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Sharpes Festung

Titel: Sharpes Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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unsere Batterien zum Schlagen einer Bresche aufstellen können. Ich muss wissen, wie wir Geschütze oben auf die Hügel hinauf bekommen, und ich muss das alles binnen zwei Tagen wissen.«
    »In zwei Tagen?« Blackiston klang entgeistert.
    »Wir wollen doch nicht, dass die Schufte dort Wurzeln schlagen, oder? Tempo, Blackiston, Tempo! Können Sie jetzt aufbrechen?« Diese Frage war an Sevajee gerichtet.
    »Das kann ich«, antwortete Sevajee.
    Wellesley wies Blackiston mit einer Geste an, sich auf den Weg zu machen. »Zwei Tage, Major! Ich will Sie morgen Abend wiedersehen!«
    Colonel Butters blickte stirnrunzelnd zu den fernen Hügeln. »Sie bringen die Armee dort rauf?«
    »Die Hälfte der Armee«, sagte Wellesley, »die andere Hälfte wird auf der Ebene bleiben.« Er würde Gawilgarh wie eine Nuss zwischen den Rotröcken halten und, wenn er zudrückte, hoffen, dass die Nuss brach und nicht der Nussknacker. Er zog sich in den Sattel und wartete, bis auch die anderen Offiziere aufgesessen waren. Dann zog er seine Stute herum und ritt zurück zum Lager. »Es wird an den Pionieren liegen, uns in die Höhe zu bringen«, sagte er. »Dann eine Woche harter Transport, um die Munition zu den Batterien zu schaffen.« Der Gedanke an diese Aufgabe ließ den General die Stirn runzeln. »Was ist das Problem mit dem Ochsenzug?«, fragte er Butters. »Ich hörte Klagen, dass über zweitausend Musketen von den Konvois geraubt wurden, und Huddlestone sagte mir, dass es keine Ersatzhufeisen gibt. Das kann doch nicht stimmen!«
    »Torrance sagt, dass sie von Banditen gestohlen wurden, Sir«, sagte Butters. »Und ich nehme an, dass es Unfälle gab«, fügte er lahm hinzu.
    »Wer ist Torrance?«, fragte Wellesley.
    »Ein Mann der Company, Sir, ein Captain. Er übernahm die Pflichten des armen Mackay.«
    »Das kann ich mir alles selbst vorstellen«, sagte der General eisig. »Wer ist er?«
    Butters wurde rot bei dem Tadel. »Sein Vater ist Kanonikus in Wells. Oder vielleicht Salisbury? Aber mehr zur Sache, Sir, er hat einen Onkel in der Leadenhall Street.«
    Wellesley stieß einen Grunzlaut aus. Ein Onkel in Leadenhall Street bedeutete, dass Torrance einen ranghohen Gönner bei der East India Company hatte, jemanden mit mehr Einfluss als sein Vater, der Geistliche, haben konnte. »Ist er so gut wie Mackay?«
    Butters, ein schwergewichtiger Mann, dem das Reiten schwer fiel, zuckte mit den Schultern. »Huddlestone hat ihn empfohlen.«
    »Was bedeutet, dass Huddlestone ihn loswerden wollte«, blaffte Wellesley.
    »Ich bin sicher, dass er sein Bestes tut«, sagte Butters. »Obwohl er mich um einen Assistenten bat, aber ich musste ihn enttäuschen. Ich kann keinen entbehren. Ich bin schon knapp an Pionieren, wie Sie wissen, Sir.«
    »Ich habe mehr angefordert«, sagte Wellesley.
    Wallace mischte sich ein. »Ich habe Torrance einen meiner Ensigns gegeben, Sir Arthur.«
    »Sie können einen Ensign entbehren, Wallace?«
    »Sharpe, Sir.«
    »Ah.« Wellesley verzog das Gesicht. »Es klappt einfach nicht, wie? Machen Sie einen Mann aus den Mannschaften zu einem Offizier, und Sie tun ihm nichts Gutes.«
    »Er könnte in einem englischen Regiment glücklicher sein«, sagte Wallace. »So habe ich ihm einen Wechsel zu den Schützen empfohlen.«
    »Sie meinen, sie sind nichts Besonderes?«, fragte Wellesley. Dann furchte er die Stirn. »Wie, zum Teufel, sollen wir ohne Hufeisen in einem Krieg kämpfen?« Er gab seiner Stute die Sporen, ärgerlich über die missliche Lage. »Mein Gott, Butters, Ihr Captain Torrance muss seinen Job tun!« Wellesley wusste besser als jeder andere, dass er Gawilgarh niemals einnehmen konnte, wenn die Versorgung nicht sichergestellt war.
    Lieber Gott, dachte Wellesley, wie soll ich das nur schaffen?
 
    »Große Scheiße«, murmelte Sergeant Eli Lockhart, als sie sich den beiden grünen Zelten näherten. Der Kavallerist sprach von den Wächtern, die vor Naigs Zelt auf Stühlen lümmelten. Es waren vier zu sehen, und zwei davon hatten nackte, eingeölte Oberkörper, die mit unnatürlich starken Muskeln bepackt waren. Ihr Haar war ungeschnitten und lockte sich wild um ihre Köpfe. Sie hielten Wache vor dem größeren der beiden Zelte, in dem Sharpe Naigs Bordell vermutete. Das andere Zelt mochte das Privatquartier des Händlers sein, doch die Plane am Eingang war fest verschnürt, sodass Sharpe keinen Blick hineinwerfen konnte.
    »Die beiden fettigen Typen sind die jettis «, sagte Sharpe.
    »Groß wie verdammte Mastrinder«,

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