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Sharpes Festung

Titel: Sharpes Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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als die ersten Rotröcke durch den Rauch brachen.
    Sharpe hackte sein schweres Breitschwert in die erste Reihe, traf, zog die Klinge aus dem Körper des Zusammenbrechenden und schaltete einen Gegner mit einem Tritt aus. Plötzlich bemerkte er Eli Lockhart neben sich. Dessen Säbel sauste herab, und zwei Highlander stießen mit Bajonetten zu. Sharpe hackte beidhändig mit dem Breitschwert, kämpfte in wildem Zorn, der von der Nervosität kam, die ihn während des Angriffs erfasst hatte.
    Ein Sepoy stellte den Havildar der Kobras, fintierte mit dem Bajonett, parierte den Gegenangriff mit dem Krummsäbel und stieß dem eingeborenen Sergeant das Bajonett in den Bauch.
    Die Weißröcke flohen jetzt, zurück auf den Rauch zu, der aus dem Torhaus wallte, das jenseits der Hügelkuppe lag. Tom Garrard, sein Bajonett voller Blut, versetzte einem Verwundeten, der mit seiner Muskete auf ihn zielte, einen Tritt, bevor er abdrücken konnte. Andere Männer beugten sich hinab, um die Toten und Sterbenden zu durchsuchen.
    Der schottische Captain kam von der Flanke. Er trug die Achselschnur einer Leichten Kompanie.
    »Ich wusste nicht, dass das 74. hier oben ist«, begrüßte er Sharpe. »Oder ist es das 33.?« Er blickte auf Sharpes Uniformrock, und Sharpe sah, dass Clares neu genähten Aufschläge beim Klettern eingerissen waren und der alte, rote Stoff darunter zu erkennen war.
    »Ich bin ein verlorenes Schaf, Sir«, sagte Sharpe.
    »Ein sehr willkommenes verlorenes Schaf«, sagte der Captain und streckte ihm die Hand hin. »Archibald Campbell, Schottische Brigade. Habe gerade meine Kompanie hier raufgebracht, nur für den Fall, dass sie Langeweile hat.«
    »Richard Sharpe, 74.«, sagte Sharpe und schüttelte Campbells Hand, »und verdammt froh, Sie zu sehen, Sir.«
    Sharpe war plötzlich zum Lachen zumute. Seine Streitmacht, die in das innere Fort der Festung eingedrungen war, war eine bunte Mischung aus Indern und Briten, Kavalleristen und Infanteristen. Es waren Highlander mit Kilt vom 78., einige von Campbells Männern vom 94., vielleicht die Hälfte von der Leichten Kompanie des 33. und eine ansehnliche Menge von Sepoys.
    Campbell war auf eine der niedrigen hölzernen Plattformen gestiegen, die den Verteidigern erlaubt hatten, über die Brustwehr zu spähen, und von dort aus starrte er zum Torhaus, das eine Viertelmeile ostwärts lag.
    »Denken Sie, was ich denke, Mister Sharpe?«, fragte er.
    »Ich denke, wir sollten das Torhaus einnehmen und die Tore öffnen«, sagte Sharpe.
    »Ich ebenfalls.« Er schob sich ein wenig zur Seite, um Sharpe auf der kleinen Plattform Platz zu machen. »Sie werden zweifellos bald versuchen, uns zu vertreiben. Wir sollten uns beeilen.«
    Sharpe schaute zum Torhaus, wo eine große Rauchwolke darauf schließen ließ, dass die Brustwehr dicht mit weiß berockten Kobras besetzt war. Eine kurze Treppe führte zum Wehrgang, und die Tore konnten nicht geöffnet werden, bevor der Feind nicht von diesem entfernt war. »Wenn ich den Wehrgang einnehme«, schlug er Campbell vor, »können Sie dann die Tore öffnen?«
    »Das scheint mir eine faire Arbeitsteilung zu sein«, sagte Campbell und sprang von der Plattform. Er hatte seinen Hut verloren, und eine schwarze Haarsträhne fiel in sein schmales Gesicht. Er grinste Sharpe an. »Ich werde meine Kompanie nehmen, und Sie können den Rest haben, abgemacht?« Campbell schritt den Hügel hinauf und befahl seiner Leichten Kompanie, sich zu einer Kolonne aus drei Gliedern zu formieren.
    Sharpe folgte Campbell von der Plattform hinunter und ließ die restlichen Männer in einer Linie antreten.
    »Captain Campbell wird von innen die Tore öffnen«, erklärte er ihnen, »und wir werden das ermöglichen, indem wir die Brustwehr von den Bastarden säubern. Es ist ziemlich weit bis zum Tor, aber wir müssen schnell dort sein. Und wenn wir dort ankommen, müssen wir als Erstes eine Salve zum Wehrgang hinauffeuern, bevor wir dort raufgehen. Ladet eure Musketen jetzt. Sergeant Green!«
    Green, mit rotem Gesicht von der Anstrengung des Erkletterns der Felswand, trat vor. »Ich bin hier, Sir, und ...«
    »Zählen Sie zwanzig Männer ab, Green«, befahl Sharpe dem atemlosen Sergeant. »Sie werden unten bleiben und uns Feuerschutz geben, während wir die Treppe raufstürmen, verstanden?«
    »Zwanzig Mann, Sir? Jawohl, Sir. Das werde ich tun, Sir. Es ist nur wegen Mister Morris, Sir.« Green verstummte verlegen.
    »Was ist mit ihm?«, fragte Sharpe.
    »Er hat sich erholt, Sir.

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