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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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sagte ich. »Shaman Bond, zu Ihren Diensten.«
    »Ah!«, meinte Springheel Jack. »Die Braut hat mir von Ihnen erzählt, so anerkennend, dass es wirklich nervte. Wenn ich mir ihrer nicht so sicher wäre, dann wäre ich eifersüchtig. Aber das bin ich nicht. Danke dafür, dass Sie die Schüssel geworfen haben.«
    »Das war das Mindeste, was ich tun konnte«, sagte ich.
    »Ja«, erwiderte Jack, »das dachte ich mir schon. Trotzdem. Ein Unsterblicher, sagen Sie? Einer dieser höchst eingebildeten, langlebigen Widerlinge aus dem richtigen Schloss Frankenstein weiter die Straße hinauf?«
    »Sie glauben, wir kennen sie nicht«, schnaufte die Braut. »Natürlich kennen wir die. Wir alle erinnern uns daran, wo wir geboren wurden.«
    Springheel Jack betrachtete mich nachdenklich. »Was wissen Sie über die Unsterblichen, Shaman?«
    »Ich bin nur hier, um einem Bekannten einen Gefallen zu tun«, sagte ich. »Sie wissen ja, wie das ist.«
    »Natürlich«, sagte die Braut. »Wenn es irgendetwas gibt ...«
    »Dann lasse ich dich das wissen«, erwiderte ich.
    »Und wenn Sie zufällig einen Weg ins Schloss finden ...«
    »Dann werde ich es euch wissen lassen.«
    Ich verbeugte mich höflich vor allen und ging auf die offenen französischen Fenster zu. Nur für den Fall, dass die Rezeptionistin an der Tür lauschte und sich fragte, warum plötzlich alles still geworden war. Ich wollte gerade in die Dunkelheit des Abends hinaustreten, als ich hörte, wie die Braut sagte: »Ein Unsterblicher, der behauptet, er sei uns überlegen? Ich denke nicht. Ich denke ... wir werden ihn zu einem von uns machen. Jack, reich mir mal meine Skalpelle!«
    Einige Monster sind gruseliger als andere.
    Ich ging schnell über den kopfsteingepflasterten Hof, um etwas Abstand zwischen das Hotel und mich zu bringen. Ich sah die lange, enge Straße hinauf zum Schloss Frankenstein, aber sie wurde von dem vor mir aufragenden Berg verdeckt. Ich musste mich fragen, ob Rafe vielleicht gewarnt worden war, bevor wir ihn geschnappt hatten. In diesem Fall wussten sie, dass ich kam. War das der Grund, warum man den Unsterblichen ins Hotel geschickt hatte? Aber es gibt Vorsicht, die nützlich ist, und Paranoia, die das meist nicht ist. Es ging nicht immer nur um mich. Ich war hier, um einen Job zu erledigen, und es war an der Zeit, dass ich damit vorankam. Ich begann, die Straße hinaufzugehen. Immer noch gab es kein Anzeichen von Verkehr. Der Abend war dunkel geworden, und das letzte Tageslicht verschwand. Ein Gewitter zog auf.
    Die perfekte Atmosphäre, um einen Angriff auf Schloss Frankenstein zu starten.
    Ich ging gemessenen Schrittes in der Mitte der Straße. Es war ein gutes Stück bis hin zum Schloss, und ich wollte nichts Interessantes am Weg verpassen. Es gab keine Straßenlampen, keine Markierungen auf der Straße, und als das Hotel hinter der Straßenkurve verschwand, hatte ich das Gefühl, als ginge ich in die Vergangenheit zurück, in eine primitivere Zeit, in der die Bauern in dem kleinen Dorf aus guten Gründen Angst bekommen hatten, wenn Blitze aufleuchteten und seltsame Lichter das Schloss Frankenstein erleuchteten.
    Es gab keine Anzeichen von Zivilisation mehr, nur den steilen Berg, den dunkler werdenden Himmel und die sich windende Straße vor mir. Ein beinahe voller Mond stand hoch am Himmel und warf zwischen den Wolken gerade genug Licht, dass ich etwas sehen konnte. Ich hätte gern meinen Torques benutzt, um eine goldene Brille zu rufen, aber das wagte ich so nah am Schloss nicht. Der Torques konnte sich selbst verstecken, aber meine Rüstung würde wie eine Fackel in der Finsternis leuchten. Es war außerdem auch nicht so, als gäbe es viel zu sehen. Schwarzer Basalt umgab mich und türmte sich auf der einen Seite neben mir in die Höhe, während das ferne Rauschen des Rheins tief unter mir auf der anderen Seite zu hören war. Kein Leben, keine Vegetation, nicht einmal die üblichen verwitterten Büsche. Und dann, nicht annähernd weit genug von mir entfernt, hörte ich das plötzliche Heulen eines Wolfs. Wenigstens hoffte ich, dass es ein Wolf war. In so einer Gegend weiß man nie. Ich kontrollierte, ob mein Colt Revolver sicher im Holster steckte, damit ich sicher sein konnte, dass ich Zugriff auf silberne Kugeln hatte.
    Zuerst die Braut Frankensteins und jetzt Werwölfe in der Nacht. Es war, als wanderte ich durch einen dieser alten Universal-Monsterfilme.
    Cool.
    Aber obwohl ich auf meine Umgebung achtete, dämmerte mir langsam, dass ich, seit

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