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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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atmete tief durch und sah die anderen an. »Wie auch Ellenroh es einst getan hat, bitte ich Euch jetzt um Eure Unterstützung. Ich denke, wir sollten hinausziehen, um der Föderationsarmee entgegenzutreten und ihr das Leben so schwer wie möglich zu machen. Ich denke, wir werden feststellen, daß es andere gibt, die uns helfen werden. Uns zu verbergen, das wird uns nichts nützen. Wenn wir uns isolieren, ist es genau das, worauf die Föderation hofft. Wir dürfen ihnen nicht die Befriedigung geben, uns ängstlich und allein vorzufinden. Wir sind das älteste Volk auf Erden, und diese Rolle müssen wir erfüllen. Wir müssen die Mitglieder der anderen, jüngeren Rassen anführen. Wir müssen ihnen Hoffnung geben.«
    Sie sah sie an. »Wer steht hinter mir?«
    Triss erhob sich sofort. Tiger Ty erhob sich mit ihm, aber er wirkte entschieden unbehaglich. Dann stand zu Wrens freudiger Überraschung auch Fruaren Laurel auf, die die ganze Zeit über kein Wort gesagt hatte.
    Sie wartete. Vier waren aufgestanden, vier waren sitzengeblieben. Von den Vieren, die sich erhoben hatten, waren nur drei Mitglieder des Hohen Konzils. Tiger Ty war nur ein Abgesandter seines Volks. Wenn sich nichts änderte, würde es Wren an der Unterstützung mangeln, die sie brauchte.
    Sie wandte ihren Blick Eton Shart zu, streckte ihm dann ihre Hand hin. Es war eine gleichzeitig versöhnliche, wie auch herausfordernde Geste, und er sah sie mit fragendem Blick überrascht an, zögerte einen Moment unentschlossen und streckte dann seinerseits die Hand aus, um die ihre zu ergreifen. Und dann erhob er sich. »Mylady«, sagte er und verbeugte sich. »Wie Ihr bereits sagtet: Wir müssen zusammenhalten.«
    Auch Barsimmon Oridio erhob sich. »Besser ein Kampfhahn als ein gerupftes Huhn«, grollte er. Er schüttelte den Kopf und sah Wren dann mit beinahe bewunderndem Blick aus seinen betagten Augen an. »Eure Großmutter hätte uns auf die gleiche Weise beraten, Mylady.«
    Jalen Ruhl und Perek Arundel standen widerwillig auf, wobei sie einander hilflose Blicke zuwarfen. Sie waren nicht überzeugt, aber sie wollten sich ihr nicht allein entgegenstellen. Wren nickte ihnen freundlich zu. Sie würde nehmen, was sie bekommen konnte.
    »Danke«, sagte sie ruhig. Sie drückte Eton Shart die Hand und ließ dann los. »Dank Euch allen. Wir sollten uns in kommenden Zeiten daran erinnern, daß nur unser Glaube und unser gegenseitiges Vertrauen uns erhalten kann.«
    Sie blickte in die Runde und betrachtete jedes Gesicht, genauso wie die Augen der anderen auf sie gerichtet waren. Zumindest für den Moment war sie wahrhaft ihre Königin.

Kapitel 13
    Walker Boh dachte zwei Tage lang nach, bevor er erneut versuchte, der Belagerung Paranors durch die Schattenwesen zu entkommen.
    Vielleicht hätte er es auch dann nicht versucht, aber er merkte, daß er in einen gefährlichen Bewußtseinszustand hinüberglitt. Je mehr er über verschiedene Fluchtmöglichkeiten nachdachte, desto mehr hatte er das Gefühl, noch weiter darüber nachdenken zu müssen. Jeder Plan hatte seine Fehler, und jeder Fehler wurde verstärkt, wenn er zur Überprüfung um und um gewendet wurde. Nichts, was er ersann, schien genau das Richtige, und je härter er daran arbeitete, eine todsichere Methode für eine erfolgreiche Flucht zu ersinnen, desto mehr begann er an sich zu zweifeln. Schließlich wurde es offensichtlich, daß er alles Vertrauen verlieren und schließlich gänzlich handlungsunfähig werden würde, wenn er sich erlaubte, so weiterzumachen.
    Es war alles Teil eines Spiels, das die Schattenwesen mit ihm spielten, fürchtete er.
    Seine erste Begegnung mit den Vier Reitern hatte ihn physisch zerschlagen zurückgelassen, aber es waren nicht jene Verletzungen, die ihn besorgt machten. Es war der psychische Schaden, der nicht heilen wollte und der in ihm verblieben war wie ein Fieber. Walker Boh hatte sein Leben immer unter Kontrolle gehabt und war immer in der Lage gewesen, die Ereignisse um sich herum zu beeinflussen und Zwänge im Zaum zu halten. Er hatte dies überwiegend dadurch erreicht, daß er sich innerhalb der vertrauten Grenzen des Darklin Reach isoliert hatte, wo die zu erwartenden Gefahren und Probleme, die zu lösen waren, bekannt und innerhalb seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten überschaubar blieben. Er hatte Gewalt über die Magie, Intelligenz, gekoppelt mit außerordentlichem Einblick, und andere verschiedenartige Fähigkeiten, die von der Erfahrung durch unmittelbare

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