Shane Schofield 03 - Operation Elite
Staaten übernimmt, oder?«
»Sie werden genau das tun, was Captain Schofield verlangt, Admiral«, erwiderte der Präsident. »Was immer er will, wird gemacht. Wenn er sagt, U-Boote einsetzen, dann setzen Sie U-Boote ein. Wenn er sagt, Nordkorea blockieren, dann blockieren Sie Nordkorea. Meine Herren! Ich dachte eigentlich, ich hätte mich klar ausgedrückt! Ich will nicht, dass Sie jedes Mal zu mir gelaufen kommen, wenn Schofield um etwas bittet. Womöglich ruht das Schicksal der Welt auf den Schultern dieses Mannes. Ich kenne ihn und ich vertraue ihm. Mann, ich würde ihm sogar mein Leben anvertrauen. Solange es nicht um einen Nuklearschlag geht, tun Sie, was er verlangt, und informieren mich später. Und jetzt schicken Sie die U-Boote los.«
Büros der Defense Intelligence Agency
Sub-Level 3, Pentagon
26. Oktober, 09.30 Uhr Ortszeit
(15.30 Uhr in Frankreich)
Flankiert von zwei Polizisten, schleppte sich ein angeschlagener David Fairfax in sein Büro auf der untersten Ebene des Pentagon.
Wendell Hogg erwartete ihn bereits in Gesellschaft von Audrey.
»Fairfax!«, röhrte Hogg. »Wo zum Teufel haben Sie gesteckt?«
»Ich nehme mir für heute frei«, erwiderte Fairfax erschöpft.
»Einen Scheißdreck werden Sie tun!«, blaffte Hogg. »Sie erstatten Meldung! Und dann gehen Sie nach oben und stellen sich einer Disziplinaranhörung gemäß den Sicherheitsbestimmungen 402 und 403 ...«
Vor Erschöpfung völlig teilnahmslos, konnte Fairfax bloß dastehen und einstecken.
»... und dann, dann verschwinden Sie von hier, Sie kleiner Klugscheißer. Damit Sie endlich einmal lernen, dass Sie nichts Besonderes sind, dass Sie nicht unangreifbar sind und« - Hogg warf Audrey einen Blick zu - »dass die Sicherheit des Landes bei Männern wie mir weit besser aufgehoben ist, bei Männern, die kämpfen können, die darauf vorbereitet sind, eine Waffe in die Hand zu nehmen und unter Einsatz ihres Lebens -«
Er brachte den Satz nicht mehr zu Ende.
Denn in diesem Moment kam hinter Fairfax ein Trupp von zwölf Erkundungsmarines durch die Tür gestapft. Sie trugen volle Kampfuniform und waren schwer bewaffnet -Sturmgewehre vom Typ Colt Commando, MP-7, Todesverachtung im Blick.
Fairfax riss überrascht die Augen auf.
Der Anführer der Marines trat vor. »Gentlemen. Mein Name ist Captain Andrew Trent, United States Marine Corps. Ich suche Mr. Fairfax.«
Fairfax schluckte.
Audrey schnappte nach Luft.
Hoggs Augen quollen hervor. »Verflucht noch mal, was zum Henker geht hier eigentlich vor?«
Der Marine namens Trent trat vor. Er war ein großer, muskulöser Bursche und in voller Kampfuniform eine wahrhaft beeindruckende Erscheinung.
»Sie müssen Hogg sein«, sagte Trent. »Mr. Hogg, meine Befehle kommen direkt vom Präsidenten der Vereinigten Staaten. Es ist zu einem ernsthaften internationalen Zwischenfall gekommen, und in diesem kritischen Moment ist Mister Fairfax vermutlich der viertwichtigste Mann im ganzen Land. Ich habe Befehl, ihn bei einer Mission von allerhöchster Wichtigkeit zu eskortieren und unter Einsatz meines Lebens zu beschützen. Wenn Sie also keine Einwände haben, Mr. Hogg, gehen Sie dem Mann aus dem Weg. «
Hogg blieb benommen stehen.
Audrey musterte Fairfax erstaunt.
Fairfax seinerseits zögerte. Nach den Ereignissen dieses Morgens wusste er nicht mehr, wem er trauen konnte.
»Mr. Fairfax«, sagte Trent, »mich schickt Shane Schofield. Er sagt, er braucht wieder Ihre Hilfe. Wenn Sie mir noch immer nicht glauben ...«
Trent streckte Fairfax ein Funkgerät entgegen.
Am anderen Ende der Leitung war Book II.
Zweiundzwanzig Minuten später saß Dave Fairfax an Bord einer gecharterten Concorde, die mit Überschallgeschwindigkeit in westlicher Richtung nach San Francisco raste.
Auf dem Weg zum Flughafen hatte Book ihn über Schofields Wünsche ins Bild gesetzt. Book hatte ihm auch eine mathematische Frage gestellt: Er wollte wissen, wie die sechste Mersenne-Primzahl lautete.
»Die sechste Mersenne-Primzahl?«, hatte Fairfax geechot. »Da brauche ich einen Stift und ein Blatt Papier.«
Und nun saß er ganz allein in der Passagierkabine der Concorde und kritzelte mit angespannter Konzentration auf ein Blatt Papier.
Das hieß, ganz allein war er nicht, denn bei ihm waren die zwölf Marines, die ihn beschützten.
Axon Corporation - Schiffswerft und Raketenfabrik
Norfolk, Virginia, USA
26. Oktober, 09.35 Uhr Ortszeit
(15.35 Uhr in Frankreich)
Umringt von zwei Teams von
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