Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sharpes Festung

Titel: Sharpes Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
Vom Netzwerk:
Neuigkeiten zu berichten?«
    »Besseres, Sir, Besseres.« Der Sergeant ging zum Tisch und leerte seine Taschen. »Ich habe Ihre Schuldscheine von Jama, Sir. Zehntausend Rupien, und alle bezahlt. Sie sind schuldenfrei, Sir, alle Schuldscheine sind erledigt.«
    Torrance war erleichtert. Schulden waren schrecklich, doch unausweichlich, wenn man auf zu großem Fuß lebte. Wie hatte er nur jemals über zehntausend Rupien verspielen können! Es war Wahnsinn gewesen! Aber jetzt war alles bezahlt. »Verbrennen Sie die Schuldscheine«, befahl er Hakeswill.
    Hakeswill hielt einen Schuldschein nach dem anderen in eine Kerzenflamme und verbrannte sie. Der Luftzug vom Fächer verwehte die Asche. »Und Jama, Sir, fügte ein finanzielles Dankeschön hinzu, weil er ein Gentleman ist, obwohl er ein heidnischer Bastard ist«, sagte Hakeswill und legte einige Goldmünzen auf den Tisch.
    »Wie viel?«
    »Siebenhundert Rupien, Sir.«
    »Er hat Ihnen mehr gegeben, das weiß ich. Sie betrügen mich, Sergeant.«
    »Sir!« Hakeswill reckte sich empört. »Ich spreche als Christ, Sir, ich habe noch nie im Leben eine Menschenseele betrogen, wenn sie es nicht verdient hatte, und dann habe ich es ihr richtig gegeben, Sir, das steht schon in der Bibel.«
    Torrance starrte Hakeswill an. »Jama wird morgen oder übermorgen ins Lager zurückkehren. Ich kann ihn fragen.«
    »Und Sie werden feststellen, Sir, dass ich auf Ehre und Gewissen gehandelt habe, wie ein Soldat zum anderen.« Hakeswill wirkte beleidigt. »Sie kränken mich, Sir.«
    Torrance gähnte. »Ich entschuldige mich zutiefst, Sergeant. Erzählen Sie mir von Sharpe.«
    Hakeswill blickte zu dem Diener mit dem Fächer. »Versteht dieser Heide Englisch?«
    »Natürlich nicht.«
    »Sharpie können Sie vergessen, Sir.« In Hakeswills Gesicht zuckte es, als er sich daran erinnerte, wie er seinen Todfeind niedergeschlagen hatte. »Der Kerl hat Kopfschmerzen, die er nie vergessen wird, aber er wird sich nicht lange daran erinnern und es keinem erzählen können, denn er ist nackt auf dem Weg zur Hinrichtung, und ich habe ihn gefesselt, bis Jamas Männer kamen, um ihn abzuholen. Was sie auch getan haben, Sir, also ist er jetzt fort. Verschwunden für immer, genau wie er es verdient.«
    »Sie haben ihn ausgezogen?«, fragte Torrance verwirrt.
    »Ich wollte nicht, dass die Bastarde eine Leiche mit einem Offiziersrock abliefern, den er ohnehin nicht verdient hatte, Sir, und so haben wir ihn ausgezogen und die Uniform verbrannt.«
    »Und alles ging glatt?«
    In Hakeswills Gesicht zuckte es. Er hob kurz die Schultern. »Sein Junge ist entkommen, aber der machte keine Schwierigkeiten, haute nur ab. Vermutlich ritt er zu seiner Mami.«
    Torrance lächelte. Alles war erledigt, die Probleme waren gelöst. Er konnte seinen Handel mit Jama wieder aufnehmen, vielleicht etwas umständlicher als in der Vergangenheit.
    »Ist Sajit mit Sharpe verschwunden?«, fragte er, denn er wusste, dass er einen tüchtigen Schreiber brauchen würde, um die verräterischen Transaktionen in den Büchern zu verbergen.
    »Nein, Sir. Er ist bei mir, Sir, draußen, Sir.« Hakeswill nickte zum Vorraum hin. »Er wollte gehen, Sir, aber ich habe ihm klar gemacht, dass wir ihn hier brauchen, und danach war dieser heidnischer Abschaum so demütig, wie es sich für ihn gebührt.«
    Torrance lächelte. »Ich stehe ziemlich in Ihrer Schuld, Sergeant Hakeswill.«
    »Ich habe nur meine Pflicht getan, Sir.« In Hakeswills Gesicht zuckte es, als er grinsend zur Küche ging. »Und ich hoffe auf eine Belohnung, Sir.«
    »Sie meinen Brick?«, fragte Torrance.
    »Mein Herzenswunsch, Sir«, sagte Hakeswill mit belegter Stimme. »Wir sind füreinander bestimmt, Sir. So steht es schon in der Bibel.«
    »Dann muss die Erfüllung der Prophezeiung eine Weile warten«, sagte Torrance, »denn ich brauche Brick, damit sie sich um mich kümmert, und Ihre Pflicht, Sergeant, ist es, Mister Sharpes Verantwortlichkeiten zu übernehmen. Wir werden warten, bis jemand bemerkt, dass er verschwunden ist, und dann behaupten, dass die Marathen ihn auf dem Weg hierher aus dem Hinterhalt überfallen haben. Dann werden Sie in die Hügel raufgehen und den Pionieren helfen.«
    »Ich, Sir?« Hakeswill klang alarmiert bei der Aussicht auf echte Arbeit. »In die Hügel?«
    »Jemand muss dort sein. Sie können nicht von mir erwarten, dass ich das übernehme!«, sagte Torrance empört. »Jemand muss hier sein, der die schwere Last der Verantwortung auf sich nimmt. Es wird

Weitere Kostenlose Bücher