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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Zauberbuch war der Ildatch, ein monströser, schrecklicher Band, der den Tod mit sich führte und jede Umwälzung seit Anbruch der Zivilisation überlebt hatte, weil er von finsteren Bannsprüchen geschützt wurde, zu denen einst geheimnisvolle Nöte getrieben hatten. Brona sah in diesen alten Seiten die Antworten, nach denen er gesucht hatte, die Lösungen all der Probleme, die die Druiden zu lösen trachteten. Sein weiterer Weg war vorgezeichnet.
    Andere Druiden warnten ihn vor möglichen Gefahren. Sie waren nicht so ungestüm, nicht so unbekümmert gegenüber den Lektionen, die die Geschichte lehrte. Die Macht war ein zweischneidiges Schwert. Du mußt vorsichtig sein, warnten sie. Sei nicht rücksichtslos. Aber Brona und diejenigen, die sich ihm angeschlossen hatten, ließen sich nicht davon abbringen, und schließlich brachen sie mit dem Rat. Sie verschwanden mitsamt dem Ildatch, ihrem Schlüssel zu einer neuen Welt, zu Türen, die sie öffnen wollten.
    Am Ende führte das nur zu ihrem Verderben. Die Macht begann sie zu beherrschen und dauerhaft zu verändern. Nun begehrten sie Macht um ihrer selbst willen, für ihren persönlichen Nutzen. Alles andere war vergessen, alle anderen Ziele aufgegeben. Der Erste Krieg der Rassen war das direkte Ergebnis. Die abtrünnigen Druiden benutzten die Menschen als Werkzeug und machten sie durch Magie willfährig, bis sie aus ihnen die Angriffswaffe geschmiedet hatten, die sie brauchten. Aber die vereinte Kraft des Druidenrats und der anderen Rassen machte ihre Bemühungen zunichte. Die Aggressoren wurden besiegt und die Menschen nach Süden ins Exil und in die Isolation getrieben. Brona und seine Anhänger verschwanden. Es hieß, die Magie hätte sie schließlich zerstört.
    »Welch ein Narr«, sagte Bremen plötzlich. »Der Druidenschlaf hielt ihn am Leben, aber er nahm ihm Herz und Seele und ließ ihn als leere Hülle zurück. All die Jahre hielten wir ihn für tot. Und in gewissem Sinn war er das auch. Was überlebt hatte, war das Böse, über das die Magie die Herrschaft gewonnen hatte. Es war der Teil Bronas, der immer noch die gesamte Welt für sich beansprucht, mitsamt den Wesen, die auf ihr leben. Es war der Teil Bronas, der die absolute Macht anstrebt. Wen interessiert da noch der Preis, den der rücksichtslose Gebrauch des Druidenschlafes fordert? Welchen Unterschied machen die Veränderungen, die sich aus der Verlängerung eines bereits verschwendeten Lebens ergeben? Brona hat den Dämonenlord hervorgebracht und ist in ihm aufgegangen, und der Dämonenlord will unter allen Umständen überleben.«
    Kinson schwieg. Auch Bremen benutzte den Druidenschlaf, und den Grenzländer störte die Leichtigkeit, mit der sein Gefährte Bronas Anwendung des Schlafs verurteilte, ohne sich selbst in Frage zu stellen. Bremen würde behaupten, daß er dieses Werkzeug in einer ausgewogeneren und kontrollierteren Weise benutzte, daß er auf die Forderungen achten würde, die sich daraus für seinen Körper ergaben. Außerdem würde er anführen, daß der Druidenschlaf für ihn eine Notwendigkeit sei, daß er ihn anwenden müsse, um bei der unausweichlichen Rückkehr des Dämonenlords zugegen sein zu können. Aber bei allen Versuchen Bremens, auf Unterschiede hinzuweisen, blieb doch die Tatsache, daß am Ende die Folgen die gleichen waren, egal, ob man der Dämonenlord oder ein Druide war.
    Und eines Tages würde auch Bremen von ihnen eingeholt werden.
    »Dann hast du ihn also gesehen?« fragte der Grenzländer, eifrig bestrebt mehr zu erfahren. »Auch sein Gesicht?«
    Der alte Mann lächelte. »Er hat weder Gesicht noch Körper, Kinson. Ein Wesen, eingehüllt in einen Umhang mit Kapuze. So wie ich, denke ich manchmal, denn auch ich bin in diesen Tagen wenig mehr.«
    »Das ist nicht wahr«, bestritt Kinson rasch.
    »Nein«, stimmte der andere schnell zu, »es ist nicht wahr. Ich habe noch einen Sinn für das, was richtig und falsch ist, und ich bin noch kein Sklave der Magie. Aber genau das fürchtest du, nicht wahr?«
    Kinson ging nicht darauf ein. »Erzähl mir, wie es dir gelungen ist, so dicht an ihn heranzukommen. Wie hast du es angestellt, nicht entdeckt zu werden?«
    Bremen wandte den Blick ab und richtete ihn auf einen entfernten Ort, eine entfernte Zeit. »Es war nicht einfach«, erwiderte er leise. »Und der Preis dafür war hoch.«
    Er griff erneut nach dem Bierschlauch und nahm einen tiefen Schluck. Müdigkeit zeichnete sich deutlich auf seinem Gesicht ab. »Ich war

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