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Shampoo Planet

Shampoo Planet

Titel: Shampoo Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Coupland
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Wegwerf-Overalls aus diesem unzerreißbaren Material namens Tyvek.«
    »Es ist alles dermaßen zauberhaft«, schaltete sich Daisy ein, »daß wir uns wie Federal-Express-Pakete vorkommen.«
    Eine andere heiße Neuigkeit: Heather-Jo Lockheed und Bert Rockney haben vor zu heiraten. Ja, wirklich wahr. Nächsten Monat. In Los Angeles ist bereits eine Armee von Rechtsanwälten damit beschäftigt, Absprachen über die Film- und Videorechte für die Zeremonie zu treffen, die zweifellos Millionen Morgen Land voller Fernsehzuschauer rund um den Globus versammeln wird. In einigen Staaten wird man ruhig die Banken schließen können, und der »Star Enquirer« sagt eine spontane Sonnenfinsternis voraus.
    Eine weitere Neuigkeit, eine traurige: Eddie Woodman starb vor zwei Tagen an Lungenentzündung im Krankenhaus von Benton County. Großvaters Kommentar: »Eine richtige Schande. Der beste KittyWhip-Vertreter, den es je gegeben hat.« Joann und Debbie müssen noch einen Zeitpunkt festlegen, wann sie seine Asche in den Columbia River streuen, wie er es gewünscht hat, und ich hoffe, daß ich zu der Zeit in der Stadt bin.
    Apropos Großpapa und Großmama: Es ist ihnen gelungen, ihr altes Haus im Zwiebel-Canyon zurückzukaufen - gerade noch rechtzeitig, bevor das FBI einfiel und der KittyWhip Corporation ein Ende setzte.
    »Aber wir sind flüssig«, jubelte Großmama meiner Mutter über mein gestohlenes Funktelefon zu, während sie im Kreis durch das neue/alte Haus tanzte, aus dem jetzt die Möbel verschwunden sind und durch zahlreiche Kisten voller Katzenfutterdosen ersetzt wurden. Alte Leute werden immer gewinnen. Das System ist völlig zu ihren Gunsten ausgerichtet.
    Ach ja, Skye und Harmony sind zusammengezogen. Sie mögen zwar nicht gerade durch überschäumende Liebe verbunden sein wie in einem Werbespot für Limonade, aber, wie Skye sagt: »Zumindest ist nichts Furchterregendes an Harmony und ich hoffe, er sieht nichts Furchterregendes an mir. Seit der Schule sind wir zusammen. Wir kennen einander. Leute, die ich nicht kenne, fordern mich irgendwie immer zum Streit heraus! Ich jedenfalls ziehe an jedem Wochentag mir bekannte Geschichte irgendwelchen Mysterien vor.«
    Es ist schon seltsam, zu sehen, wie Skye in jungen Jahren bereits zu alt und faul wird, um neue Leute kennenzulernen. Leute überraschen einen wirklich.
    Und Harmony meint zu alledem: »Die hübsch' Jungfer wisset vielerlei Arten, gar köstlich Pizza in der Mikrowelle zu braten.«
     
    Ich wünschte, ich könnte behaupten, Anna-Louise und ich hätten uns wie Harmony und Skye für geschichtliche Erfahrung anstelle von Mysterium entschieden, aber - vielleicht will ich das im Grunde auch gar nicht.
    Nach der Prügelei mit Dan ging die Geschichte sofort in Lancaster herum wie ein Lauffeuer: ich sei niedergestochen worden und Dan liege auf der Intensivstation - Polizeiwagen, zurückgezogene Strafanzeigen, Notverbände -, man ließ nichts aus. Was immer Anna-Louise für Sorgen betreffs unseres unzukünftigen Zusammenseins gehabt haben mag, sie wurden überwogen von ihrer Sorge um mich als einen verwundeten Organismus. Von daher ihr Anruf am früheren Abend - von daher meine Fahrt zu ihrem Apartment ein paar Stunden später, nachdem ich zuvor an einem Hochzeitsbankett im River Garden teilgenommen und Mark und Jasmine zu Hause abgesetzt hatte (in Jasmines Wagen, ohne mich anzuschnallen - zu gefährlich für die genähten Wunden).
    »Du siehst wunderbar aus«, sagte ich zu Anna-Louise, als sie mir die Tür öffnete; eine schlanke, abgespeckte, aufgetankte Ausgabe von Anna-Louise, reduziert und leistungsfähiger, wie eine neue Mikrochip-Generation. Nicht ein Quentchen Fett, gänzlich umhüllt von Lykra.
    »Danke.« (Platonisches Küßchen auf die Wange.) »Ich habe übrigens nichts von den Halloween-Süßigkeiten, die du mir gebracht hast, angerührt, aber es war doch lieb von dir.«
    »Halloween-Süßigkeiten duften aber gut, findest du nicht?«
    »Ja. Ich wünschte, es gäbe sie als Parfüm.«
    Genau in dem Moment knackten die Wände ihres Apartments. »Die Wände haben heute den ganzen Tag lang Streckübungen gemacht. Um sich auf den Winter einzurichten, nehme ich an. Komm rein, Tyler. Trink eine Tasse Tee. Hast du Hunger?«
    »Wir hatten ein Essen im River Garden.«
    »Gut, dann mache ich dir ein Sandwich.«
    Ein Weilchen später saßen wir beieinander und tranken Tee im Wohnzimmer, das jetzt im Vergleich zu früher völlig verändert aussah, voller Sportutensilien und

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