte sich wie ein erwachender Jagdhund, der gleich mit der Hatz beginnen will. Die Einstiegsluke öffnete sich noch ein Stück. Wir duckten uns alle und wichen zurück, als ein Paket von der Größe eines Küchenwaschbeckens über unsere Köpfe hinwegflog und mit einem Krachen auf dem Strand hinter uns landete.
Wir alle drehten uns um und sahen interessiert zu, wie das Paket auf der Stelle auf und ab sprang, sich dabei in der Luft immer wieder um sich selbst
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