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Sharpes Festung

Titel: Sharpes Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Musketen heraus und spähte auf das Schloss. Kurz vor dem Hammer und hinter der Pfanne war eine Krone mit den Buchstaben GR darunter eingraviert, während hinter dem Hammer »Tower« eingraviert war. »Unsere«, sagte der Schotte entschieden.
    »Ich habe sie gekauft.« Naig schwitzte jetzt.
    »Sie haben behauptet, dass Sie sie gelagert hätten«, erinnerte der Schotte. »Jetzt sagen Sie, Sie hätten sie gekauft. Was denn nun?«
    »Mein Bruder und ich haben die Waffen von silladars gekauft«, sagte Naig.
    »Wir verkaufen diese Tower-Musketen nicht«, sagte der Captain und hob die Waffe an, die noch mit einer Fettschicht bedeckt war.
    Naig zuckte mit den Schultern. »Sie müssen von einem Nachschubkonvoi erbeutet worden sein. Bitte, Sahib, nehmen Sie sie, ich will keinen Ärger. Woher sollte ich wissen, dass sie gestohlen waren?« Er drehte sich um und sprach wieder flehend auf Indisch mit dem Kavallerie-Captain der Company, der ein großer, schlanker Mann mit länglichem Gesicht war. Der Kavallerist erwiderte nichts und trat beiseite. Eine Menge hatte sich jetzt versammelt und beobachtete stumm, und Sharpe nahm nach einem Blick in die Gesichter der Zuschauer an, dass es nicht viel Sympathie für Naig gab. Ebenso wenig Hoffnung gibt es für den fetten Mann, dachte Sharpe. Naig hatte ein gefährliches Spiel getrieben, und das so dreist, dass er sich nicht mal bemüht hatte, das gestohlene Versorgungsmaterial zu verstecken. Er hätte mindestens die Lieferkisten der Regierung wegwerfen und versuchen sollen, die Markierungen auf den Musketen zu beseitigen oder unkenntlich zu machen. Naig musste geglaubt haben, dass er mächtige Freunde hatte, die ihn schützen würden. Der Kavallerist schien einer dieser Freunde zu sein, denn Naig war ihm gefolgt und flüsterte ihm etwas ins Ohr, doch der Kavallerist schob den Inder nur von sich und wandte sich an Sharpe.
    »Aufhängen«, sagte er knapp.
    »Aufhängen?«, fragte Sharpe verwirrt.
    »Das ist die Strafe für Diebstahl, oder nicht?«, sagte der Kavallerist.
    Sharpe blickte zum schottischen Captain, der unsicher nickte. »Das hat der General gesagt«, bestätigte er.
    »Ich möchte wissen, wie sie an die Waren gekommen sind, Sir«, sagte Sharpe.
    »Wollen Sie dem fetten Kerl Zeit geben, sich eine Geschichte zusammenzureimen?«, fragte der Kavallerist. Seine Arroganz ärgerte Sharpe, aber das war nicht alles, was ihn an dem Mann aufregte. Der Offizier war ein Dandy. Er trug hohe, mit Sporen versehene Stiefel aus weichem, poliertem Leder. Seine weiße Reithose war hauteng, seine Weste hatte goldene Knöpfe, und sein blauer Rock war tadellos sauber, faltenlos und mit goldener Litze besetzt. Er trug einen mit Spitze besetzten Kragen, seine rote Schärpe aus seidenen Schnüren war eng um die Taille gewickelt. Sein Säbel steckte in einer Scheide aus rotem Leder mit goldenen Beschlägen, während sein Zweispitz mit einer blassgrünen Feder verziert war. Die Kleidung musste ein Vermögen gekostet haben, und offenbar hatten seine Diener Stunden damit verbracht, ihren Herrn so schön auszustaffieren. Er blickte Sharpe herablassend an, und sein leichtes Naserümpfen ließ darauf schließen, dass ihm Sharpes Äußeres nicht gefiel. Seine Miene verriet, dass er sich für einen cleveren Mann hielt, der diejenigen verabscheute, die weniger clever als er waren.
    »Ich nehme an, Sir Arthur wird nicht sehr erfreut sein, wenn er erfährt, dass Sie den Typen am Leben gelassen haben, Ensign«, sagte er beißend. »Schnelle und unbarmherzige Justiz, ist das nicht die Strafe für Diebstahl? Hängen Sie den fetten Übeltäter.«
    »So heißt es im Generalbefehl«, stimmte der Captain der Schottischen Brigade zu, »aber trifft das auch bei Zivilisten zu?«
    »Er sollte einen Prozess haben«, wandte Sharpe ein, nicht, weil er ein Verfechter für Naigs Rechte war, sondern weil er befürchtete, dass die ganze Episode außer Kontrolle geriet. Er hatte die verschwundenen Dinge finden wollen und war vielleicht auf eine Schlägerei mit Naigs Männern aus gewesen, aber niemand hatte sterben sollen. Naig hatte Prügel verdient, aber den Tod?
    »Generalbefehl für jeden innerhalb der Postenlinie«, sagte der Kavallerie-Captain überzeugt. »Also bringt es um Gottes willen hinter euch! Hängt den Bastard!« Er schwitzte, und Sharpe spürte, dass der elegante Kavallerist nicht ganz so selbstsicher war, wie er sich gab.
    »Scheiß auf einen Prozess«, sagte Sergeant Lockhart glücklich. »Ich hänge den Bastard

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