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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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hielt dann inne, als sei derjenige, der ihn ausgelöst hatte, zufrieden, daß er gesehen worden war. Die Quelle des Signals war eine Klippe hoch oben im nördlichen Zentralmassiv, und als er sich näherte, konnte er eine Gruppe von vier Männern inmitten der Klippe stehen und warten sehen. Sie waren draußen im Freien und versuchten nicht, sich zu verbergen. Es schien nicht so, als seien noch andere in der Nähe oder als seien Plätze vorhanden, an denen sich andere hätten verbergen können. Ein gutes Zeichen, dachte der Flugreiter. Aber er würde dennoch vorsichtig sein.
    Er ließ Spirit auf der Klippe landen, war aber auf jede Täuschung vorbereitet. Der riesige Rock kam ein gutes Stück von den vier Männern entfernt am Rand zum Stehen. Tiger Ty setzte sich einen Moment lang dort hin, wo er war, und betrachtete das Gelände. Die Männer warteten geduldig. Tiger Ty sah sich um, löste dann die Haltegurte und kletterte von Spirit herab. Er ermahnte ihn zur Vorsicht und schlenderte über eine Fläche trockenen Riedgrases und zerbrochenen Gesteins gemächlich auf die Gruppe zu. Zwei der vier Männer kamen ihm entgegen, einer groß und hager und wie aus Stein gemeißelt, der andere schwarzbärtig und wild. Der größere hinkte.
    Als sie nur noch weniger als sechs Schritte voneinander entfernt waren, blieb Tiger Ty stehen. Die beiden Männer taten es ihm gleich.
    »War das Euer Signal?« fragte Tiger Ty.
    Der größere nickte. »Ihr seid nun schon zwei Tage lang hier vorübergeflogen und habt etwas gesucht. Wir haben beschlossen, daß es an der Zeit sei, herauszufinden, was Ihr sucht. Die Legende sagt, daß nur Flugreiter die riesigen Rocks fliegen. Stimmt das? Kommt Ihr von den Elfen?«
    Tiger Ty verschränkte die Arme. »Das kommt darauf an, wer fragt. Es gibt viele Leute, denen man in diesen Zeiten nicht trauen kann. Seid Ihr welche davon?«
    Der schwarzbärtige Mann errötete und trat einen Schritt vor, aber ein Blick des anderen ließ ihn innehalten. »Nein«, antwortete er und hob fragend eine Augenbraue. »Und Ihr?«
    Tiger Ty lächelte. »Das Spiel könnte vermutlich noch eine Weile fortgeführt werden, nicht wahr? Seid Ihr Geächtete?«
    »Jetzt und auf ewig«, sagte der große Mann.
    »Dann seid Ihr es, die ich suche. Man nennt mich Tiger Ty. Ich bin von Wren Elessedil, der Königin der Landelfen, gesandt worden.«
    »Dann sind die Elfen wahrhaftig zurückgekehrt?«
    Tiger Ty nickte.
    Der große Mann lächelte zufrieden. »Ich bin Padishar Creel, Anführer der Geächteten. Mein Freund heißt Chandos. Willkommen zurück in den Vier Ländern, Tiger Ty. Wir brauchen Euch.«
    Tiger Ty grunzte. »Wir brauchen Euch dringender. Wo ist Eure Armee?«
    Padishar Creel schaute verwirrt drein. »Meine Armee?«
    »Diejenige, die zu unserer Rettung kommen sollte! Wir werden von einer Föderationsmacht angegriffen, die uns zehnfach überlegen ist - Kavallerie, Fußsoldaten, Bogenschützen, Belagerungsgeräte - nun, davon nicht mehr soviel, aber genug Ausrüstung und Waffen, um über uns hinwegzurollen wie ein Besen über Ameisen. Der Junge sagte, Ihr wärt mit fünftausend Mann unterwegs, um uns zu helfen. Nicht halbwegs genug, aber jede Hilfe wäre willkommen.«
    Chandos runzelte düster die Stirn und strich über seinen Bart. »Moment mal. Von welchem Jungen redet Ihr?«
    Tiger Ty sah ihn an. »Von dem mit dem Kampfhaubenwürger.« Ein plötzliches Unbehagen erfaßte den Flugreiter. »Tib Arne.« Er schaute von einem Gesicht zum anderen. »Blaue Augen, blond, ziemlich klein. Ihr habt ihn doch gesandt, nicht wahr?«
    Die Männer, die ihm gegenüberstanden, wechselten einen schnellen Blick. »Wir haben einen Mann gesandt, der ungefähr vierzig Jahre alt war. Sein Name war Sennepon Kipp«, sagte Chandos vorsichtig. »Ich sollte es wissen. Ich habe die Wahl selbst getroffen.«
    Tiger Ty spürte, wie Kälte seinen ganzen Körper durchdrang. »Aber der Junge? Kennt Ihr den Jungen denn überhaupt nicht?«
    Padishar Creels harter Blick richtete sich auf ihn. »Bis jetzt nicht, Tiger Ty. Aber ich könnte wetten, daß wir ihn jetzt kennen.«
     
    Helles Licht drang durch Wrens Augenlider, als sie wieder zu Bewußtsein kam, und sie wandte blinzelnd den Kopf ab. Eine Faust krallte sich in ihr Haar und riß sie hoch, und die Stimme, die in ihr Ohr flüsterte, war voller Haß und Verachtung.
    »Wacht auf, wacht auf, Königin der Elfen.«
    Die Hand gab sie frei, ließ sie vorwärts auf die Knie fallen, daß ihr Kopf von dem Schlag, der

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