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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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zu entdecken, wenn ich ihn anziehe. Aber jetzt ist ja alles klar. Wir sind am Ende angekommen, Eddie, wo es nur noch uns beide gibt. Rüstung gegen Rüstung, Mann gegen Mann. Bis in den Tod.«
    »Anders würde ich es gar nicht wollen«, sagte ich.
    Er rüstete auf. Ich tat es ihm gleich. Und da waren wir nun, zwei glänzende, goldene Gestalten, die sich mitten im Raum gegenüberstanden. Doktor Delirium schrie auf und versteckte sich hinter der Apokalyptischen Tür. Er spähte mit großen Augen und zitternden Lippen dahinter hervor. Methusalem wich graziös auf sichere Entfernung zurück, und Molly ging uns schnell aus dem Weg, um uns Raum zum Kämpfen zu geben. Ihre Augen schimmerten feucht, als sie mich ansah und nach vorn stubste. Für sie musste es wie ein fairer Kampf aussehen, als wären wir beide gleich stark, aber ich wusste es besser.
    Timothy Drood trug die alte Rüstung, ich aber die neue.
    Ich hob eine goldene Faust und ließ schwere Dornen aus den Knöcheln wachsen. Dann konzentrierte ich mich und ließ eine ganze Reihe rasiermesserscharfe Klingen bis hinauf zu meinen Schultern erscheinen. Ich formte meine Maske in ein grinsendes Teufelsgesicht um, komplett mit gekrümmten Hörnern. Tiger Tim stand sehr still. Er wusste nicht, wie man die Rüstung dazu brachte, so etwas zu tun. Er war schon so lange nicht mehr Teil der Familie, dass er wahrscheinlich nicht einmal wusste, dass das überhaupt neuerdings möglich war. Ich fragte mich, ob er Angst hatte und sich hinter seiner gesichtslosen goldenen Maske auf die Lippen biss. Ich konnte es nur hoffen. Ich war zu wütend, um ängstlich zu sein.
    Er schlug mit einer goldenen Faust nach mir. Ich hielt stand und blockierte den Hieb mit erhobenem Arm, dann gingen wir aufeinander los und schlugen mit all unserer übernatürlichen Kraft aufeinander ein. Der Klang der aufeinanderprallenden Rüstungen war ohrenbetäubend, als wir uns durch den ganzen Raum prügelten, die Möbel aus dem Weg traten und der Boden unter unseren stampfenden Füßen zersplitterte. Aber keiner von uns konnte den anderen trotz aller Stärke und Wut verletzen. Die Rüstung schützte uns. Aber meine Rüstung war aus Seltsamer Materie, die von dem Wesen gestellt wurde, dass als Ethel bekannt war. Tiger Tims Rüstung kam von der zerstörten Entität, die als das Herz bekannt gewesen war.
    Ich schnitt Tiger Tim mit rasiermesserbewehrten Fäusten, und die unnatürlich scharfen Klingen öffneten lange Schnitte und Kratzer über seiner Brust. Was eigentlich hätte unmöglich sein sollen. Die Kratzer heilten schnell und füllten sich selbst, also schnitt ich sie wieder auf und wieder, jedes Mal heftiger. Ich sorgte für tiefe Narben in seiner Maske und seinem Brustharnisch, und sie heilten ein jedes Mal langsamer. Ich fragte mich, ob er unter der Rüstung wohl blutete. Dann setzte ich ihn wieder unter Druck, fest entschlossen, seine Rüstung zu öffnen und ihn aus ihr herauszuzerren.
    Wir schlugen uns quer durch den Raum, mit Fäusten, die sich mit unmenschlicher Schnelligkeit bewegten. Die anderen bemühten sich währenddessen, uns möglichst schnell aus dem Weg zu gehen, weil wir beide so auf den Kampf konzentriert waren, dass wir einzig Augen füreinander hatten. Wir bewegten uns so fix, dass es schien, als ginge jeder andere in Zeitlupe. Wenn einer von ihnen uns in den Weg geraten wäre, hätten wir ihn wohl ohne nachzudenken beiseite gewischt, so voller Wut und Zorn war unsere Auseinandersetzung. Natürlich hätte es mir danach leid getan, aber in diesem Moment schien Timothy Drood die Schuld an allem zu tragen, was mir bisher bei dieser Geschichte begegnet war, und mehr als alles andere auf der Welt wollte ich ihn tot sehen.
    Ich glaube nicht, dass ich je so wütend gewesen bin. Weil er ein Drood war.
    Tiger Tim brach plötzlich ab und wich zurück. Er konnte mit meiner Stärke und Geschwindigkeit nicht mithalten, und das wusste er. Er verfügte über nichts, was der Flexibilität meiner Rüstung gleichgekommen wäre. Also hob er die schweren Möbel auf und warf sie nach mir. Ich schlug sie mühelos beiseite und lachte laut vor Begeisterung in meiner Rüstung. Tiger Tim hob die schwere Couch auf und hob sie über seinen Kopf, um sie auf mich niedersausen zu lassen. Ich blockierte ihren Schwung mit einem goldenen Arm, und das Möbelstück zerbrach. Wir bewegten uns jetzt wie Übermenschen in einer Welt aus Papier, und die Dinge zerrissen einfach, wenn wir sie berührten. Aber wir kamen niemals der

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