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Sharpes Festung

Titel: Sharpes Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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sagte Lockhart. »Drehen die einem wirklich den Hals rum?«
    »Von hinten nach vorne«, sagte Sharpe. »Oder sie treiben mit bloßer Hand einen Nagel in deinen Schädel.« Er wich zur Seite aus, um an den Zelten vorbei zu gehen. Nicht, dass er einem Kampf mit Naigs Wächtern aus dem Weg gehen wollte, doch es hatte keinen Sinn, blindlings in eine Schlacht zu ziehen. Ein bisschen Cleverness konnte nicht schaden. »Manchmal muss man gerissen sein«, erklärte er Lockhart. Dann wandte er sich um und vergewisserte sich, dass Ahmed nicht zurückblieb. Der Junge trug Sharpes Tornister und seine Muskete.
    Die vier Wächter, alle mit Musketen und tulwars bewaffnet, beobachteten die britischen Soldaten. »Unser Aussehen gefällt ihnen nicht«, sagte Lockhart.
    »Eklige Bastarde sind das«, sagte Sharpe. Er blickte sich um und fand, was er suchte, nur ein paar Schritte entfernt. Es war etwas Stroh und nicht weit davon entfernt ein schwelendes Lagerfeuer. Er drehte eine Hand voll Stroh zu einem Fidibus, zündete ihn an und trug ihn zur Rückseite des kleineren Zelts. Er schob den brennenden Fidibus in eine Falte des Segeltuchs. Ein Kind beobachtete es mit großen Augen. »Wenn du etwas sagst«, raunte Sharpe dem halb nackten Kind zu, »dann drehe ich dir den Hals um.« Das Kind, das kein Wort verstand, lächelte breit.
    »Das würden Sie doch nicht wirklich tun, oder?«, fragte Lockhart.
    »Natürlich nicht«, sagte Sharpe.
    Lockhart grinste, sagte jedoch nichts, sondern beobachtete, wie die Flammen an dem verblichenen grünen Segeltuch leckten, das für einen Moment kein Feuer fing. Es wurde schwarz, brannte jedoch nicht, doch dann loderte es plötzlich auf und die Flamme schlug gierig an der Seite des Zelts empor. »Das wird sie aufwecken«, sagte Sharpe.
    »Und was jetzt?«, fragte Lockhart.
    »Wir retten natürlich, was drinnen ist.« Sharpe zog seinen Säbel. »Kommt, Jungs!« Er rannte zur Vorderseite des Zelts. »Feuer!«, schrie er. »Feuer! Holt Wasser! Feuer!«
    Die vier Wächter starrten den Engländer verständnislos an und sprangen auf die Füße, als Sharpe mit dem Säbel auf die Schnüre einhackte, mit denen der Zeltvorhang zugebunden war. Einer der Wächter rief Sharpe einen Protest entgegen.
    »Feuer!«, bellte Lockhart die Wächter an, die immer noch nicht wussten, was los war, und nichts unternahmen, um Sharpe aufzuhalten. Dann sah einer von ihnen den Rauch, der über dem Zelt aufquoll. Er brüllte eine Warnung in das größere Zelt, während sich seine Kumpane in Bewegung setzten, um den Engländer vom Eingang des Zelts wegzuziehen.
    »Haltet sie auf!«, rief Sharpe, und Lockharts sechs Soldaten stellten sich den Wächtern entgegen. Sharpe hackte mit dem Säbel durch den harten Strick, als sich die Soldaten auf die Wächter stürzten. Jemand fluchte, ein anderer stöhnte auf, als ihn eine Faust traf, und ein Aufschrei ertönte, als ein Soldat einem jetti in den Bauch trat. Sharpe säbelte den letzten Knoten durch. Dann schob er sich durch den gelockerten Zeltvorhang. Ihm stockte der Atem. Abrupt verharrte er und starrte auf die Kisten, Fässer und Kartons, die im verrauchten Halbdunkel des Zelts standen.
    Lockhart war ihm ins Zelt gefolgt. »Die machen sich nicht mal die Mühe, das Zeug ordentlich zu verstecken, wie?«, sagte der Sergeant erstaunt. Dann ging er zu einem Fass und starrte auf die 19, die darin eingestanzt war. »Das ist unser Zeichen! Die Dreckskerle haben unseren halben Nachschub geklaut!« Er blickte zu den Flammen auf, die jetzt das Zelt dach verschlangen. »Wir verlieren die ganze Beute, wenn wir nicht löschen.«
    »Zerschneiden wir die Zeltleinen«, schlug Sharpe vor, »und schieben alles raus.«
    Die beiden Männer rannten nach draußen und schlugen mit ihren Säbeln auf die Zeltleinen. Weitere von Naigs Männern kamen jetzt aus dem größeren Zelt. »Passen Sie auf Ihren Rücken auf, Eli!«, rief Sharpe, fuhr herum und richtete die Klinge auf das Gesicht des jettis . Der Mann zuckte zurück. »Verpiss dich!«, schrie Sharpe. »Da ist ein verdammtes Feuer! Feuer!«
    Lockhart streckte seinen Angreifer zu Boden und versetzte ihm einen Tritt. Die Soldaten kamen ihm jetzt zu Hilfe, während Sharpe das letzte der Seile durchschnitt. Dann rannte er zurück und riss an dem nächsten Pfosten. Die Luft war von dichtem Rauch erfüllt, doch schließlich sackte das Segeltuch zusammen auf das Feuer zu. Die heißen Flammen hoben die Zeltwand in die Luft.
    »Sahib!« Sharpe hörte Ahmeds schrille

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