Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sharpes Zorn (German Edition)

Sharpes Zorn (German Edition)

Titel: Sharpes Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
Vom Netzwerk:
»aber diejenigen, die mich gebeten haben, für sie zu sprechen, hoffen, dass es Ihnen angenehmer ist, mit einem Priester zu verhandeln.«
    »Nehmen Sie die Waffe weg, Sharpe«, befahl Lord Pumphrey. »Sie werden den Advokaten noch Angst einjagen. Sie könnten denken, Sie seien einer ihrer Mandanten.« Er wartete, während Sharpe den Hahn löste und die Pistole unter seinem Mantel verschwinden ließ. »Sie sprechen ein hervorragendes Englisch, Padre.«
    »Ich habe ein gewisses Sprachtalent«, erwiderte Montseny bescheiden. »Ich bin mit Französisch und Katalanisch aufgewachsen. Dann habe ich Spanisch und Englisch gelernt.«
    »Französisch und Katalanisch? Sie sind von der Grenze?«
    »Ich bin Katalane.« Padre Salvador hielt kurz inne, als Kaffee und Wein auf den Tisch gestellt wurden. Er schenkte sich ein Glas Wein ein. »Der Preis, den ich Ihnen nennen soll, beträgt dreitausend Guineas in Gold.«
    »Sind Sie autorisiert zu verhandeln?«, fragte Lord Pumphrey.
    Montseny schwieg. Anstatt zu antworten, nahm er ein Stück Zucker aus einer Schüssel und ließ es in den Wein fallen.
    »Dreitausend Guineas sind lächerlich«, sagte Pumphrey. »Eine wahrlich exorbitante Summe. Aber um diese Peinlichkeit für die Regierung Seiner Majestät zu beenden, sind wir bereit, sechshundert zu zahlen.«
    Padre Salvador schüttelte leicht mit dem Kopf, als halte er dieses Angebot für absurd. Dann holte er ein leeres Glas vom Nebentisch und schenkte für Sharpe ein. »Und wer sind Sie?«, fragte er.
    »Ich passe auf ihn auf«, antwortete Sharpe, nickte zu Lord Pumphrey und wünschte, er hätte das nicht getan, denn sofort breitete sich wieder Schmerz in seinem Kopf aus.
    Montseny betrachtete den Verband um Sharpes Kopf. Er wirkte amüsiert. »Sie haben Ihnen einen Verwundeten gegeben?«, fragte er Lord Pumphrey.
    »Sie haben mir den Besten gegeben, den sie hatten«, entschuldigte sich Lord Pumphrey.
    »Sie brauchen doch keinen Beschützer, Mylord«, sagte Montseny.
    »Sie vergessen«, erwiderte Lord Pumphrey, »dass der letzte Mann, der für uns verhandelt hat, ermordet worden ist.«
    »Das war äußerst bedauerlich«, erklärte der Priester ernst, »aber man hat mir versichert, dass Ihr Mann selbst die Schuld daran trägt. Er hat versucht, sich die Briefe mit Gewalt anzueignen. Ich bin autorisiert, auch zweitausend Guineas zu akzeptieren.«
    »Eintausend«, sagte Pumphrey, »und wir wollen die Versicherung, dass der El Correo nichts mehr veröffentlichen wird.«
    Montseny schenkte sich nach. »Meine Auftraggeber«, sagte er, »sind bereit, ihren Einfluss auf die Zeitung geltend zu machen, aber das wird Sie noch einmal zweitausend Guineas kosten.«
    »Leider«, erwiderte Pumphrey, »hat die Botschaft nur noch fünfzehnhundert in der Kasse.«
    »Fünfzehnhundert«, sagte Montseny, als würde er darüber nachdenken.
    »Für diese Summe, Padre, müssen Ihre Auftraggeber uns die Briefe und die Garantie geben, dass es zu keinen weiteren Veröffentlichungen mehr kommen wird.«
    »Ich denke, das ist akzeptabel«, sagte Padre Salvador. Er lächelte, als wäre er mit dem Ausgang der Verhandlungen zufrieden. Dann lehnte er sich zurück. »Wenn Sie wünschen, könnte ich Ihnen ein Rat geben, wie Sie ein wenig Geld sparen können.«
    »Dafür wäre ich Ihnen äußerst dankbar«, erwiderte Lord Pumphrey mit übertriebener Höflichkeit.
    »Ihre Armee wird doch schon bald die Segel setzen, nicht wahr? Sie werden Ihre Truppen irgendwo südlich von hier landen und dann in Richtung Norden gegen Maréchal Victor vorrücken. Glauben Sie etwa, er weiß das nicht? Was, glauben Sie, wird wohl geschehen?«
    »Wir werden gewinnen«, knurrte Sharpe.
    Der Priester ignorierte ihn. »Lapena hat – was? Achttausend Mann? Neuntausend? Und Ihr General Graham wird drei- bis viertausend ins Feld führen? Also hat Lapena den Oberbefehl. Aber er ist ein altes Waschweib. Maréchal Victor wird genauso viele Männer haben, vermutlich mehr, und Lapena wird Angst bekommen. Er wird in Panik geraten, und Maréchal Victor wird ihn zerschmettern. Dann haben Sie nur noch wenige Soldaten zum Schutz der Stadt, und die Franzosen werden die Mauern stürmen. Es wird viele Tote geben, doch im Sommer wird Cadiz französisch sein. Dann sind auch die Briefe bedeutungslos geworden.«
    »In dem Fall«, sagte Lord Pumphrey, »warum geben Sie sie uns dann nicht einfach?«
    »Fünfzehnhundert Guineas, Mylord. Man hat mich angewiesen, dass Sie das Geld persönlich bringen müssen. Zwei Mann

Weitere Kostenlose Bücher