Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
Vom Netzwerk:
die junge Frau mit einer schroffen Handbewegung zurück. Seine Verstimmung zeigte sich allzu deutlich. Das Feuer seiner Lenden köchelte momentan auf Sparflamme.
    »Verdammt! Wer …?!« Noch im selben Moment verstummte der Mann. Er hatte die Haustür in dem Bewusstsein aufgerissen, jeden ungebetenen Gast rigoros zu verscheuchen. Auf diesen Anblick aber war er nicht vorbereitet gewesen. Er stutzte. Viel zu lange. Schließlich fing er sich wieder.
    »Don …?«, dehnte er den Namen in einer Weise, die zwischen ungläubigem Erstaunen und leiser Ablehnung schwankte. »Don › Dutch ‹ Johnson …?«
    Der Kerl auf der Türschwelle legte den Kopf in den Nacken, stieß die Luft provokativ aus den Lungen und fixierte anschließend sein Gegenüber.
    »Bullseye!«, sagte er nur.
    »Schande! Du bist’s wirklich!«
    »Wie in alten Zeiten …!«
    »Komm rein, Junge!«
    Cassidy war wie verwandelt und warf seinem Mädchen lediglich eine flüchtige Bemerkung zu, die sich anhörte wie: »Ein alter Freund von mir …«
    »Wie beruhigend«, entgegnete Shannice frostig. »Ich hatte allerdings angenommen, es wäre nichts Schlimmes!« Der beißende Spott war unüberhörbar. Andererseits registrierte das mehr als attraktive Halbblut die lüsternen Blicke des Ankömmlings. Sie durchdrangen ihre Kleidung, fraßen sich fest auf ihrer nackten Haut.
    »Ich bin müde«, schwindelte die Frau. »Wir sehen uns morgen.«
    »Ja, klar. Geh nur.« Douglas Cassidy war wie ausgewechselt. Er beachtete Shannice gar nicht, wandte sich dem Fremden zu und klopfte ihm mit beiden Händen auf die Schultern. »Schön, dass du hier bist, Buddy. Tut verdammt gut, dich zu sehen.«
    »Das will ich auch hoffen«, witzelte Johnson, wurde aber noch im selben Moment ernst. Auch er spürte die Intensität des Augenblicks. »Hast dich nicht verändert. Immer noch derselbe.« Er packte Cassidys Rechte wie beim Armdrücken und registrierte, wie dieser die Geste kraftvoll erwiderte.
    »Nun komm schon rein, Don, bevor dich die Sandvipern fressen.«
    Don › Dutch ‹ Johnson war hochgewachsen, gut zwei Fingerbreit größer als Cassidy. Seine Vorfahren waren allesamt waschechte Holländer, was ihm den Beinamen ›Dutch‹ eingebracht hatte. Die hellgrünen Augen in seinem kantigen, wangenbetonten Gesicht versprühten List und Wachsamkeit und etwas, das sich nur schwerlich einordnen ließ und das Douglas Cassidy schon in früheren Zeiten hatte grübeln lassen.
    Shannice stand unschlüssig am Fuß der Treppe und lauschte dem Gespräch der Männer. Vom Esszimmer aus war der Treppenaufgang nicht einzusehen. Sie hörte, wie Stühle über den Boden schabten und kurz darauf wieder vorgeschoben wurden. Dann das Klatschen von Händen. Lautes Lachen.
    »Wie hast du mich gefunden?«
    Dutch grinste. Und ein Grinsen in diesem Gesicht hätte eine zartbesaitete Natur schon als mittelschwere Bedrohung empfunden.
    »Es war eigentlich viel schwieriger, dir aus dem Weg zu gehen«, gestand Johnson beiläufig. »Hier scheint dich ja wohl jeder zu kennen.«
    Jetzt war es an Douglas Cassidy zu grinsen. »Naja, ganz so schlimm ist’s nun nicht …« Er überlegte einen flüchtigen Moment. »Lass uns auf deine Ankunft anstoßen. Mit Whisky.« Cassidy stand auf und ging zum Barfach in der Schrankwand schräg hinter ihm. Er holte eine Flasche und zwei Gläser hervor, stellte sie lautstark auf den Tisch und setzte sich. Johnson zog seinen Mantel aus und warf ihn über eine Stuhllehne.
    »Was hast du in den letzten Jahren getrieben?«, fragte Cassidy.
    › Dutch ‹ Johnson setzte ein Lächeln auf, das eher förmlich als fröhlich wirkte. »Dies und das. Nichts Besonderes.« Er wirkte abwesend. Seine Augen drehten sich in die Richtung, in die Shannice verschwunden war.
    Cassidy bemerkte es nicht.
    Er schenkte Whisky in die dickwandigen Gläser und machte sie bis knapp unter den Rand voll.
    »Cheers, Buddy!«
    »Cheers, Doug.«
    Beide stürzten den Schnaps in einem Zug hinunter und stießen die Gläser hart auf die Tischplatte. Wenige Augenblicke später waren sie bereits wieder gefüllt.
    »Auf dich, Kumpel!« Fast gleichzeitig setzten die Männer ihre Gläser erneut an die Lippen und kippten den Alkohol hinunter.
    »Du musst ein paar Tage bleiben«, platzte es aus Cassidy heraus. »Um der alten Zeiten willen …«
    Der Holländer überlegte. Jedoch nicht allzu lange. Dann beugte er sich leicht nach vorne und setzte eine verschwörerische Miene auf: »Warum eigentlich nicht, Pal …«
    Ihre

Weitere Kostenlose Bücher