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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Apokalyptischen Tür zu nahe. Wir konnten sie beide jetzt klar sehen, und keiner von uns konnte diesen Blick aushalten.
    Am Ende gab Tiger Tim auf. Er streckte den Arm aus und griff nach Molly. Das ging so schnell, dass sie nicht einmal wusste, was passierte, bis er sie in seinen goldenen Armen hielt. Sie wehrte sich, aber er drückte sie kurz, was ihr alle Luft aus den Lungen trieb. Die Beine knickten unter ihr weg, bis er alles war, was sie noch aufrecht hielt. Ich stand sehr still, denn ich wusste, er konnte sie leicht töten, bevor ich bei ihm war.
    »Rüste ab«, sagte Tiger Tim. »Oder ich töte die Hexe. Ich werde ihr die Knochen brechen und ihr Inneres zerquetschen und ihr dann den Kopf von den Schultern reißen.«
    »Rühr sie nicht an«, sagte ich. »Das ist eine Sache zwischen dir und mir.«
    »Ich wusste, dass ich schließlich einen Weg finde, um dich zu verletzen«, sagte Tiger Tim. »So einen Weg gibt es immer.«
    Ich dachte fieberhaft nach, aber ich sah keinen Ausweg. Ich hatte keine Zweifel daran, dass er sie töten würde. Ich wollte gerade die deaktivierenden Worte sagen, die meine Rüstung wieder in den Torques schicken würden, als Molly plötzlich lachte. »Komm schon Eddie. Du weißt doch, ich steh nicht auf dieses Fräulein-in-Not-Ding.«
    Krachende Energien umgaben sie im nächsten Moment, funkelnde und lebhafte Blitze und kochende Magien sprengten Tiger Tims Arme von ihr weg. Sie hüpfte schnell zur Seite und rief mir zu, ihn zu schnappen, aber ich sprang schon vor. Ich hatte gedacht, vorher sei ich schon wütend gewesen, aber es war nichts im Vergleich zu dem Zorn, der mich jetzt antrieb. Jetzt hatte er schon wieder damit gedroht, meine Molly zu töten.
    Ich fiel mit all meiner Stärke und Geschwindigkeit über ihn her, die goldenen Hände fest um seinen Hals geschlossen. Er kippte zurück, stolperte und knallte der Länge nach auf den Boden. Ich stürzte ihm nach, mein Griff um seine Kehle lockerte sich nicht eine Sekunde. Ich kniete über ihm und schloss meine Hand mit aller Kraft, die ich hatte. Er wehrte sich und trat und versuchte, mich abzuwerfen. Er schnappte sich meine Handgelenke und versuchte, meinen Griff zu sprengen, aber das konnte er nicht. Ich sah meine Molly, immer und immer wieder von Klingen durchbohrt, den Tod aus den Händen von Droods empfangend, die von Timothy Drood aufgehetzt worden waren. Ich sah gute Männer und Frauen, die in den Parks von Drood Hall von Beschleunigten getötet wurden. Ich sah, wie er seelenruhig davon sprach, die Menschheit den Wölfen der Hölle zum Fraß vorzuwerfen. Ich sah ihn, wie er wieder drohte, meine Molly zu töten, direkt vor meinen Augen. Und in mir hatte nichts weiter Platz als der Drang zu töten. Ich konzentrierte mich auf meine Rüstung, ließ sie mit meinem Willen verschmelzen, und meine Finger wurden unglaublich scharf. Sie schnitten durch die Rüstung rund um seinen Hals. Ich zwang meine Hände in den Spalt, den ich geöffnet hatte, und meine bloßen Hände umschlossen seine Kehle. Ich würgte ihn in seiner eigenen Rüstung zu Tode.
    Nach einer Weile realisierte ich, dass er nicht mehr atmete und sich nicht mehr rührte. Ich zog meine Hände zurück, lockerte den Griff um seine Rüstung, und sie verschwand wieder in seinem Torques. Tiger Tims leerer Blick ging nach oben, aber er sah nichts. Da war ein wenig Schaum an seinem schlaffen Mund. Ich kniete eine Weile über ihm und nahm mir die Zeit, wieder zu Atem zu kommen. Dann ließ ich eine Klinge aus einer Hand wachsen und schnitt seinen Kopf ab. Damit ich den Torques wieder mit zu meiner Familie nehmen konnte, wo er hingehörte.
    Doktor Delirium kreischte auf, als das Blut über den Boden des Zimmers spülte. Er war an Blutvergießen nicht gewöhnt. Er tötete nur aus sicherer Entfernung. Methusalem erlaubte sich einen kleinen Laut des Ekels. Ich sah auf Timothys abgetrennten Kopf und fragte mich, was ich seinem Vater sagen sollte. Ich hätte ihm seinen Sohn lebendig wiedergebracht, wenn es anders gelaufen wäre. Ich bin ziemlich sicher, dass ich das getan hätte. Auch wenn das viel zu freundlich gewesen wäre. Nun konnte ich dem Waffenmeister sagen, dass sein Sohn tapfer im Kampf gestorben war. Oder das Tiger Tim irgendwie entkommen und immer noch da draußen war. Aber ich würde nie dazu fähig sein, meinen Onkel Jack anzulügen.
    Ich rüstete ab und stand langsam auf. Ich fühlte mich schrecklich schwach, bis auf die Knochen, bis in die Seele hinein. Molly kam herüber und

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