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Sharpes Festung

Titel: Sharpes Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Kriegsschreien den Weg über den Wehrgang freikämpften. Sergeant Greens Männer feuerten von unten, trafen einige der Verteidiger und zwangen die anderen, sich zu ducken.
    »Feuert hinauf! Feuert hinauf!« Captain Campbell, unten im Durchgang, hatte gesehen, wie sich die Verteidiger vor den angreifenden Männern auf der Mauer drängten. Er hielt die Hände als Schalltrichter vor den Mund und befahl seinen Männern hinter den ersten Reihen der Angreifer: »Feuert hinauf!« Er unterstrich mit Gesten, dass auf die Verteidiger auf den gegenüberliegenden Mauern geschossen werden sollte, und die Männer verstanden ihn und luden ihre Musketen. Es dauerte ein paar Sekunden, doch schließlich setzte das Kreuzfeuer ein, und der Druck vor Sharpe ließ nach. Er schwang das Breitschwert und trennte einem Mann fast mit einem Rückhandschlag den Kopf ab, drehte die Klinge, stieß sie in einen Bauch, drehte sie wieder, und plötzlich wichen die Kobras zurück.
    Das zweite Tor war geöffnet. Campbell rannte als Erster hindurch, und jetzt gab es nur noch ein Tor, das geschlossen war. Sein Sergeant hatte eine Hand voll Männer in den Durchgang gebracht, und diese Schotten begannen jetzt zu den Mauern hinaufzufeuern, und die Moral der Kobras brach, weil auf beiden Seiten Rotröcke unter ihnen waren und weitere sich ihren Weg über die Wehrgänge zu ihnen frei hackten. Die Verteidiger waren auf einem kleinen Raum festgenagelt und wussten nicht, wohin. Die einzige Treppe zum Wehrgang des Torhauses war in der Hand der Rotröcke. Dodds Männer konnten nur in die Tiefe springen oder kapitulieren.
    Ein Dudelsackpfeifer hatte zu spielen begonnen, und die schrille Musik trieb die Angreifer zu neuer Entschlossenheit, als sie sich Dodds Kobras näherten. Die Rotröcke stießen einen Furcht einjagenden Kriegsschrei aus, eine Mischung aus Zorn, Angriffslust und Leidenschaft. Sharpes zerrissene weiße Aufschläge waren blutgetränkt, sodass es aussah, als trüge er wieder den Uniformrock mit den roten Aufschlägen des 33. Regiments. Sein Schwertarm war müde, seine Hüfte schmerzte und auf der Mauer waren immer noch Feinde. Eine Musketenkugel streifte seinen Ärmel, eine andere zischte dicht an seinem Kopf vorbei, und dann tötete er mit dem Schwert wieder einen Gegner.
    Campbell hatte inzwischen den Riegel aus den Halterungen des letzten Tors gehoben, und seine Männer stemmten sich dagegen. Die Angreifer, die von außerhalb der Festung gekommen waren, zogen daran, während vor dem äußersten Tor ein Offizier den Soldaten zuwinkte, die jenseits der Schlucht warteten.
    Ein Freudenschrei ertönte, und eine Flut von Rotröcken rannte hinab in die Schlucht und dann den Pfad hinauf, der zum inneren Fort führte. Sie rochen Kriegsbeute und Frauen. Die Tore waren geöffnet. Die Himmelsfestung war gefallen.
    Dodd war der letzte Mann vor Sharpe auf der Mauer. Er wusste, dass er geschlagen war, aber er war kein Feigling. Er kam vorwärts, den Säbel in der Hand, und dann erkannte er den blutigen Mann, der ihm entgegentrat.
    »Sergeant Sharpe«, sagte er und hob sein Schwert mit goldenem Griff in ironischem Salut. Einst hatte er Sharpe zu überreden versucht, sich seinen Kobras anzuschließen. Sharpe war versucht gewesen, doch das Schicksal hatte es anders bestimmt. Jetzt trug er immer noch den roten Rock und stand Dodd als Offizier gegenüber.
    »Ich bin jetzt Mister Sharpe, Sie Bastard!«, sagte Sharpe und winkte Lockhart und Garrard zurück. Dann sprang er vor und schlug mit dem Breitschwert zu. Dodd parierte den Schlag leicht und stieß seinerseits zu. Die Spitze der Klinge stach in den Rock, traf jedoch nur Stoff. Dodd sprang zurück, schlug Sharpes Breitschwert zur Seite und griff wieder an. Diesmal berührte die Klingenspitze unter Sharpes rechtem Auge die Wange und riss die Haut auf.
    »Eine Narbe fürs Leben«, sagte Dodd, »obwohl ich befürchte, dass es für Sie kein langes Leben mehr geben wird, Mister Sharpe.« Dodd stieß wieder zu, und Sharpe parierte mit dem Mut der Verzweiflung, wehrte die Klinge mehr mit Glück als mit Können ab und wusste, dass der nächster Treffer tödlich sein konnte, denn Dodd war ein zu guter Fechter. McCandless hatte ihn vor ihm gewarnt. Dodd war ein Verräter, doch er war auch Soldat, und zwar ein guter.
    Dodd erkannte Sharpes plötzliche Vorsicht und lächelte. »Man hat also einen Offizier aus Ihnen gemacht. Ich hätte der britischen Armee nie so viel Verstand zugetraut.« Er näherte sich wieder, den Säbel

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