Shannara VI
gebrauchen, und das werde ich auch. Magie, um Magie zu bekämpfen. Die Schattenwesen müssen mit mir rechnen und mit den anderen, die der Schatten Allanons berufen hat - in manchen Augenblicken meine Verwandten -, und mit jedem, der dazu bestimmt ist, das Schwert von Shannara und die Druidenmacht zu gebrauchen. Ich denke, daß alle Talismane zurückgebracht wurden, nicht nur die Elfensteine - alle Formen von Magie, die die Schattenwesen fürchten. Wenn wir ihre Macht verbinden und die Männer und Frauen der Geächteten und des Widerstands und vielleicht sogar die Trolle des Nordlands vereinen können, haben wir die Chance, die wir brauchen, um diesen Kampf zu gewinnen.«
Eton Shart schüttelte den Kopf. »An all das sind viele Bedingungen geknüpft, Mylady.«
»Das Leben ist voller Bedingungen, Erster Verwalter«, erwiderte sie. »Es gibt keine Garantien. Nichts ist sicher. Besonders für uns. Aber erinnert Euch an folgendes: Die Schattenwesen kommen aus unseren Reihen, und ihre Magie ist unsere. Wir haben sie geschaffen. Wir haben ihnen durch unsere fehlgeleiteten Bemühungen, etwas wiederzuerobern, was besser in der Vergangenheit geblieben wäre, Leben gegeben. Ob es uns gefällt oder nicht, sie liegen in unserer Verantwortung. Ellenroh wußte das, als sie entschied, daß wir in die Vier Länder zurückkehren müßten. Wir sind hier, Erster Verwalter, um die Dinge ins rechte Licht zu rücken. Wir sind hier, um das zu Ende zu führen, was wir begonnen haben.«
»Und natürlich werdet Ihr uns dabei anführen?«
Er betonte die Frage gerade ausreichend, um seine Zweifel an ihrer Kraft und Fähigkeit für diese Aufgabe erkennen zu lassen. Wren unterdrückte ihre Verärgerung.
»Ich bin die Königin«, erklärte sie ruhig.
Eton Shart nickte. »Aber Ihr seid sehr jung, Mylady. Und Ihr habt noch nicht lange regiert. Ihr müßt einiges Zögern von jenen, die schon länger bei den Regierungsgeschäften geholfen haben, erwartet haben.«
»Was ich erwarte, ist Eure Unterstützung, Erster Verwalter.«
»Bedingungslose Unterstützung für irgend jemanden wäre Narrheit.«
»Ein Widerwille, zuzugeben, daß in der Jugend vielleicht auch Weisheit liegt, wäre ebenfalls Narrheit. Werdet deutlicher.«
Eton Sharts sanftes Gesicht spannte sich an. Überall rund um den Tisch war unbehagliche Bewegung zu spüren. Niemand sah ihn an. Er stand in dieser Angelegenheit genauso allein wie Wren.
»Ich will Euch nicht in Frage stellen…«, begann er.
»Doch, das tut Ihr, Erster Verwalter«, fauchte sie.
»Ihr müßtet daran denken, daß ich nicht dabei war, als Ihr zur Königin ernannt wurdet, und ich…«
»Haltet genau jetzt ein!« Jetzt war sie wirklich zornig, und sie machte sich nicht die Mühe, es zu verbergen. »Ihr habt recht, Eton Shart. Ihr wart nicht dabei. Ihr wart nicht da, um Ellenroh Elessedil sterben zu sehen. Oder Gavilan. Oder die Eule. Oder Eowen Cerise. Ihr wart nicht da, um sehen zu können, wie Garth uns bei unserem Kampf gegen den Wisteron sein Leben geopfert hat. Ihr mußtet ihm nicht sterben helfen, Erster Verwalter, wie ich es tun mußte, denn ihn am Leben zu lassen, hätte ihn dazu verdammt, eines der Schattenwesen zu werden!«
Sie brachte sich mühsam wieder unter Kontrolle. »Ich habe alles aufgegeben, um die Elfen zu retten - meine Vergangenheit, meine Freiheit, meine Freunde, alles. Ich bereue es nicht. Ich habe es getan, weil meine Großmutter mich darum gebeten hat und weil ich sie geliebt habe. Ich habe es getan, weil die Elfen mein Volk sind, und obwohl ich lange Zeit fortgewesen bin, bin ich dennoch immer noch eine von ihnen. Eine von Euch, Erster Verwalter. Damit ist meine Erklärung beendet. Ich bin weder Euch noch jemand anderem Rechenschaft schuldig. Entweder bin ich Königin oder nicht. Ellenroh glaubte, ich sei es. Das hat mir genügt. Es sollte auch Euch genügen. Damit endet die Diskussion.«
Sie ließ ihren Blick bedeutungsvoll auf Eton Shart ruhen. »Wir müssen Freunde und Verbündete sein, Eton Shart, wenn wir eine Chance gegen die Föderation und die Schattenwesen haben wollen. Es muß zweifelsfreies Vertrauen zwischen uns bestehen. Das wird nicht immer leicht sein, aber wir müssen daran arbeiten, einander zu verstehen. Wir müssen uns Unterstützung und Ermutigung geben, nicht Herabsetzung und Verachtung. Es gibt in unserem Leben keinen Platz für weniger. Obwohl wir es uns vielleicht anders wünschten, müssen wir akzeptieren, was das Schicksal für uns bestimmt hat.«
Sie
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