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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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habe nichts anderes gefunden. Ich …«
    Cassidy winkte ab, noch bevor er irgendetwas gesehen hatte. Er drehte sich auf dem Stuhl halb herum.
    »Hoppla!« Er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. »Das ist … du meine Güte.« Er blinzelte ein-, zweimal. »Das ist … umwerfend. «
    »Du machst dich über mich lustig«, mutmaßte Shannice und zeigte ihm drohend den ausgestreckten Zeigefinger. Ihre Augen wurden dabei schmal, ihr Mund verkniffen.
    »Aber ich bitte dich! Es ist nur  –« Er brach in schallendes Gelächter aus.
    Das Mädchen bekam große Augen. Aber nur für einen Moment. Es sah an sich herab, sah wieder hinüber zu Douglas, bemerkte, wie er mühsam sein Lachen im Zaum hielt und dabei ein wirklich erstaunliches Mienenspiel vorlegte, und prustete selber lauthals los.
    Shannice steckte in einer weiten Jeanshose, die so lang war, dass nur ihre Zehenspitzen hervorlugten. Darüber trug sie ein hellblaues Baumwollhemd, dessen Ärmel noch ein ganzes Stück über ihre Hände hinausragten und das fast bis zu ihren Knien fiel.
    »Woher hast du das Zeug, Conchita?«
    »Ich habe es auf dem Dachboden aufbewahrt. Es stammt aus dem Gesindehaus.«
    »Ja, das tut es wohl.« Cassidy wirkte innerlich berührt. Die Kleidungsstücke stammten von Leuten, die schon lange nicht mehr hier arbeiteten.
    »Stimmt was nicht, Douglas?«
    Er ging auf Shannices Frage nicht weiter ein und wandte sich direkt an seine Haushälterin. »Geben Sie ihr etwas anderes. Etwas von mir.«
    Eine halbe Stunde später saßen sie gemeinsam beim Abendessen. Cassidy hatte kein Problem damit, dass seine Bedienstete mit ihm an einem Tisch aß. Er hatte es stets so gehandhabt. Dieses Herr-und-Diener-Gehabe war nicht sein Fall. Außerdem war die Mexikanerin eine lebenserfahrene Frau. Er hatte viel von ihr lernen können. Ihre Philosophie hatte ihn stets beeindruckt.
    So war es kaum verwunderlich, dass Conchita die Blicke zwischen den beiden Menschen, die sich genau gegenüber saßen, problemlos zu deuten wusste. Sie spürte deutlich, dass es zwischen ihnen knisterte.
    Ohne übertriebene Eile löffelte sie ihren Teller leer, wischte sich mit der Serviette über den Mund und rückte den Stuhl nach hinten. »Señor Cassidy. Ich bin sehr müde, und der morgige Tag wird sehr anstrengend. Sie erlauben, dass ich zu Bett gehe.«
    »Sicher, Conchita. Vielen Dank für die köstliche Mahlzeit.«
    »Das war Rind. Jeden Tag gibt es Rind. Was sollte man in dieser Gegend sonst erwarten …?« Die Mexikanerin drehte sich brummelnd um und verschwand in dem Durchgang zur Diele, der in das Obergeschoss führte. Shannice und Douglas hörten ihr zu, wie sie die Holzstufen erklomm.
    »Jetzt sind wir allein«, stellte Cassidy fest. Er schaute sie kurz an und merkte, dass sie seinen Blick erwiderte. Daraufhin senkte er den Kopf und stocherte verlegen in seinem Essen.
    Einen Mann wie dich habe ich noch niemals kennengelernt. Shannice betrachtete jede seiner Bewegungen. Ihr Gesichtsausdruck spiegelte ihre Gedanken wider. Ein echter Gentleman. Zurückhaltend. Zuvorkommend. Kultiviert. Gut aussehend. Eben ganz anders als die vorlauten Cowboys, mit denen sie für ein paar lausige Dollars ins Bett stieg.
    »Möchtest du noch etwas Bohnengemüse?« Cassidy schob die Schüssel heran, um ihr etwas auf den Teller zu häufen.
    Shannice drückte seine Hand sanft hinunter, ergriff seine Finger, sodass er den Löffel losließ, und streichelte sie.
    »Du bist das, was ich will …«
    »Shannice, ich …« Cassidy war immer noch ganz Gentleman. Nicht im Traum wäre er auf die Idee gekommen, die Situation für sich auszunutzen.
    »Komm zu mir rüber, Doug«, hauchte sie nur. »Ich kann es nicht erklären, aber ich will dich jetzt für mich …«
    Douglas Cassidy ließ das Besteck los. Er wollte geradezu in diesen Augen versinken, die sich unverhohlen leidenschaftlich an ihm festsaugten. Zwischen diesen beiden Menschen loderte ein Feuer, das sich nicht in Worte fassen ließ. Es war ein Gefühl, das unbeschreiblich war. Nur wer es spürt, kann es begreifen.
    Vor Erregung bebend sank Shannice in Cassidys Arme. Er bedeckte ihr Gesicht mit Küssen, liebkoste ihren Leib mit seinen Händen. Und die Zwanzigjährige wollte sich diesem Mann vollkommen hingeben. Nicht so, wie sie es lange Zeit mit allen möglichen Kerlen im Borderline Saloon getan hatte. Nein, hier war etwas anderes im Spiel. Etwas, das jede Faser ihres Körpers vibrieren ließ.
    »Doug …«, hauchte sie, halbwegs außer Atem.

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