Shane Schofield 03 - Operation Elite
GPS-Koordinaten von der Startliste ins Programm einzugeben.
»Die ersten drei Schiffe habe ich«, sagte Moseley. »Die erste Koordinate bezeichnet den Ort, wo die Kormoran-Rakete gestartet wird, die zweite das Ziel.«
Er reichte Book das Dokument, die inzwischen eingetragenen Ortsnamen waren mit Marker hervorgehoben:
Moseley übertrug die Koordinaten in eine Karte. »Das erste Schiff befindet sich im Ärmelkanal - vor Cherbourg, Frankreich, in der Nähe der normannischen Küste.«
Book gab dies an Schofield weiter. »Das erste Schiff befindet sich im Ärmelkanal - vor Cherbourg, Frankreich, in der Nähe der normannischen Küste. Es wird auf London, Paris und Berlin feuern. Die nächsten zwei Schiffe sind in New York und San Francisco stationiert und sollen jeweils mehrere Städte angreifen.«
»Allmächtiger«, murmelte Schofield, unentwegt Wasser tretend.
Das Patrouillenboot war noch fünfzig Meter entfernt und würde ihn jeden Moment erreichen.
»Okay, Book. Hören Sie«, sagte er, als ihm eine kleine Welle ins Gesicht schlug. Er spuckte einen Mund voll Salzwasser aus. »U-Boot-Einsatz. Die Schiffe können keine Raketen starten, wenn sie am Meeresboden liegen. Decodieren Sie die GPS-Koordinaten aller Kormoran-Supertanker und übermitteln Sie die Positionen an sämtliche U-Boote in der Nähe. 688er, Boomer, ist mir gleich. An alles, was einen Torpedo an Bord hat. Sie sollen die Kormoran-Schiffe versenken.«
»Was die Tanker angeht, könnte das klappen, Scarecrow, aber nicht bei allen.«
»Ich weiß«, sagte Schofield. »Ich weiß. Falls wir einen Raketenträger nicht versenken können, müssen wir das Schiff entern und die Raketen in den Silos entschärfen.
Die Sache ist die, dass der Entschärfer - in diesem Falle ich - auf ein Entschärfungsprogramm reagiert, das auf dem Bildschirm des lichtbasierten Empfängergeräts abläuft. Das würde bedeuten, dass ich mich der Steuerkonsole jeder einzelnen Rakete bis auf 20 Meter nähern müsste, aber ich kann nicht überall sein. Deshalb brauche ich auf jedem Raketenschiff Leute, die mich über Satellit mit den Raketen verbinden.«
»Sie brauchen Leute auf jedem Schiff?« »So ist es, Book. Wenn also keine U-Boote in der Nähe sind, muss jemand an Bord der Kormoran-Schiffe gehen, sich der Steuerkonsole bis auf zwanzig Meter nähern, einen Satellitensender an der Konsole anbringen und eine Verbindung zu mir herstellen. Nur dann kann ich mit einer CincLock-Einheit alle Raketen entschärfen.«
»Heilige Scheiße«, sagte Book. »Und was soll ich tun?«
Eine weitere Welle spülte über Schofield hinweg. »Fliegen Sie nach New York, Book. Und rufen Sie David Fairfax an. Schicken Sie ihn nach San Francisco. Ich brauche auf den Tankern Leute, denen ich vertrauen kann. Noch was: Fragen Sie Fairfax, wie die sechste Mersenne-Primzahl lautet. Wenn er's nicht weiß, soll er's rausfinden.
Und sorgen Sie dafür, dass sich das Inspektionsteam des Verteidigungsministeriums auf die Socken macht - dasjenige, das die Axon-Raketenfabrik in Norfolk, Virginia, um 12 Uhr mittags inspizieren soll. Ich will wissen, was in der Fabrik vor sich geht.«
»Schon erledigt«, sagte Book II.
»Gute Arbeit.«
»Und was ist mit Ihnen?«, fragte Book.
In diesem Moment schwenkte das französische Patrouillenboot herum und kam vor Schofield zum Stehen.
Grimmig dreinschauende Soldaten mit gesenkten FAMAS-Sturmgewehren blickten auf ihn nieder.
»Sie haben mich noch nicht getötet«, sagte Schofield. »Was bedeutet, dass jemand mit mir reden will. Und das heißt auch, ich bin noch immer im Spiel. Scarecrow, Ende.«
Von mehreren Soldaten mit vorgehaltenen Waffen bedroht, wurde Scarecrow aus dem Wasser gezogen.
Weißes Haus, Washington, USA
26. Oktober, 09.15 Uhr Ortszeit
(15.15 Uhr in Frankreich)
Der Besprechungsraum summte vor Betriebsamkeit.
Adjutanten eilten umher. Generäle und Admiräle sprachen in abhörsichere Telefone. Alle führten die Worte »Kormoran«, »Chamäleon« und »Shane Schofield« im Mund.
Der Präsident betrat in dem Moment den Raum, als einer der Navy-Leute, ein Admiral namens Gaines, sein Telefon gerade an die Schulter drückte.
»Mr. President«, sagte Gaines, »ich habe Moseley in London dran. Er sagt, dieser Schofield will, dass ich U-Boote gegen verschiedene Oberflächenziele in aller Welt losschicke. Sir, bitte, ich kann doch nicht zulassen, dass ein dreißigjähriger Marine-Captain das Kommando über die gesamte Navy der Vereinigten
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