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Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke

Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke

Titel: Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Moestl
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nur nutzlos, sondern meist sogar gefährlich. Versuchen Sie, einen Mitarbeiter unter Androhung von Konsequenzen dazu zu bringen, sein Verhalten zu ändern, werden Sie, wie gesagt, kurzfristig damit sicherlich Erfolg haben. Solange er akzeptiert, dass Sie in dieser Situation der Stärkere sind, wird er auch ohne irgendeine Einsicht Ihren Anweisungen gehorchen. Der Haken an der »Autorität durch Druck«-Methode ist aber, dass der Kampf nur scheinbar gewonnen ist. Denn es wird der Zeitpunkt kommen, zu dem sich die Machtverhältnisse umkehren.
    Mit Argumenten überzeugen
    Interessant finde ich in diesem Zusammenhang die oft falsch verstandene Tatsache, dass den Mitgliedern einer der weltgrößten Glaubensgemeinschaften die Idee der Demokratie fremd ist. Falsch verstanden sage ich deshalb, weil die Ablehnung von Demokratie nicht zwingend das Gutheißen von Diktatur ist. Ganz im Gegenteil. Schon lange bevor im heutigen Arabien von der Religion des Islam auch nur die Rede war, lebten dort die Menschen in grundsätzlich untereinander verfeindeten Stämmen. Da Krieg und Kampf an der Tagesordnung waren, hing das Überleben eines Stammes von seiner Fähigkeit ab, die einzelnen Mitglieder zum unbedingten Zusammenhalt zu motivieren. Jeder musste wissen, was zu tun war und warum, und jeder musste am Überleben der Stammesgemeinschaft Interesse haben. Nun wird aber, so die Überzeugung der Ältesten, jemand der sich dem Druck einer demokratischen Mehrheit beugen muss, jede Chance nutzen, um dieser zu schaden. So trat bei wichtigen Entscheidungen die Argumentation an die Stelle von Drohungen. Damit war sichergestellt, dass jeder gleichzeitig nach seinen eigenen Überzeugungen und im Sinne der Gemeinschaft handeln konnte.
    Eitelkeit schwächt den Gegner
    Ein Angriffspunkt ganz anderer Art ist Eitelkeit. Wer sich geschmeichelt fühlt, neigt in seiner Freude oft dazu, Fakten mit Emotionen zu bewerten, und macht sich dadurch manipulierbar. Ein Versicherungsvertreter, der Ihr Haus mit den begeisterten Worten »Sie wohnen aber schon sehr schön hier!« betritt, kann mit viel wohlwollenderer Aufmerksamkeit rechnen als sein Kollege, der auf diese Schmeichelei verzichtet und gleich zum Geschäft kommt.
    Menschen wollen wissen, dass sie als das wahrgenommen werden, was sie zu sein glauben oder was sie sein möchten.
    Niemand würde zum Beispiel eine extrem teure Uhr, die er ach so unbedingt braucht, auf die einsame Insel mitnehmen, wo keiner sie sieht. Manchen Menschen ist das Erlangen von Anerkennung so wichtig, dass sie darüber oft den Blick auf das Ziel verlieren.
    Schauen wir einmal kurz in die Firma X. Eine auffallende Besonderheit in diesem Unternehmen ist, dass jeder Mitarbeiter einen mehr oder weniger wichtigen Titel trägt. Ich meine damit jetzt weder akademische Grade oder Funktionsbezeichnungen wie »Artdirector« oder »Geschäftsführer«, sondern Titel wie zum Beispiel »stellvertretender Abteilungsleiter« oder »Office-Obersupervisor«. Titel jedenfalls, die der Betreffende als Auszeichnung erhalten hat. Nun hat Mitarbeiter Y im Auftrag seines Vorgesetzten von zwei Firmen Offerten für eine Dienstleistung angefordert. Unternehmen A, welches das offensichtlich bessere Angebot hat, aber die Gepflogenheiten in unserer Firma nicht kennt, schreibt: »Sehr geehrter Herr Y! Bezugnehmend auf Ihre Anfrage bieten wir …« Das Angebot von Unternehmen B ist deutlich schlechter. Es beginnt aber mit den Worten: »Sehr geehrter Herr Abteilungsleiter! Wir bedanken uns herzlich für Ihre wohlwollende …« Welches Angebot wird Herr Y wohl seinem Chef vorlegen? Und warum stört es Herrn Y, wenn er nicht mit dem Titel angesprochen wird?
    Schreiben Sie drei Schmeicheleien in Ihr Heft, mit denen Sie manipulierbar sind.
    Die Technik des »Überlobens«
    Eine andere Angriffstechnik, die sich der Eitelkeit bedient, bezeichne ich als »Überloben«. Diese ist aus zwei Gründen gefährlich. Erstens, weil sie oft nicht erkannt wird. Und zweitens, weil sich das Opfer nicht dagegen wehren kann. Nehmen wir an, in Ihrem Unternehmen arbeitet Person A in genau jenem Geschäftsbereich, in dem auch ich für Sie tätig werden möchte. Ich kenne zwar A, stelle mich aber trotzdem bei Ihnen vor. Mein Ziel ist es, mit Ihrer Hilfe A zu verdrängen. Beim Vorstellungsgespräch teilen Sie mir mit, dass Sie bereits jemanden hätten, der diese Aufgaben für Sie erledigt. Um mir aber eine Falle zu stellen, meinen Sie plötzlich, es gäbe da in absehbarer Zeit ein

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