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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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stürzend, in der frischen Luft allein gelassen. Ich drehte mich in der Luft, damit ich direkt nach unten sehen konnte. Ich war wirklich verdammt weit oben. Die kalte Luft stürmte an mir vorbei, warf mich hierhin und dorthin, zerrte an meinen Kleidern, bremste mich aber nicht im Geringsten. Mein erster Gedanke war, den Spiegel wieder zu rufen und an einen anderen Ort zu springen, aber ich raste schon mit so einer Geschwindigkeit dem Erdboden entgegen, dass jede andere Richtung genauso schwierig gewesen wäre. Außerdem war ich hierher gekommen, um Doktor Delirium zu fassen zu kriegen, und noch gab ich nicht auf.
    Also sagte ich die aktivierenden Worte und rüstete auf. Die goldene Seltsame Materie floss schnell aus meinem Torques und umgab mich innerhalb eines Augenblicks von Kopf bis Fuß. Die Luft, die mich mit wachsender Stärke angegriffen hatte, war sofort ausgeschlossen, und ich konnte leichter atmen. Ich hatte nicht gemerkt, wie kalt es war, bis mich die Rüstung wieder aufwärmte. Ich fiel immer noch, aber das Blätterdach des Dschungels sah nicht so aus, als sei es viel näher gekommen. Ich hatte Zeit, die Sache zu überdenken.
    Ich konzentrierte mich stark, und riesige goldene Gleiterschwingen wuchsen mir aus dem gerüsteten Rücken. Sie fingen die Luft ein und bremsten mich etwas ab. Ich fiel immer noch, aber wenigstens hatte ich jetzt etwas Kontrolle. Die Rüstung konnte nicht fliegen, aber indem ich spiralförmig fiel, verlangsamte ich wenigstens meinen Absturz. Die Spirale ging endlos abwärts, der riesige Urwald unter mir kreiselte schnell unter mir herum. Ich fiel und fiel und versuchte, das Ganze so gut wie möglich zu genießen. Wahrscheinlich würde ich so eine Erfahrung nicht noch einmal machen. Das Dschungeldach kam auf einmal näher, war immer klarer zu sehen und jede Sekunde detaillierter zu erkennen. Ich wartete, solange ich konnte, dann zog ich die Gleiterschwingen wieder ein, rollte mich wie ein Fötus zu einem Ball zusammen und wappnete mich, so gut es ging.
    Das Blätterdach traf mich hart, als hätte man mich nackt durch eine Ziegelwand geworfen. In einer Sekunde war ich durch die oberen Wipfel geschlagen, meine Rüstung bewahrte mich vor dem schlimmsten Aufprall. Dennoch haute es mir fast die Füllung aus dem Körper. Ich krachte Schicht für Schicht durch die oberen Baumregionen, durchschlug einen dicken Ast nach dem anderen und riss sie damit von den Stämmen. Jeder brechende Ast warf mich hierhin und dorthin, und schlug mich aus der runden Form. Meine Arme und Beine baumelten hilflos hin und her. Alles, was ich sehen konnte, war ein verschwommenes Grün mit dunklen Formen, die plötzlich auftauchten, um mich wieder und wieder zu treffen.
    Ich fiel immer noch mit gefährlicher Geschwindigkeit, Bäume und Blattwerk fuhren an mir vorbei, sodass ich bald nicht mehr wusste, wo oben und wo unten war. Wir Droods vertrauen darauf, dass die Rüstung uns vor allem beschützt, aber das funktioniert nur, weil wir sie noch nicht für jeden Fall getestet haben. Es war absolut möglich, dass die goldene Rüstung den Aufprall des Falls überlebte und ich dabei darin zu Götterspeise wurde. Der ständige Aufschlag auf einen Ast nach dem anderen bremste meinen Absturz, und ich griff nach jedem vorbeikommenden Zweig, als ich fiel. Aber sie alle brachen der Reihe nach ab. Ich kämpfte darum, mich wieder umzudrehen, um nach unten zu schauen, und der Boden schoss auf einmal hoch und traf mich mitten im Gesicht.
    Ich glaube, noch nie hatte mich etwas so stark getroffen. Ein kollabierendes Hotel vom Penthouse bis zur Lobby hinunterzusurfen, während man noch drin war, war nichts im Vergleich dazu. Der Boden traf mich wie eine Fliegenklatsche, der Aufschlag brachte jeden meiner Knochen zum Knirschen, und die Welt verschwand für eine Weile. Als ich langsam wieder zu mir kam, tat mir alles weh, aber - ich war am Leben. Ich lag eine Weile mit meiner goldenen Maske tief in der Erde vergraben da und freute mich daran, dass ich doch nicht gestorben war. Langsam bekam ich auch meinen Atem wieder unter Kontrolle und wackelte mit den Zehen und den Fingern, um sicherzugehen, dass alles noch dran war, und grinste blöde. Die Rüstung hatte mich mal wieder gerettet.
    Ich presste meine goldenen Arme unter meinen Körper und zwang mich langsam, aus der fest zusammengedrückten Erde aufzustehen. Das Licht kehrte wieder zurück, als die Erde von meiner goldenen Maske fiel. Als ich endlich auf den Beinen stand, sah ich,

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